Ellas verrückt-verrutschtes Leben (Miriam Mann)
Klappentext:
Eine magische Zeitrutsche
Alles hätte so schön sein können! Als Ellas Vater die Mutter ihrer besten Freundin Dodo heiratet, ist Ella überglücklich. Doch dann zieht die Familie gemeinsam von der Großstadt auf einen Bauernhof – am anderen Ende des Landes! Ellas Freude ist dahin, und schlechte Laune macht sich breit. Aber ein paar Gänse, die Ella und Dodo die alte Rutsche im Garten hinunterjagen, ändern alles: Offenbar sind die Mädchen eine halbe Stunde in der Zeit zurückgerutscht! Ella ist begeistert und fasst einen Plan. Wenn sie es geschickt anstellt, könnte sie mit Hilfe der magischen Rutsche den ganzen Umzug ungeschehen machen.
Rezension:
Ellas Leben könnte eigentlich perfekt sein – durch die Hochzeit ihrer Eltern ist ihre beste Freundin Dodo jetzt auch ihre Schwester und ihr Schwarm hat sie zu seiner großen Sommerferienparty eingeladen. Doch dann kommt ihr neue Familie auf die Idee, die Großstadt gegen das öde Leben auf dem Land einzutauschen und ans andere Ende des Landes zu ziehen. Schon vor der Ankunft auf dem Bauernhof, der ihr neues Zuhause sein soll, hasst Ella alles und verströmt schlechte Laune, die durch die Begeisterung und Vorfreude der anderen nur noch vergrößert wird. Als sie Dodo und sie im Garten eine Rutsche entdecken, die irgendwas mit der Zeit anstellt, wittert Ella die Chance, den Umzug rückgängig zu machen und pünktlich zur Party wieder in ihrer gewohnten Umgebung sein zu können. Doch nachdem sie ein paar Mal allein gerutscht ist, passieren seltsame Dinge, und Ella muss sich überlegen, wie wichtig ihr die Rückkehr in ihr altes Leben tatsächlich ist und was sie dafür in Kauf nehmen möchte.
Für Zeitreisegeschichten ist man nie zu jung oder zu alt, denn die Faszination von Zeitreisen ist alterslos. Mit Ellas verrückt-verrutschtes Leben findet auch die jüngere Zielgruppe ein Abenteuer, das neben dem Faktor Zeit auch andere wichtige Themen einbindet. Veränderungen, Familie, Freundschaft und welche verschiedenen Möglichkeiten das persönliche Glück ausmachen können, mit all dem und noch einigen anderen Dingen muss sich Ella nach ihrem Umzug aufs Land befassen. Dabei schafft Miriam Mann es, die ernsten Themen geschickt einzubinden und trotzdem eine unterhaltsame Geschichte zu liefern. Obwohl man anfänglich etwas schwer Zugang zu den Charakteren findet und die Spannungsbögen manchmal ein wenig zu bemüht wirken, sorgt die zeitverändernde Rutsche für kurzweilige und amüsante Lesestunden. Besonders schön ist die Entwicklung von Ella, die nur schwer mit der vorgesetzten Veränderung umgehen kann und dadurch eine schwierige Zeit durchmacht. Auch die kleinen Details der durch die Benutzung der Rutsche, die teilweise ziemlich lustig, teilweise aber auch recht beängstigend sind, erschaffen eine angenehme Atmosphäre. Das beschriebene Landleben und die Begegnungen mit den Zwillingen bringen ausreichend Schwung zwischen die Seiten, um auch älteren Lesern Spaß zu bereiten.
Ellas verrückt-verrutschtes Leben eignet sich nicht nur zum Selbstlesen, sondern bietet auch eine schöne Möglichkeit, mit Kindern gemeinsam zu lesen und über Ellas Verhalten und ihre Gefühle zu diskutieren. Für Erwachsene mag nicht immer alles nachvollziehbar sein, doch durch Kinderaugen – also die Augen der Zielgruppe – sehen die Dinge noch einmal ganz anders aus. Mit Humor bringt Miriam Mann Themen an, die für Heranwachsende wichtig sind, und schafft es dabei trotzdem, keinen erhobenen Zeigefinger zwischen die Zeilen zu packen. Eine Leseempfehlung für alle, die mal eine Auszeit von der Ernsthaftigkeit des Erwachsenenlebens brauchen, und für junge Lesefreunde auf der Suche nach Geheimnissen und einem besonderen Spielgerät.
Fazit:
Ein alter Bauernhof, eine neue Familie und eine zeitverändernde Rutsche – Ellas verrückt-verrutschtes Leben ist kurzweilige Unterhaltung für jüngere Leser, die auch älteren Fans von Zeitreisegeschichten. Trotz einiger Schwachstellen verbindet Miriam Mann hervorragend ein paar wichtige Themen mit einer süßen, aber auch ernsthaften Geschichte um ein Mädchen, das lernen muss, dass das Leben manchmal seinen eigenen Weg geht.
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