Die Nacht, in der ich verschwand (Wolfgang Kirschner)


C. M. Brendle Verlag, 1. Auflage 2007
Taschenbuch, 128 Seiten
Euro 9,90 [D] ISBN: 978-3-9810329-6-3

Genre: Krimi


Klappentext:

Er wollte nur Zigaretten holen. Doch dann verliert sich seine Spur.
Piet Proll, der sich selbst schon oft gefragt hat, warum Männer aus dem Haus gehen und nicht wiederkommen, verschwindet an seinem 39. Geburtstag. Er folgt einer schönen Unbekannten und erlebt die aufregendste Nacht seines Lebens. Aber dann ist er auf einmal weg.
Haben auch Sie sich schon einmal gefragt, weshalb Männer plötzlich verschwinden? Lieben Sie humorvolle Satire, aber auch Sex und Crime?
Dann ist der neue Kirschner das Richtige für Sie.


Rezension:

Ein Mann kommt an seinem 39. Geburtstag nach Hause und findet die Wohnung leer vor – Frau und Kinder sind ausgeflogen, haben seinen Ehrentag offensichtlich vergessen und zu allem Überfluss sind auch noch seine Zigaretten alle. An einem Automaten zieht er sich eine neue Packung seiner Standard-Marke und bleibt schließlich auf der Bank einer Bushaltestelle sitzen, wo er einer jungen Frau begegnet, die ihn sofort fasziniert. Aus einem Impuls heraus folgt er der Fremden und findet sich in einem Stadtteil wieder, den er unter normalen Umständen niemals freiwillig betreten würde.

So weit, so gut. Was als wirklich spannend werden könnender Einstieg verpackt ist, ist lediglich der Auftakt zu einem langwierigen „Abenteuer“, das langweilig geschildert und ohne jede sprachliche Raffinesse beschrieben wird. Die Charaktere sind eher farblos, lediglich die weibliche Protagonistin „Kaminski“ kann ein bisschen glänzen.
Die im Klappentext erwähnten Komponenten „humorvolle Satire, aber auch Sex und Crime“ sucht der Leser bei der Lektüre des Buches vergebens. Es gibt zwar erotisch angehauchte Szenen, diese wirken jedoch eher unbeholfen, als wäre es dem Autoren fast unangenehm, sexuelle Handlungen in die Story einzubauen. An versucht witzigen Dialogen, die insgesamt nur ein müdes Grinsen wecken, merkt man, dass der Autor sich redlich bemüht hat, die träge dahinfließende Story aufzuwerten, was ihm leider nur bedingt gelungen ist. Und Spannung, wie man sie von einem guten Krimi oder Thriller erwartet, bleibt gänzlich aus.

Das Buch liest sich schnell weg, aber als Leser ist man nicht traurig, wenn man schließlich den letzten Satz gelesen hat. Vielmehr fragt man sich, was Kirschner mit seinem Buch ausdrücken möchte.


Fazit:

“Die Nacht, in der ich verschwand“ ist eine leichte Lektüre für zwischendurch, hat jedoch weder einen hohen Anspruch noch einen besonders spannenden Inhalt. Die eingebauten und miteinander verknüpften Ideen sind jede für sich ganz nett, stechen aber nicht hervor. Dieses Buch gehört leider zu denen, die man nach dem Lesen weglegt und schnell wieder vergessen wird.


Wertung:

Handlung: 2/5
Charaktere: 2/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 2/5


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