Raum 213 – Gefühlvolles Grauen (Amy Crossing)
Klappentext:
Die Eerie High sieht auf den ersten Blick aus wie eine normale Schule, doch ein Zimmer ist das manifestierte Böse: Raum 213. Jeder, der diesen Raum betreten hat, musste die Hölle durchleben – oder hat es nicht überlebt!
Lily ist glücklich, sie versteht sich super mit ihrer besten Freundin Ava und ist frisch verliebt in den süßen Travis. Dann taucht Kendra auf der Bildfläche auf. Sie freundet sich mit Ava an, flirtet unverhohlen mit Travis und drängt Lily zunehmend aus ihrem eigenen Leben. Oder ist Lily einfach nur eifersüchtig? Als sie eines Morgens Kendra in den Raum 213 gehen sieht, könnte das ihre Chance sein … Sie müsste nur die Tür zum verfluchten Raum schließen und wäre Kendra für immer los.
Diese Reihe in der Tradition von Fear Street sorgt für Gänsehaut. Mystery-Thrill zum Licht-anlassen!
Rezension:
Für Lily könnte das Highschoolleben derzeit gar nicht besser laufen – sie ist unheuer in ihren Freund verliebt und kann mit ihrer besten Freundin durch dick und dünn gehen. Doch plötzlich taucht eine neue Schülerin auf der Bildfläche auf und macht Lily das Leben zur Hölle. Für sie steht schnell fest, dass Kendra ein böses Spiel treibt und sie aus ihrem Leben drängen möchte – sie schmeichelt sich bei Ava ein und flirtet ungehemmt mit Travis. Doch die beiden tun das Ganze als harmlos ab und schon bald fragt Lily sich, ob sie nicht vielleicht wirklich ein wenig übertreibt und einfach eifersüchtig ist. Eines Morgens entdeckt Lily ihre Rivalin vor dem gerüchteumwobenen Klassenzimmer Raum 213, und kurz spielt sie mit dem Gedanken, sie dort einfach einzusperren und so aus dem Weg zu schaffen. Letztendlich gewinnt aber ihre gute Seele und sie rät Kendra, den Raum nicht zu betreten, sondern stattdessen einen großen Bogen um ihn zu machen, bevor sie in ihre eigene Klasse direkt im Nebenraum geht. Während des Unterrichts hört sie immer wieder seltsame Geräusche und hält es schließlich nicht mehr aus – sie schaut nach, was da vor sich geht, und findet Kendra im Raum 213 wieder. Als Kendra daraufhin spurlos verschwindet und dann auch noch ein Video auftaucht, in dem deutlich wird, dass Lily sie in dem Klassenzimmer eingesperrt hat, wendet sich das Blatt und Lily muss sich plötzlich fragen, warum selbst ihre engsten Freunde nicht genug Vertrauen zu ihr haben, um ihr zu glauben.
Schon mit den ersten beiden Teilen um Raum 213 hat Amy Crossing unter Beweis gestellt, dass auch ein stinknormales Klassenzimmer durchaus Gruselfaktor besitzen kann. Im dritten Band setzt sie dem Ganzen noch eine ganze Ecke oben drauf und verdichtet die Geschichten um den verhassten Raum der Eerie-High ein weiteres Mal. Auch dieses Mal kommen wieder typische Highschool-Probleme zum Tragen und der Leser wird ein weiteres Mal auf nur wenigen Seiten gefangen genommen. Erneut sind die Charaktere so gestaltet, dass man sich gerade als jugendlicher Leser sehr schnell mit ihnen identifizieren kann und als Erwachsener an seine eigene Schulzeit erinnert wird. Dabei ist Gefühlvolles Grauen wieder im klassischen Crossing-Stil geschrieben, sodass eigentlich nicht viel Neues erwartet werden kann. Trotzdem schafft es auch dieser Band, den Leser kurzweilig zu unterhalten und die Seiten in einem Rutsch zu verschlingen. Wieder liegt der Zauber des Buches im Detail und liefert Genre-Einsteigern genau die richtige Mischung, um sich ganz langsam an den Thriller heranzutasten.
Was die Reihe noch für den Leser bereithalten wird, lässt sich nur schwer sagen. Die kurzen Wartezeiten zwischen den einzelnen Bänden fördern den Suchtfaktor noch zusätzlich und man kann nur hoffen, dass Amy Crossing niemals die Ideen um Raum 213 ausgehen werden. Stoff dürfte das Leben an einer Highschool definitiv genug bieten, um noch viele weitere Bände zu Tage zu bringen. Bis dahin kann man sich ohne Probleme immer wieder in die kurzweiligen Geschichten fallen lassen, die auf jeweils 176 Seiten erzählt werden und trotzdem ihren ganz eigenen Gruselcharakter vermitteln. Aber wer weiß, vielleicht wagt sich die Autorin auch mal an ein ganz anderes Thema und stellt unter Beweis, dass sie mehr kann, als nur Jugendromane zu schreiben. Potential ist in jedem Fall vorhanden und es wäre spannend zu sehen, wie ein Thriller für Erwachsene von ihr aussehen würde. Obwohl das wahrscheinlich ein Verlust für das Jugendthriller-Genre wäre. Ein zweischneidiges Schwert also, dieser Gedanke – vielleicht hält man sich dann doch lieber weiter im gruseligen Klassenzimmer auf und weiß auf diese Art immer ziemlich sicher, dass man hier nicht enttäuscht werden kann.
Fazit:
Der dritte Band um den sagenumwobenen Raum 213 liefert neben dem klassischen Gruselfaktor auch einen schönen Einblick in das Leben an einer Highschool, wo nahezu jeden Tag neue Schüler auftauchen und sich ein Klassenkampf nur selten vermeiden lässt. Gefühlvolles Grauen verbindet die typischen Verlustängste eines Teenagers mit einer weiteren Geschichte um das gemiedene Klassenzimmer der Eerie-High und Amy Crossing zeigt wieder einmal, dass gute Gruselunterhaltung gar nicht unbedingt viele Seiten braucht. Der perfekte Lesestoff für zwischendurch.
Zurück zu:
Der Herr der Tränen (Sam Bowring) Weiter mit:
Sannah & Ham (Tom Ellen / Lucy Ivison)
2 Kommentare
Nachdem ich neulich gelesen habe das dieser Band sich wohl eher weniger mit dem besagten Raum beschäftigt, wollte ich eigentlich Abstand nehmen und einfach mit Band 4 weitermachen.
Nach Deinem Fazit bin ich mir allerdings nicht so sicher ob ich ihn nicht vielleicht doch noch lese :)
LG Ela
Huhu,
da mir die Vorbände nur mittelmäßig gefallen haben, bin ich ziemlich unentschlossen, ob ich weiterlesen soll. Deine Rezi macht mich allerdings neugierig…
Mal schauen. ;)
Liebe Grüße
Mandy