Ich töte, was du liebst (J. M. Calder)
Klappentext:
Töte dich selbst – dann wird dein Kind leben.
Eine Reihe von Kindesentführungen erschüttert die Stadt. Schon zwei Mütter haben sich das Leben genommen, nachdem sie vom Kidnapper ein Päckchen mit einem abgeschnittenen Körperteil ihres Kindes erhalten hatten. Jetzt ist wieder ein Mädchen verschwunden. Doch noch immer finden Lieutenant Solomon Glass und seine Kollegen kein Muster, nichts, was die Opfer verbindet …
Rezension:
Der Plot von Ich töte, was du liebst ist einfach:
Das Leben der Mutter für das Leben des Kindes – wenn die Mutter sich selbst tötet, lässt der Entführer das Kind laufen, wenn auch verstümmelt. So war es bisher, doch wird es auch beim aktuellen Entführungsfall so sein?
Leider wurde nicht alles aus den Möglichkeiten geholt, denn die Grundidee und die Verarbeitungsansätze sind wirklich gut gelungen. Allerdings ist vieles vorhersehbar, sodass der Leser teilweise ein wenig gelangweilt sein könnte. Das Ermittlungsteam kommt recht schnell hinter die Identität des Entführers, der Rest des Buches besteht dann nur aus dem „Wie kriegen wir ihn?“ – das ist schade, da gerade die Ermittlungsarbeit der Unwissenden besonders amüsant und spannend zu lesen ist.
Durch eine kleine Liebesgeschichte und diverse Vergangenheitsneurosen wird der Krimistoff aufgelockert, das Buch würde aber auch ohne diese Dinge funktionieren. Vielleicht sogar besser.
Clanchy und Henshaw verstehen es, aus einer absurden Entführungsidee eine unterhaltsame Geschichte zu machen, bei der man zwar nicht übermäßig mitdenken muss, sich aber durchaus in die einzelnen Personen versetzen kann.
Das Buch ist in einer einfach verständlichen Sprache gehalten, dadurch lässt es sich flüssig und schnell lesen. Ohne sprachliche Feinheiten oder große Besonderheiten besticht es durch seine Schlichtheit, wodurch es sehr kurzweilig wird, nachdem der Anfang sich ein wenig hinzog.
Fazit:
Nette Abendlektüre für zwischendurch, ohne hohe Ansprüche oder viel nachdenken zu müssen.
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