Finstermoos – Band 1 bis 4 (Janet Clark)
~*~*~ Sammelrezension zur Vorbeugung von Spoilern ~*~*~
Klappentext des ersten Bandes:
Auf der Baustelle seines Vaters findet Valentin den Körper eines vor vielen Jahren verstorbenen Babys. Sofort strömen Journalisten in das idyllisch gelegene Bergdorf, darunter auch Armina Lindemann mit ihrer 19-jährigen Tochter Mascha. Schon bald werden Valentin und Mascha Opfer seltsamer und lebensbedrohlicher Unfälle, dann verschwindet Maschas Mutter spurlos. Mascha glaubt nicht an einen Zufall – hat die Journalistin bei der Recherche für ihren Artikel etwas herausgefunden, was sie nicht wissen soll? Gemeinsam mit Valentin und zwei weiteren Freunden sucht sie nach ihrer Mutter und rührt damit an ein lange verborgenes Geheimnis, das jemand um jeden Preis zu schützen versucht.
Rezension:
Urlaub in irgendeinem abgelegenen Bergdörfchen – die Berlinerin Mascha ist überhaupt nicht begeistert von der Idee ihrer Mutter, die Semesterferien in Finstermoos zu verbringen. Sicherlich ist die Umgebung unglaublich idyllisch und könnte auch prima als Naherholungsgebiet dienen, aber besonders viel Abenteuer erwartet sich die 19-Jährige von diesem Sommer wirklich nicht. Weit gefehlt, denn nicht nur die Eventagentur „Off Limits“ bietet aufregende Freizeitaktivitäten an. Auf einer Baustelle wird ein alter Babyleichnam entdeckt – ausgerechnet dort, wo Valentins Vater seine Ferienvilla bauen möchte. Und das nicht nur, weil dieser Finstermoos bereits von früher kennt. Nach und nach findet die Clique um Valentin, Mascha und das im Dörfchen lebende, die Beziehung geheim haltende Pärchen Basti und Luzie heraus, dass mehr hinter der Fehde zwischen Bastis und Luzies Vater stecken muss und auch Valentins Vater irgendwie darin verwickelt ist. Und dass Maschas Mutter nicht wegen der Erholung nach Finstermoos wollte, sondern weil sie als Journalistin ihre Chance für eine große Enthüllungsstory gesehen hat. Doch niemand hätte damit gerechnet, dass das Finstermooser Geheimnis um jeden Preis bewahrt werden soll – und dass scheinbar niemand vor entsprechenden Opfern zurückschreckt …
Nach fünf Einzelromanen wagt sich Janet Clark nun erstmalig an eine Reihe – die dem Leser jedoch nicht allzu viel Geduld abverlangt, da lediglich eine Wartezeit von jeweils drei Monaten nötig war. Zum Glück, denn alle Teile bauen direkt aufeinander auf und die entsprechenden Cliffhanger am jeweiligen Ende eines Bandes lassen den Leser durchaus auch mal am Rande der Verzweiflung stehen. Die vierteilige Reihe um das Bergdörfchen Finstermoos fällt dabei ganz klassisch in den Bereich des Jugend-Thrillers, obwohl die Protagonisten schon ein wenig älter sind. Doch da die Story selbst auch ihre blutigen Komponenten enthält, dürfen auch gern erwachsene Leser zu den jeweils knapp 200 Seiten starken Büchern greifen und voll in die Geschichte eintauchen. Hilfreich beim Wieder-in-die-Geschichte-Finden ist der kurze, grob zusammengefasste Rückblick am Anfang der drei letzten Bücher, in welchem das bisherige Geschehen noch einmal erläutert und das Gedächtnis somit aufgefrischt wird. Kein Hindernis also und eigentlich sogar ein zusätzlicher Grund, alle vier Teile am besten direkt hintereinander zu lesen. Ein- oder besser viermal mehr stellt Janet Clark unter Beweis, dass sie sich im Spannungsgenre zu Hause fühlen darf. Auch mit Finstermoos legt sie erneut die Messlatte im Jugend-Thriller-Genre ziemlich hoch, auch wenn die Cover das nicht ganz so zeigen möchten. Aber hier hat der Loewe-Verlag schon des Öfteren gezeigt, dass die Covergestaltung gerne in die Irre führt und man eben nicht auf den ersten Blick erkennt, dass es sich um einen Thriller handelt.
Da alle vier Teile sehr eng zusammenspielen, ist es schwierig, jeweils eine einzelne Bewertung ohne zu große Spoiler zu schreiben. Denn schon im ersten Band Aller Frevel Anfang passieren, neben der ausführlichen Vorstellung der agierenden Charaktere, Dinge, die für den weiteren Verlauf entscheidend sind. Zu viel zum Geschehen zu erzählen, würde sicherlich vielen Lesern die Spannung nehmen – und ebenso verhält es sich mit den drei Folgebänden. Jeder Band hätte eine eigene Besprechung mehr als verdient, denn Janet Clark hat in allen vier Teilen kleine Besonderheiten eingebaut, die zu erwähnen wären. Doch der Fairness gegenüber denjenigen, die diese Reihe noch lesen möchten, muss hier mit einer kurzen und knappen Sammelrezension ausgekommen werden. Und überhaupt muss man die komplette Reihe als ein Ganzes betrachten, denn selbst wenn es zwischendurch durchaus ruhige Momente in der Geschichte gibt, kann man nur schwer aufhören, bis man auf der letzten Seite des letzten Bandes angelangt ist. Finstermoos als Komplettpaket dürfte sich unter so manchem Weihnachtsbaum gut machen.
Fazit:
Mit Finstermoos bringt Janet Clark nach fünf Einzelbänden eine Reihe auf den Markt, die an den kurzen Abständen zwischen den Erscheinungsterminen zusätzlich an Attraktivität gewann. Die vier direkt aufeinander aufbauenden Teile sind gerade für Genre-Einsteiger wunderbar geeignet, da der Nervenkitzel größtenteils in den klassischen Jugend-Thriller-Bereich fällt, teilweise aber auch aus dem Klischee ausbricht und somit ebenfalls für den erwachsenen Leser geeignet ist. Kurzweilig und spannend – wohl proportionierter Thrill für zwischendurch.
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