5 Fragen zum Thema Weihnachten – Teil 3 (09.12.2012)

Frage 3: Was ist für Dich das Wichtigste an Weihnachten?
Was macht Weihnachten in Deinen Augen aus?

Karin Hagemann
(Autorin von „Das Geheimnis des Raben“)
Weihnachten ist für mich zuallererst ein Fest der Familie und Freunde. Ich freue mich
darauf Weihnachtskekse zu backen, die ich dann an alle verschenke. Wenn sie überhaupt bis zum Weihnachtsfest „überleben“, denn oft werden sie bereits an den Adventssonntagen von den Kindern (aber natürlich auch von den Erwachsenen) verputzt.

Elisabeth Herrmann
(Autorin von „Schattengrund“)
An Weihnachten dreht sich alles um die Familie. Wie oft ist man das Jahr über nicht vollständig, weil jemandem etwas dazwischengekommen ist. An Weihnachten aber sind alle da. Seit einigen Jahren haben wir das ganz große Treffen auf den zweiten Feiertag gelegt, denn auch meine Geschwister haben Familie und wollen Heiligabend unter dem eigenen Baum feiern. Hinterher bin ich fix und fertig. Aber man geht auseinander in dem schönen Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die über das nächste Jahr trägt.

Christine Fehér
(Autorin von „Ausgeloggt“)
Das Wichtigste ist die Weihnachtsgeschichte des Lukas-Evangeliums. Und dass man in der Familia mal zur Ruhe kommt und Zeit füreinander hat: „Alte und Junge sollen nun von der Jagd des Lebens einmal ruhn“, wie es in dem Weihnachtsgedicht von Theodor Storm heißt. Geschenke, Essen, aufgeräumte Bude … das muss nicht alles perfekt sein, wichtiger ist, wirklich mal zu entspannen und den Kopf frei zu machen. Aber eigentlich versuche ich doch immer, alles super hinzukriegen.

Franka Lyra Stolz
(Autorin von „Das mechanische Herz 1: Der Flug des Nachtfalters“)
„An Weihnachten ist die ganze Familie versammelt. Als meine Mutter noch lebte, feierten wir Weihnachten immer bei meinen Großeltern in Schottland. Dunrobin Castle kam mir als Kind immer wie ein Märchenschloss vor. Auf allen Türmchen und Zinnen lag Schnee, und Großvater hatte zur Begrüßung im Schlosshof einen großen Schneemann bauen lassen, der jedes Jahr noch ein Stückchen größer wurde. Außerdem wurden wir immer mit einem großen Schlitten vom Bahnhof abgeholt. Es gab für mich damals nichts Schöneres, als zwischen meinen Eltern zu sitzen, eng an meine Mutter geschmiegt, die Felldecke bis zur Nase hochgezogen, und dem Bimmeln der Glöckchen an den Geschirren der Pferde zu lauschen, während die verschneite Landschaft an uns vorbeizog. Und wenn wir dann völlig ausgekühlt in Dunrobin Castle ankamen, begrüßte mich nicht nur der Schneemann, sondern auch Ms. Macmaster, die Haushälterin, mit heißem Holunderpunsch. Meine Eltern tranken Eggnog, soweit ich mich erinnere. Das ist für mich Weihnachten. Auch in Houghton Hall feierten wir jedes Jahr mit vielen Gästen. Hast du eigentlich jemals einen Talisman an den Baum gehängt, Simon?“
„Nein, ich glaube nicht. Du vergisst, dass ich in Cornwall aufgewachsen bin. Nur Vater war für Lord Houghton so unverzichtbar, dass er ihn das ganze Jahr begleitete. Aber auch für mich ist Weihnachten ein Familienfest, und nur mit meiner Mutter und meinen sechs Geschwistern war es ohnehin schöner.“ Die letzten Worte sind nur noch ein undeutliches Gemurmel. Schnell wechselt er das Thema: „Außerdem bin ich die letzten Jahre so viel herumgezogen, dass ich Weihnachten an so unterschiedlichen Orten gefeiert habe, an denen mir nur eines immer wichtig war: das Weihnachtssingen.“
„Du hast Weihnachtslieder gesungen?“, unterbricht ihn Integra ungläubig.
„Mhm. Sehr gut sogar … Deck the halls with boughs of holly. Fa la la la la la la la la …“, beginnt er zu singen.
„Ja, ganz zauberhaft. Können wir jetzt mit den Fragen weitermachen. Ich habe nicht den ganzen Abend Zeit“, fällt Mr. Cumberbatch Simon ins Wort.

Ich sollte die Frage auch noch beantworten, mische ich mich in die Unterhaltung meiner Charaktere ein. Und ich kann den beiden nur zustimmen. Freunde und Familie sind mir das wichtigste in dieser Zeit. Und die Besinnung auf das, was einem Licht und Wärme spendet in dieser dunklen Zeit.

Patrycja Spychalski
(Autorin von „Ich würde dich so gerne küssen“)
Schnee an Weihnachten wäre so toll! Das hoffe ich jedes Jahr aufs neue aber das war lange nicht mehr. Das letzte Mal wo ich mich daran erinnere, vor ca. 15 Jahren, meine Oma war aus Polen zu Besuch. Den ganzen Tag hatte es nicht geschneit und dann, etwa um 19Uhr fing es plötzlich an, dicke Flocken. So viel, dass um 22Uhr alles voll war. Wir gingen alle raus für einen Nachtspaziergang. Der Schnee dämfte die Schritte, ich erinnere mich, wie mein Papa an einen Tannenast sprang und der Schnee auf meiner Schwesters Kopf rieselte.Ich liebe Schnee an Weihnachten- das wäre das absolut Wichtigste.

Felicitas Pommerening
(Autorin von „Weiblich, jung, flexibel“)
Die Familie. Für mich macht Weihnachten aus, dass man mit der Familie zusammen ist und sich auf das besinnt, was im Leben am Wichtigsten ist. Seit ich eigene Kinder habe, dreht sich das eigentliche Fest natürlich vor allem um sie. Ich versuche, ihnen ein bisschen Magie zu geben, ausnahmsweise, weil wir sonst in unserer Gesellschaft nicht viel davon haben, leider.

Axel S. Meyer
(Autor von „Das Lied des Todes“)
Was das Wichtigste ist, kann ich gar nicht sagen. Aber ich denke, es ist eine gute Gelegenheit, um einmal inne zu halten. Ein schlauer Mensch hat mal gesagt, man könne die Vorweihnachtszeit nutzen, um an jedem Abend einige Minuten lang absolut gar nichts zu machen. Einfach nur dasitzen und sich besinnen. Ruhe finden. Hat also etwas Meditatives. Schöne Sache.

Angelika Glitz
(Autorin von „Emmi und das Jahr, …“)
Die Familie hat sich versammelt, die Omas und Opas sind angereist und auch mein Bruder. Alle sind friedlich und hocken drei Tage aufeinander. Wir sitzen am Tisch, wir lesen und spielen, wir bauen mit Lego, wir schauen dem Kamin beim Brennen zu, wir liegen auf dem Teppich und auf dem Sofa, ab und an gehen wir in den Schnee, der um diese Zeit meistens im Taunus liegt und wir kehren in Hütten ein, um Kakao oder Glühwein zu trinken.

Wiebke Lorenz
(Autorin von „Alles muss versteckt sein“)
Das Zusammensein mit der ganzen Familie und ein paar Tage, an denen Stress und Alltag keine Rolle spielen. Zwischen Weihnachten und Neujahr wird die Zeit eine Woche lang angehalten, da kann ich wirklich mal abschalten und zur Ruhe kommen.

Dagmar Chidolue
(Autorin von „Das mit mir und Romeo“)
Ein einziger Horror und soll bitte schnell vorübergehen.

Malin Wolf
(Autorin von „Drachenkrieger 1: Drachenliebe“)
Weihnacht als Idee, als Konstrukt, finde ich durchaus sinnvoll. Es ist eine Zeit des Erholens und zu sich selber Findens und sollte tatsächlich im optimalsten Falle einen Schutzraum für besonders friedliches und liebevolles miteinander umgehen bieten.
In der vorchristlichen Tradition des Feierns der Wintersonnenwende findet man die Freude am Überleben und mit den wieder länger werdenden Tagen das Zurückkehren des oberirdischen Lebens. Auch wenn wir heute viel zu materiell mit Weihnachten umgehen, so freue ich mich doch immer wieder daran, wenn ich sehe, dass vor allem kleine Kinder ein ganz besonderes Strahlen in den Augen haben.

Mila Lippke
(Autorin von „Morgen bist du noch da“)
Das Allerallerwichtigste ist die Besinnlichkeit. Ich liebe es, wenn draußen keine Autos mehr fahren. Wenn in den Häusern um mich herum kaum Lichter brennen. Wenn die Welt anhält- für einen Abend zumindest.

Ulrike Schweikert
(Autorin von „Engel der Verdammten“)
Wir sind keine Kirchgänger, daher ist es für uns vor allem ein Familienfest. Ohne geschmückten Baum und Plätzchen geht es nicht. Mit dem Singen haben wir es aber nicht mehr so. Für mich ist es immer eine Zeit, in der ich ein wenig zur Ruhe kommen kann. Meist gebe ich vorher mein aktuelles Manuskript ab und kann dann ein wenig abschalten. Mein Mann versucht, sich auch in den Tagen bis Dreikönig Zeit zu nehmen, so dass wir die Tage für und genießen können – möglichst ohne Emails und Telefon. Turbulent wird es, wenn wir mit meiner Mutter, meinen Schwestern und deren Kinder feiern. Ich finde es schön, bei den Kindern die Faszination zu sehen, die Weihnachten auch auf uns früher ausgeübt hat.

Nicole Rensmann
(Autorin von „Niemand“)
Ruhe. Das Wichtigste an Weihnachten ist die Ruhe. Alle Rollos werden runtergezogen, überall Kerzen, gutes Essen, vielleicht ein bisschen Schnee – nicht zu viel – und dann diese wunderbare Ruhe, weil sich alle Menschen in ihren Häusern und Wohnungen hinter den heruntergezogenen Rollos oder zugezogenen Gardinen in Besinnung üben, sich beschenken und ein wunderbares Mahl zu sich nehmen – gemeinsam, in Ruhe, mit der Familie. Idealfall! Natürlich.

An den Weihnachtstagen sollte sich die Familie Zeit füreinander nehmen, reden, mal wieder zusammen sein. Geschenke finde ich toll, aber sie sollten nicht das Wichtigste sein. Miteinander füreinander relaxen – so sehe ich Weihnachten.

Ina Brinkmann
(Autorin von „Herzmassaker“)
Die Menschen, mit denen man es verbringt. Die Tiefe, die die sommerliche Oberflächlichkeit ablöst. Und Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt.

Jeanine Krock
(Autorin von „Himmelsschwingen“)
Weihnachten war in meiner Kindheit die einzige Zeit des Jahres, in der die Familie gefühlt endlos Zeit füreinander hatte. Meine Eltern haben sich große Mühe gegeben, uns ein paar schöne Tage zu bescheren. Natürlich gab es da auch Stress, aber insgesamt habe ich gute Erinnerungen an diese Weihnachtstage.

Mechthild Gläser
(Autorin von „Stadt aus Trug und Schatten“)
Nun zuerst einmal wäre das ganz klassisch der Geburtstag von Jesus. Weihnachten bedeutet für mich aber auch Zusammensein mit der Familie, gutes Essen und lange Gespräche.

Anika Beer
(Autorin von „Als die schwarzen Feen kamen“)
Das Wichtigste ist die Stimmung, und Teile der Familie zu sehen, die man sonst nicht so häufig trifft. Sich miteinander wohlfühlen, das mag ich an Weihnachten.

Shea A´Taria
(Autorin von „Die Seele der Schlange“)
Diese reizende Mischung aus Nachdenklichkeit und Hektik.
Wenn du im einen Augenblick träumerisch in die verschneite Winterwelt blickst und einen Lidschlag später wie gestochen los jagst, weil du es versäumt hast, ein Geschenk für den Schwager deiner Oma zu kaufen.
Und dann die Gedanken und tiefen Empfindungen, die im flatterhaften, bunten Sommer viel eher verborgen bleiben.


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