Arrivals – Fürchte die Unsterblichkeit (Melissa Marr)

Arrivals – Fürchte die Unsterblichkeit (Melissa Marr)

Klappentext:

Feuerspuckende Lindwürmer, von Dämonen besessene Mönche und weitaus schrecklichere Wesen lauern in der ewigen Wüste Wasteland. Hier ist Chloe gestrandet, ohne zu wissen, wie sie dorthin kam. Um zu überleben, schließt sich die junge Frau den Arrivals an, einer Gruppe kämpferischer Menschen, die unsterblich zu sein scheinen: Niemand von ihnen altert, ihre Wunden heilen in kürzester Zeit, und wenn sie sterben, wachen sie nach sechs Tagen wieder auf. Kann Chloe ihnen vertrauen? Ist sie eine von ihnen? Und warum will ihr Anführer Jack sie um jeden Preis auf seine Seite ziehen? Gefangen in einer fremden Welt, muss Chloe nicht nur um ihr Leben kämpfen, sondern auch um eine unsterbliche Liebe.


Rezension:

Nach einem Abend, an den sie sich nur verschwommen erinnern kann, wacht Chloe mitten in einer Einöde auf – der ewigen Wüste Wasteland. Noch ahnt sie nichts von den Gefahren, die hier lauern, und sie hat auch keine Ahnung davon, dass ihre Ankunft von verschiedenen Personen bereits dringend erwartet wurde. Ebenfalls ist ihr nicht klar, ob sie denjenigen, die sie kurz nach ihrem Aufwachen finden, überhaupt trauen kann. Doch vorerst schließt sie sich Jackson und seiner Gruppe an, denn inmitten von Lindwürmern, vampirähnlichen Geschöpfen und dämonenbesessenen Mönchen möchte sie lieber nicht alleine im Wasteland bleiben. Nach und nach erfährt Chloe, wo sie hier gelandet ist – eine Art Zwischenwelt, in die jedoch nur bestimmte Personen kommen, ohne dass es ein klares Auswahlverfahren zu geben scheint. Die Gruppe um Jack stammt aus unterschiedlichen Zeiten und unterschiedlichen Ländern, doch eins haben sie alle gemeinsam: In ihrem vorherigen Leben waren sie irgendwie auf der falschen Seite des Gesetzes. Und das versuchen sie, hier im Wasteland besser zu machen, auch wenn dies manchmal harte Kämpfe bedeutet, bei denen auch Sterben nichts Ungewöhnliches ist. Doch in den meisten Fällen wachen die Toten nach sechs Tagen wieder auf – und wenn nicht, dann ist auf jeden Fall klar, dass bald die Ankunft eines neuen Arrivals ansteht. Und auch hier gilt es für Jack dann wieder, der Schnellere zu sein und den Neuankömmling nicht an den Feind zu verlieren, der jedoch auf seine Weise durchaus attraktivere Lockmittel zur Verfügung hat …

Dass Melissa Marr im Fantasy-Genre Zuhause ist, dürfte seit der Sommerlicht-Reihe wohl niemand mehr in Frage stellen. Mit Arrivals – Fürchte die Unsterblichkeit bringt die Autorin nun ihren zweiten Stand-Alone-Roman auf den Markt und kann dadurch ein wenig frischen Wind in den phantastischen Einheitsbrei bringen. Denn das Wasteland, in welchem die Geschichte spielt, ist eine wunderschöne Fantasy-Welt, in der es zwar nicht nur schöne Gestalten gibt, aber eine ganz besondere Atmosphäre vorherrscht. Obwohl immer wieder von Lindwürmern und sehr viel Sand die Rede ist, kann man als Leser zwischendurch auch gerne vergessen, dass man sich eigentlich in der Wüste befindet. Dafür sorgen die abwechslungsreichen Charaktere, die sicherlicht nicht einfach sind und mit denen man definitiv erst warm werden muss. Doch wenn sich der Leser erstmal zurechtgefunden hat, macht er sich nur zu gerne gemeinsam mit Jack und Konsorten auf ins Abenteuer. Und davon gibt es durchaus mehr als genug – denn Jack und seine unsterblichen Arrivals sind Tagelöhner, die sich mit verschiedenen Aufträgen über Wasser halten. Dass es dabei auch mal gefährlich wird, ist allen bewusst, doch für den Leser ändert das nicht am Auf und Ab des Adrenalinspiegels. Denn Melissa Marr versteht es durchaus, ihre Spannungsbögen geschickt zu gestalten und dem Leser gerade so genug Zeit zum Luftholen zu lassen, bevor es direkt weitergeht.

Bereits von Anfang an ist der Leser gemeinsam mit den Arrivals und Chloe im Wasteland gefangen, es gibt keine richtige Einführung, sodass besonders die ersten Seiten sehr viel Aufmerksamkeit erfordern und den Leser an seine Grenzen der Aufnahmefähigkeit bringen. Doch bereits hier ist die Geschichte so mitreißend, dass man gar nicht anders kann, als am Ball zu bleiben und die anfänglich aufblinkenden Fragezeichen einfach zu ignorieren. Zum Glück wird mit der Zeit alles ein wenig verständlicher und klarer, auch die seltsamen Wesen bekommen deutlichere Züge und geben sich als das zu erkennen, was sie tatsächlich sind, auch wenn sie anders genannt werden. Daher hat Melissa Marr zwar bei der Gestaltung ihrer Geschöpfe nicht unbedingt in die innovative Trickkiste gegriffen, sich aber immerhin bei der Namensgebung wirklich etwas einfallen lassen – und wenn man ehrlich ist, dann passt ihr Bezeichnung auch viel besser zu diesen Wesen als der Standardname, mit dem man in zahlreichen anderen Fantasy-Romanen in Kontakt kommt.

Insgesamt betrachtet kann Arrivals – Fürchte die Unsterblichkeit sehr wahrscheinlich viele Leser begeistern, jedoch mindestens genauso vielen Skeptikern genügend Stoff zum Meckern liefern. Letztendlich hat Melissa Marr aber alles richtig gemacht, denn nur die Bücher, über die wirklich diskutiert werden kann, bleiben den Lesern im Gedächtnis. Und vielleicht darf man sich ja doch noch auf eine Fortsetzung freuen, denn das Ende ist zwar in sich abgeschlossen und alle Fragen sind irgendwie beantwortet, aber ein kleines Schlupfloch hat sich die Autorin trotzdem gelassen. Und falls es mit den Arrivals nicht weitergeht, darf man sich garantiert über viele andere neue Geschichten von ihr freuen.


Fazit:

Mit Arrivals – Fürchte die Unsterblichkeit bekommt das Fantasy-Genre endlich mal wieder ein wenig frischen Wind um die Nase gepustet. Zwar ist nicht alles wirklich innovativ, manches sogar nur ein bisschen abgewandelt oder anders benannt, trotzdem schafft es Melissa Marr, den Leser dauerhaft und kurzweilig zu unterhalten. Und obwohl der Roman als Stand-Alone bestehen kann, ist das Ende offen genug gehalten, um auf eine eventuell noch kommende Fortsetzung hoffen zu können. Die Autorin darf sich gerne weiterhin im Wasteland aufhalten – fantasybegeisterte Leserschaft ist ihr in jedem Fall sicher!




|



Leave a Reply