Raum 213 – Arglose Angst (Amy Crossing)
Klappentext:
Die Eerie High sieht auf den ersten Blick aus wie eine normale Schule, doch ein Zimmer ist das personifizierte Böse: Raum 213. Jeder, der diesen Raum betreten hat, musste die Hölle durchleben – oder hat es nicht überlebt!
Madison kann ihr Glück kaum fassen: Sie ist auf eine exklusive Party eingeladen, auf der auch ihr großer Schwarm Elijah sein wird! Aber die Party findet in Raum 213 statt – und jeder weiß, dass in diesem Raum unheimliche und lebensgefährliche Dinge passieren können. Madison geht das Risiko ein und rutscht schnell von der Party ihres Lebens in einen unfassbaren Albtraum.
Rezension:
Für Madison geht ein kleiner Traum in Erfüllung: Sie erhält eine exklusive Einladung für eine kleine Party, die sie jedoch nur unter bestimmten Bedingungen wahrnehmen kann. Denn sie darf mit niemandem darüber sprechen, der nicht auch eine Einladung erhalten hat, und das ist nicht leicht herauszufinden, da die Teilnehmer genauso wie die Party selbst geheim sind. Trotz dieser Tatsache erfährt Madison, dass neben ihrem großen Schwarm Elijah leider auch ihre Erzfeindin Jess und deren beste Freundin Trisha zu der Party kommen werden, was ihre Vorfreude gleichzeitig enorm wachsen und gleichzeitig schrumpfen lässt. Doch sie lässt sich die Stimmung nicht vermiesen, obwohl sie ihrer eigenen besten Freundin Heather selbst nichts erzählen darf. Am Abend der Party stylet sie sich deshalb angemessen, lässt sich eine Ausrede für ihren Bruder einfallen und macht sich auf den Weg in die Schule – denn die Party soll im geheimnisvollen Raum 213 stattfinden, über den die ganze Schule leise flüsternd spricht, in dessen Nähe sich aber niemand traut. Es stellt sich heraus, dass auch Madisons beste Freundin und ein paar weitere Leute eine Einladung erhalten haben, und bald begibt sich die kleine Gruppe in das unheimliche Klassenzimmer. Anfänglich ist die Stimmung gelöst, es gibt alkoholische Cocktails und gute Musik, und Madison und Elijah kommen sich endlich etwas näher. Aber dann schlägt die Atmosphäre um und die ersten unerklärlichen Dinge passieren. Und als schließlich jemand stirbt und die Gruppe nicht einmal die Handys benutzen kann, um den Notruf zu benachrichtigen, bereut Madison ihre Entscheidung, zu dieser Party zu gehen, bitter und sucht verzweifelt nach einem Ausweg.
Schon der erste Band um den mysteriösen Raum 213 konnte so manchen Leser für sich begeistern und große Lust auf weitere Bände machen. Zum Glück wird relativ zeitnah für Nachschub gesorgt und mit Arglose Angst der zweite Teil veröffentlicht, der zwar in der gleichen Schule und im gleichen Klassenzimmer spielt, jedoch als völlig eigenständiger Roman angesehen werden kann. Wie schon im Vorgängerband versteht es Amy Crossing auch hier sehr gut, den Leser in eine Gänsehaut verursachende Geschichte zu ziehen und mit einer langsam aufbauenden und schließlich konstant bleibenden Spannung zu unterhalten. Durch sehr lebensecht gestaltete Charaktere wird die Story glaubhaft und vor allem für die Zielgruppe von jugendlichen Lesern authentisch und nachvollziehbar. Wer sich als Erwachsener noch gut an seine eigene Schulzeit erinnern kann, wird ebenfalls wieder Spaß an diesem Buch haben und es in einem Rutsch durchlesen. Die verhältnismäßig geringe Seitenzahl erlaubt es, den Roman mal eben dazwischen zu schieben, wenn dem Leser eher nach kurzweiliger Unterhaltung ist, die trotzdem alle notwendigen Thriller-Elemente beinhaltet und deshalb ohne Schwierigkeiten mit den gängigen Jugend-Thrillern mithalten kann.
Die Covergestaltung ist, passend zum ersten Band, auf den ersten Blick nicht unbedingt mit einem Spannungsroman gleichzusetzen, doch davon sollte sich der geneigte Leser nicht täuschen lassen. Wie das Cover ist auch der Inhalt selbst vor allem durch die kleinen, nicht immer sofort erkennbaren Details sehr geschickt darin, die Thriller-Stimmung eher versteckt zu offenbaren. Erst bei genauerem Hinsehen bzw. Hinlesen und mit fortschreitender Seitenzahl kommt die Geschichte richtig in Fahrt und gibt dem Thriller-Süchtling genau das, was er sich erhofft. Arglose Angst baut dabei nicht nur auf dem sagenumwobenen Raum 213 auf, sondern verbindet mit der Grundgeschichte auch noch ein bisschen Liebe und die typische Rivalität unter Schülerinnen, bei der es meistens vor allem um einen Jungen geht. All das verbindet Amy Crossing erneut zu einer glaubhaften Highschool-Story, die bis zu einem gewissen Grad durchaus auch unter die Haut geht. Atemlose Momente, giftige Dialoge und ein weiteres Geheimnis, das den Raum 213 zu einer immer größer werdenden Legende macht – man wartet gespannt auf weitere Geschichten aus der Eerie Highschool und freut sich schon jetzt auf das, was sich die Autorin auch immer noch einfallen lässt.
Fazit:
Es bleibt spannend im Raum 213 – auch der zweite Band der Reihe um das mysteriöse Klassenzimmer an der Eerie High kann den Leser bereits nach wenigen Seiten gefangen nehmen und eine enorme Spannung aufbauen. Für jugendliche Leser entwickelt sich hier eine wunderbare Einstiegsmöglichkeit ins Thriller-Genre, für Erwachsene bietet auch Arglose Angst wieder nette und kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Eine Reihe, die zu lesen sich in jedem Fall lohnt, und nun werden mit Spannung die nächsten Bände erwartet, die genauso gerne und schnell gelesen werden wollen. Also, liebe Amy Crossing, bitte schneller schreiben und die fertigen Manuskripte zum deutschen Verlag schicken!
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