Paradies der Lust (Lara Sailor)


fallen star Verlag, 1. Auflage April 2010
Taschenbuch, 136 Seiten
EUR 11,90 (D)
ISBN: 978-3-94232-201-0
Leseprobe

Genre: Erotischer Roman


Klappentext:

Aleas Freundin Fabienne ist verzweifelt. Der Ruf und die Existenz ihres Nobel-Etablissements, des Lady’s Paradise, stehen auf dem Spiel, als dort Diebstähle stattfinden.
Das Lady’s Paradise ist ein Erholungscenter speziell für Frauen. Alle Wünsche werden ihnen dort erfüllt von Wellness bis hin zu atemberaubenden Edel-Callboys.
Als Kundin getarnt begibt sich die Privatdetektivin Alea auf Ermittlungen der besonderen Art …


Rezension:

Für Alea hat sich mit der kleinen Privatdetektei ein Traum erfüllt – sie ist unabhängig und kann sich ihre Arbeit aussuchen. Sicher ist durch die kleinen Aufträge, die sich größtenteils aus stundenlangen Beschattungen untreuer Ehemänner und dem anschließenden Aufklären der gehörnten Ehefrauen zusammenschließen, kein prunkvolles Leben möglich, doch Alea ist zufrieden und kann sich, mitunter dank kleinerer Aushilfsjobs als Kaufhausdetektivin, gut über Wasser halten.
Als ihre beste Freundin Fabienne sie nach einem schlauchenden Tag um Hilfe bittet, möchte Alea erst ablehnen, doch da die Freundin normalerweise nicht viel Wind um kleinere Angelegenheiten macht, wird sie schnell neugierig und macht sich auf den Weg zum Nobel-Anwesen, auf dem Fabienne ihr Luxushotel der besonderen Art unterhält. Die bevorstehenden Ermittlungen sind eine willkommene Abwechslung zu den ermüdenden Fremdgeher-Aufträgen. Dass Alea dort jedoch nicht nur verdeckte Ermittlerin, sondern vor allem auf Gast sein wird, bringt einige angenehme Überraschungen mit sich.

Bereits Cover und Rückseite vom Paradies der Lust geben, unabhängig vom Titel, einen nicht falsch zu verstehenden Eindruck, was den Leser erwartet. Und die Erwartungen dürften nicht enttäuscht werden, denn Lara Sailor versteht es in ihrem Debüt-Roman, zahlreiche Zielgruppen anzusprechen. Sowohl homoerotische – männlich und weiblich – als auch heterosexuelle Begegnungen sind gegeben, und neben den ansprechenden erotischen Sequenzen gibt es einen nicht unbedingt anspruchsvollen, aber unterhaltsamen Krimi-Plot.
Während die Autorin die erotischen Teile des Buches in einer sehr sanften Atmosphäre hält, rutscht die Aufklärung des Falles oftmals in den Hintergrund und scheint von Anfang an eher eine Nebensächlichkeit zu sein. Weder die Indizien noch die Täter kommen wirklich zum Zug, man erfährt auch nichts über Motive – insgesamt wird der Fall am Ende zu schnell aufgeklärt, fast wirkt es ein bisschen, als wäre Sailor noch eingefallen, dass sie den Krimi-Plot ja noch auflösen muss.

Sprachlich ist die Autorin noch nicht ausgefeilt genug, um wirklich zu fesseln. An manchen Stellen wären umgangssprachliche Dialoge und Feinheiten angebrachter und passender gewesen, obwohl die formale Sprache wahrscheinlich zum Etablissement passen sollte. Hier muss Lara Sailor bei folgenden Büchern versuchen, ein gesundes Mittelmaß zu finden und dem Leser eine angenehme Mischung zu bieten – wie sie es, für ein erotisches Debüt – inhaltlich ganz gut hingekriegt hat. Es liest sich fließend und bietet kurzweilige Unterhaltung, wirklichen Anspruch sollte man allerdings nicht erwarten. Für Einsteiger in das Genre der erotischen Literatur eignet sich der Erstling dieser jungen Autorin wirklich gut, erfahrene Erotikromanleser werden das Buch wahrscheinlich schnell lesen und anschließend vergessen.


Fazit:

Paradies der Lust vereint ansprechende Erotik mit einem leichten, nicht sehr anspruchsvollen Krimi-Plot. Angenehm und leicht zu lesen bietet der Roman vor allem kurzweilige Unterhaltung.


Wertung:

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3/5


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