Soul Beach: Schwarzer Sand (Kate Harrison)

Soul Beach: Schwarzer Sand (Kate Harrison)

Klappentext:

Meine Schwester ist tot.
Doch sie lebt weiter am Soul Beach.
Um sie von dort zu befreien, muss ich ihren Mörder finden.
Aber je näher ich ihm komme,
desto näher kommt er mir.

Triti konnte das virtuelle Strandparadies von Soul Beach mit Alice Hilfe verlassen, aber Alice Schwester Megan sitzt noch immer hier fest. Und dann schlägt ihr Mörder erneut zu: Ein weiterer Gast erscheint am Strand. Und Alice kennt ihn nur allzu gut.
Als eine Reise nach Spanien die Rettung für einen weiteren ihrer Freunde am Soul Beach bedeuten könnte, setzt Alice sich ins Flugzeug. Doch der Mörder reist mit …


Rezension:

Fast ein Jahr ist nun schon vergangen, seit Alices Schwester Megan grausam ermordet wurde. Für die Polizei steht der Täter fest, auch wenn sie ihm nichts wirklich nachweisen können. Alice glaubt weiterhin an die Unschuld von Tim und setzt alles daran, den wahren Mörder zu finden. Sie verbringt außerdem weiterhin viel Zeit am Strand, um dort mit Megan und Danny zusammen zu sein, und beim Stöbern auf anderen Internetseiten stolpert sie plötzlich über die „Flammen der Wahrheit“ – eine Seite, auf der ebenfalls deutlich gemacht wird, dass Tim für unschuldig gehalten wird. Doch nirgendwo gibt es Informationen, wer hinter dieser Seite steckt. Und als dann auch noch ein neuer Gast am Soul Beach auftaucht, dessen Tod für Alice ein echter Schock ist, steht für sie fest, dass sie sich bei der Suche nach Megans wahrem Mörder unbedingt mehr Mühe geben muss. Dass ihre Eltern sich wegen des hohen Internetkonsums Sorgen machen und ihr schließlich den Laptop wegnehmen, ist dabei nicht unbedingt förderlich. Zum Glück findet Alice in diesem Punkt vorübergehend Unterschlupf bei einem Freund, und als sich schließlich die Gelegenheit ergibt, einem weiteren Strandbewohner zu helfen, sind auch Alices Eltern wieder einigermaßen beruhigt – denn was kann es Normaleres geben als ein junges Mädchen, das mit ein paar Freunden in den Urlaub nach Barcelona fliegt? Natürlich hat Alice ganz andere Pläne als einen erholsamen oder auch partyreichen Urlaub, und sie ahnt dabei nicht, dass der Mörder ihrer Schwester möglicherweise mit im Flieger sitzt und ihr immer näher auf die Pelle rückt …

Das Abenteuer am Soul Beach geht endlich weiter – viel zu lange mussten sich die Fans des ersten Bandes gedulden. Entsprechend hoch war die Aufregung, als endlich das Erscheinungsdatum von Schwarzer Sand bekannt gegeben wurde, und noch viel höher die Erwartungen, die an die lang ersehnte Fortsetzung gestellt wurden. Natürlich haben sich die einige Leser auch Sorgen gemacht, ob Kate Harrison den Anspruch halten kann, den sie mit Frostiges Paradies vorgelegt hat. Doch diese Sorgen sind völlig unbegründet, denn schon mit dem ersten Wort ist der Leser sofort wieder gefangen – und die Autorin legt sogar noch eins drauf. Bereits während der ersten drei Kapitel verpasst Kate Harrison dem Leser einen echten Schock und mit einem Mal ist alles wieder offen. Wer glaubte, im ersten Band bereits deutlich einen Schuldigen ausgemacht zu haben, wird schnell eines Besseren belehrt. Erneut schafft Alices Geschichte es, den Leser komplett zu vereinnahmen, sodass es schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen. Verschiedene Aspekte machen Schwarzer Sand zu einer würdigen Fortsetzung, mitunter kann dieser Mittelteil, der normalerweise nicht überragend ist, seinen Vorgänger sogar noch übertrumpfen. Neben der Suche nach dem Mörder erfährt der Leser auch viele interessante Details über das Leben und die Traditionen in Spanien, wodurch teils Reiselust, teils aber auch Ehrfurcht geweckt wird. Dabei beruft sich die Autorin auf fundierte Rechercheergebnisse, die das Ganze noch greifbarer und authentischer machen. Es macht einfach Spaß, auch wenn es brenzlige Momente gibt und den Leser so manche Überraschung erwartet.

Obwohl in Schwarzer Sand viel passiert und viel erzählt wird, kommt niemals Langeweile durch unnötige Längen auf, auch fühlt sich der Leser zu keiner Zeit von den vielen Informationen überfordert oder überlastet. Kate Harrison hat hier ein nahezu perfektes Gleichgewicht aus Action und damit zusammenhängenden Adrenalinschüben und ruhigen, entspannenden Momenten geschaffen. Erneut wird dem Leser hier Unterhaltung pur geboten, die nicht aber nicht ohne Ernsthaftigkeit auskommen muss. Durch die Reise nach Barcelona verliert der Soul Beach einen ziemlichen Anteil als Schauplatz, aber das macht gar nichts, denn die Autorin beweist auch hier wieder einen enorm schnellen Schreibstil, sodass die Seiten nur so dahin fliegen und man viel zu schnell am Ende angekommen ist. Wirklich schlauer ist man dann aber auch nicht – man erfährt gerade genug, um voller Ungeduld nun dem Abschlussband entgegen zu blicken.


Fazit:

Mit Schwarzer Sand wird der Leser sofort wieder an den Soul Beach zurückbefördert und macht sich gemeinsam mit Alice ein weiteres Mal auf die Suche nach der Wahrheit. Kate Harrison schafft es auch mit dem zweiten Band ihrer Jugend-Mystery-Thriller-Trilogie, den Leser in seinen Bann zu ziehen und so manches Mal zu überraschen. Ein neuerlicher Pageturner, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht, und den Leser voller Ungeduld auf den abschließenden Teil zurücklässt. Thriller- und Mystery-Fans kommen hier wieder einmal voll auf ihre Kosten – eine dringende Leseempfehlung für alle Genre-Liebhaber!




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