Raum 213 – Falsche Furcht (Amy Crossing)

Raum 213 – Falsche Furcht (Amy Crossing)

Klappentext:

Die Eerie High sieht auf den ersten Blick aus wie eine normale Schule, doch ein Zimmer ist das manifestierte Böse: Raum 213. Jeder, der diesen Raum betreten hat, musste die Hölle durchleben – oder hat es nicht überlebt!

Tim, Liam und Amber lieben Verschwörungstheorien, besonders die um Raum 213. Zusammen brechen sie in die Schule ein und suchen nach neuen Informationen über den verfluchten Raum. Eine Akte über einen Zwischenfall vor 20 Jahren entpuppt sich jedoch als lebensgefährlich für alle Beteiligten. Schon am nächsten Tag hat Liam einen schweren Unfall und Tim scheint verschwunden. Auch Amber gerät in die Schusslinie und ist plötzlich auf sich allein gestellt – verfolgt und bedroht von einem unheimlichen Fremden, der ein Mörder sein könnte.

Diese Reihe in der Tradition von Fear Street sorgt für Gänsehaut. Mystery-Thrill zum Licht-anlassen!


Rezension:

Die drei Freunde Tim, Liam und Amber sind echte Adrenalinjunkies und immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Aktuell haben sie sich überlegt, das Lehrerzimmer ihrer Schule ein wenig zu „verschönern“ und dabei vielleicht sogar noch etwas über den geheimnisvollen Raum 213 herauszufinden. Denn Tim unterhält einen Blog, auf dem er jede noch so kleine Information über das mysteriöse Klassenzimmer veröffentlicht. Doch als sie nachts in das Schulgebäude einbrechen, müssen sie feststellen, dass ihnen jemand zuvor gekommen ist – das Lehrerzimmer ist komplett verwüstet, überall liegen Unterlagen herum. Dabei stößt Tim auf eine Akte, die über den ersten offiziell bekannt gewordenen Zwischenfall im Raum 213 angelegt wurde. Und der Tag, an dem dieser Zwischenfall passierte, hat demnächst seinen Jahrestag – natürlich optimal für Tim und weitere Theorien auf seinem Blog. Er nimmt die Akte kurzentschlossen an sich und ahnt nicht, dass er damit eine ganze Reihe von seltsamen Vorkommnissen auslöst, die nicht nur ihn und seine Freunde in Gefahr bringt.

Als Einstieg für den vierten Band der Reihe um Raum 213 hat sich Amy Crossing etwas Besonderes ausgedacht: Der Leser erhält sofort Einblick in den speziellen Blog, der sich ausschließlich um das geheimnisvolle Klassenzimmer dreht. Und schon im nächsten Kapitel ist man direkt im Geschehen und bricht gemeinsam mit dem befreundeten Trio in die Schule ein. Zum ersten Mal in der Reihe wird die Hauptgeschichte dabei aus der Ich-Perspektive erzählt, was vor allem die Intensität verstärkt, da Amber nach dem Einbruch und dem Diebstahl dieser bestimmten Akte die einzige ist, die bislang noch unbescholten aus der ganzen Sache rausgekommen ist. Dass es dabei nicht bleiben kann und wird, wird auf den folgenden Seiten sehr schnell klar – die Autorin versteht es auch in Falsche Furcht wieder hervorragend, Spannungsbögen aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Gerade die eingeschobenen Blogartikel von Tim und ganz besonders ein Rückblick ins Jahr 1991 erschaffen zusätzliche Aufgeregtheit und ziehen den Leser immer weiter ins Geschehen, bis das Buch schließlich kaum mehr aus der Hand zu legen ist und man einfach weiterlesen muss. Dabei wird die offensichtliche Lösung immer wieder an den Leser herangeführt, jedoch perfekt umgangen – bis zum Schluss rätselt man und liegt doch immer wieder ein Stück weit daneben.

Während die letzten beiden Teile der Reihe etwas zurückhaltender gestaltet waren und eher seicht vor sich hin dümpelten, konnte Amy Crossing in Falsche Furcht nun endlich wieder auf ganzer Linie im Jugendthriller-Bereich punkten. Angepasst an die Zielgruppe gibt es viele Gänsehautmomente und durch die Ich-Erzählperspektive kommt es dem Leser manchmal so vor, als würde er direkt neben Amber stehen und den Spuren mit ihr gemeinsam folgen. Das macht das Lesen zu einem echten Vergnügen und liefert ein paar nette Lesestunden. Und die Autorin versteht es dieses Mal auch, nicht nur die Spannung durchweg auf einem Level zu lassen, sondern kann diese durch einen grandiosen Showdown tatsächlich auch zu einem guten Abschluss bringen. Rundum ein gelungenes Werk, das gerade Genre-Einsteigern ans Herz zu legen ist, aber auch alteingesessenen Thriller-Liebhabern durchaus gefallen könnte.


Fazit:

Auch der vierte Band um das mysteriöse Klassenzimmer liefert wieder eine spannende Geschichte, die sich gerade für Genre-Einsteiger wunderbar eignet. Etwas anders gestrickt als seine Vorgänger, bietet Falsche Furcht keine klassische Highschool-Story mehr. Stattdessen bringt Amy Crossing dem Leser endlich ein paar Antworten und lüftet das Geheimnis um den Raum 213 zumindest ein Stück weit. Diese Reihe darf gerne weitergehen, wenn das Niveau dieses Bandes gehalten wird.




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