The Wild Ones – Verführung (Michelle Leighton)
Klappentext:
Camille »Cami« Hines ist die über alles geliebte Tochter des Vollblutpferdezüchters Jack Hines, der die Champions des Südens hervorbringt. Abgesehen davon, dass sie sich manchmal ein wenig eingeengt fühlte, war Cami bislang eigentlich recht zufrieden mit ihrem Freund, ihrem Leben und ihrer Zukunft – das war, bevor sie Patrick Henley kennenlernte. »Trick« verwischt die Grenzen zwischen dem, was Cami will, und dem, was von ihr erwartet wird, und stürzt sie in einen Strudel aus Leidenschaft, Verpflichtungen und grenzenlosem Begehren.
Rezension:
Im Grunde ist Cami glücklich mit dem, was sie hat – einen süßen, wenn auch manchmal etwas unaufmerksamen Freund, mit dem sie bereits ganz lockere Hochzeitspläne schmiedet und der sogar in den Augen ihres anspruchsvollen Vaters ein geeigneter Kandidat für die Zukunft ist. Sie bekommt die Chance, auf dem Gut ihres Vaters mit anzupacken und sich dort zu beweisen. Es gibt also keinen Grund, irgendwas zu beanstanden oder verändern zu wollen. Dachte sie zumindest. Bis plötzlich Trick auf dem Gut auftaucht und als Stallbursche anheuert. Dieser offensichtliche Bad Boy weckt Gefühle in ihr, die sie noch nie verspürt hat und die sie sich nicht erklären kann. Sie fühlt sich unaufhörlich zu ihm hingezogen, woran auch die strikte Ablehnung ihres Vaters gegen jeglichen Kontakt zu Trick nichts ändert. Um des Familienfriedens willen hält Cami sich weitestgehend an das Kontaktverbot, doch durch ihre Liebe zu den Pferden lässt sich ein zeitweiliger Umgang miteinander nicht verhindern. Schließlich wirft sie alle Bedenken über Bord und gibt ihren Gefühlen nach – und ahnt nicht, dass sie damit an einem lang gehüteten Familiengeheimnis rührt.
Mit der Addicted to You-Trilogie hat Michelle Leighton die Herzen der New Adult-Leser im Sturm erobert – nun legt sie mit Verführung den ersten Teil einer neuen Reihe vor. Und setzt direkt wieder auf der Begeisterungswelle auf, die sie bereits mit ihrer ersten Reihe ausgelöst hat. Auch The Wild Ones kann wieder überzeugen, wenn auch nicht ganz auf dem gleichen Niveau. Dabei hat die Autorin im Grunde gar nichts anders gemacht – es gibt tolle Charaktere, ein interessantes Setting, einen dunklen Hintergrund für die Story, entsprechend rebellisches Aufbäumen und natürlich jede Menge Erotik. Und doch fehlt dem geneigten Leser irgendwas, ohne dass er es konkret benennen könnte. Vielleicht ist man einfach daran gewöhnt, dass Trilogien aufeinander aufbauen oder zumindest auftauchende Charaktere auch in den Folgebänden eine Rolle spielen. Doch Verführung ist eindeutig ein Einzelband, der tatsächlich auf der letzten Seite abgeschlossen ist. Nicht dass das etwas Schlechtes wäre – in Zeiten, wo jedes Buch unbedingt noch einen Nachfolger und einen Nachnachfolger braucht, sind Stand-Alones mehr als gerngesehen. Und doch ist der Leser zu einem gewissen Grad traurig, dass es nach knapp 350 Seiten wirklich vorbei sein und man sich von Cami und Trick verabschieden soll.
Technisch gesehen hat Michelle Leighton auch beim Auftakt von The Wild Ones alles richtig gemacht. Sie bleibt ihrem Schreibstil, den der Leser bereits in der ersten Trilogie zu schätzen wusste, treu und schafft es, ihre Charaktere authentisch zu gestalten. Gleiches gilt auch für die erotischen Szenen, die zu jederzeit angemessen bleiben und nicht in Richtung Porno abdriften, dabei aber trotzdem ein gewisses Kribbeln auslösen können. Einen besonderen Reiz übt dabei vor allem der Perspektivenwechsel aus, sodass man sich fast hautnah dabei fühlt. Alles in allem kann also auch Verführung bedenkenlos von Genre-Fans in die Hand genommen und genossen werden. Nur Leser, die vorher einen Blick in die Addicted to You-Reihe geworfen haben, könnten eventuell etwas enttäuscht sein, aber auch für sie ist auch die zweite Trilogie durchaus eine Leseempfehlung.
Fazit:
Mit Verführung startet Michelle Leighton ihre zweite New Adult-Reihe. Und der übergreifende Titel The Wild Ones ist Programm – schon im ersten Band wird aus den Vollen geschöpft. Alle Register des Genres werden gezogen, und obwohl dieser Auftakt nicht ganz an die Addicted to You-Trilogie heranreicht, wird dem Genre-Fan auch hier wieder alles geboten, was er sich wünschen kann. Zumindest ansatzweise tiefgründige Gedanken, rebellische Aktionen und natürlich jede Menge heißer Szenen. Perfekt für kalte Winternächte!
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