Mein Tag ist deine Nacht (Melanie Rose)
Klappentext:
Was wäre, wenn Sie plötzlich im Körper einer Fremden aufwachen würden? Vier entzückende Kinder hätten, eine luxuriöse Villa und einen liebenden Mann – aber nicht einmal Ihren Namen wüssten?
Genau das passiert Jessica Taylor, in deren Singleleben doch erst am Tag zuvor die Liebe wie der Blitz einschlug. Und das ist erst der Anfang: Sobald Jessica im einen Leben einschläft, wacht sie im anderen wieder auf!
Diese Geschichte glaubt ihr natürlich niemand – bis auf einmal alles einen Sinn ergibt …
Ein romantisch-verrücktes Lesevergnügen!
Rezension:
Die Aussage „wie vom Blitz getroffen“ verbindet man in den meisten Fällen mit positiven Eindrücken. In Jessicas Fall hingegen denkt man erst einmal an einen Alptraum, denn die Nachwirkungen der Begegnung mit dem Blitz sind alles andere als spaßig: Wenn sie einschläft, wacht sie im Leben einer anderen Frau auf. Anfangs denkt Jessica tatsächlich, dass sie das Leben von Lauren nur träumt, doch diese Idee verwirft sie recht schnell wieder, da sie sich nach dem Aufwachen sehr klar an winzige Details erinnern kann.
Während sie im Leben als Jessica gerade frisch verliebt ist und sich mit ihrem Ex-Freund, der gleichzeitig ihr Chef ist, rumschlagen muss, da dieser wieder oder immer noch Gefühle für sie hat, ist ihr Leben als Lauren so völlig anders. Ein großes Haus, ein fürsorglicher Ehemann, vier reizende Kinder – Lauren hat all das, was Jessicas Eltern sich für sie wünschen und wofür nach Jessicas Ansicht kein Platz in ihrem Leben ist. Mit der Zeit jedoch wachsen ihr die Kinder sehr ans Herz und sie bemüht sich, ihnen das Leben schöner zu gestalten, als es augenscheinlich ihre Mutter tat.
Als dann Karen, Laurens Schwester, überraschend zu Besuch kommt, verändert sich alles noch ein bisschen mehr. Karen merkt, dass ihre Schwester nicht mehr sie selbst ist, seit sie vom Blitz getroffen wurde. Auch Teddy, der jüngste Sohn mit einer geistigen Behinderung, die Folge einer schwierigen Geburt ist, weiß, dass Jessica – die zwar in Laurens Körper steckt, aber immer noch ihre ganz persönliche Art besitzt – nicht seine Mutter ist. Schließlich vertraut sich Jess als Lauren Karen an und zusammen beschließen sie, der Sache auf den Grund zu gehen.
In Jess’ Leben geht derweil ebenfalls alles drunter und drüber. Sie trifft sich regelmäßig mit Dan, den sie beim Einschlag des Blitzes gerade kennen gelernt hat, und verliebt sich mit der Zeit in ihn. Das sieht ihr Chef und Ex-Freund nicht gern, und schließlich verliert sie ihren Job. Das alles ist allerdings nichts gegen die Liebes- und Lebensgeschichten, die sie als Lauren mit einer nicht so heimlichen Affäre, einer sehr gottesnahen Gemeinde und schrecklichen Vorschullehrern ertragen muss.
Die Geschichte „Mein Tag ist deine Nacht“ wird ausführlich aus Jessicas Sicht erzählt. Anfangs ist es ein wenig schwierig, bei den Persönlichkeitssprüngen mitzuhalten und durchzublicken, doch mit der Zeit fällt es leichter und der Leser wartet regelrecht darauf, dass die eine sich wieder schlafen legt, um den Alltag der anderen mitzuerleben.
Die beim Lektorat durchgerutschten Fehler fallen zwar erst beim zweiten Drüberlesen wirklich auf, sind aber verhältnismäßig zahlreich. Da es sich dabei meist um „mit/mir“-Verwechslungen handelt, die sich nicht störend auf den Lesefluss auswirken, kann man gutmütig über sie hinwegschauen.
Das Ende ist recht überraschend und wirklich schön, kommt allerdings ziemlich abrupt. Einiges hätte noch ein wenig in die Länge gezogen und ausführlicher betrachtet werden können, doch als Gesamtbild ist das Buch sehr stimmig.
Fazit:
Sprachlich auf einem konstanten, leicht zu lesenden Niveau gehalten überzeugt Melanie Rose mit einer humor- und liebevollen Geschichte über das Leben, die Liebe und darüber, dass es noch immer Dinge gibt, die nicht zu erklären sind.
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