Viola – Das Tagebuch der Sklavin (Sira Rabe)


UBooks Verlag, 1. Auflage September 2009
Broschur, 160 Seiten
€ 13,90 (D)
ISBN: 978-3-86608-111-6

Genre: Erotik


Klappentext:

Daphne und Jesper sind seit mehreren Jahren verheiratet. Beide glauben, sie würden den anderen genau kennen, auch in sexueller Hinsicht.
Da ändert sich auf einmal Daphnes Verhalten. Jesper vermutet dahinter einen Liebhaber, und er sucht heimlich in Daphnes Tagebuch nach einem Hinweis darauf. Doch es ist alles anders.
Sie verzehrt sich vor Liebe und Lust nach ihm und wünscht sich nichts sehnlicher, als von ihm unterworfen zu werden.
Jesper beschließt, Daphne in ein raffiniertes Spiel aus Zärtlichkeit und erotischen Strafen zu verwickeln. Doch dieses Spiel ist nicht ungefährlich und droht seiner Kontrolle zu entgleiten …


Rezension:

Das Tagebuch der Sklavin verspricht dem Leser in seiner Aufmachung mit Titel und Klappentext leider etwas anderes, als dieser letztlich geboten bekommt, denn das Tagebuch kommt nicht wirklich zur Geltung. Zwar startet das Buch mit einem Tagebucheintrag und es werden auch immer wieder Einträge gezeigt, doch insgesamt hat Viola selbst wenig mit der Handlung zu tun. Nur in einer Handvoll Szenen spielt es tatsächlich eine Rolle.

Auch der im Klappentext erwähnte Kontrollverlust, der droht, ist nicht aus der Story spürbar. Jesper scheint ab und zu ein wenig unsicher, doch insgesamt ist er sich seiner Wirkung und seines Handelns durchaus bewusst. Die Züchtungen und Bestrafungen, die er sich einfallen lässt, geschehen alle zur Luststeigerung seiner Frau Daphne. In keinem Moment hat man als Leser den Eindruck, dass die Gefahr eines Kontrollverlustes besteht.

Was dem Buch leider fehlt, ist eine wirkliche Handlung. Die Szenen sind nahezu ausschließlich auf die beschränkt, die Daphne als Sklavin und Jesper als ihren Meister darstellen. Das liegt wohl auch daran, dass das Spiel, was es für beide anfänglich ist, lediglich am Wochenende stattfindet und deshalb die normalen Werktage ausgeblendet werden. Dadurch lernt man aber auch die Protagonisten nicht gut kennen, denn es fehlen alltägliche Einblicke.
Erst als Jesper darauf besteht, dass Daphne ihren Job kündigt und in seinem Büro anfängt, lernt man die Welt außerhalb des Hauses der Experimentierfreudigen kennen. Doch auch hier bekommt man nicht die Chance, sich in die Charaktere hineinzuversetzen, alles ist nur oberflächlich angekratzt und ohne Tiefgang.

Sprachlich bietet Viola ebenfalls keine Raffinessen. Die Dialoge erscheinen sehr klischeehaft und wirken nicht besonders glaubwürdig. Fraglich ist hierbei, ob die Autorin sich bei ihren Recherchen nur auf einschlägige Quellen verlassen hat oder ob die Szene wirklich so funktioniert.
Insgesamt macht das Buch wenig Spaß. Die Schilderungen der Sexszenen sind nur mäßig ansprechend und machen keine große Lust, selbst etwas in dieser Richtung auszuprobieren. Einzig die wenigen Tagebucheinträge, die einen kleinen Einblick in Daphnes Seele geben, machen das Buch etwas persönlicher und zugänglicher. Da diese aber nur gering verstreut sind, kommt das Lesen einem Entlanghangeln gleich, ohne dass man im Geschehen versinken kann und möchte.

Durch ein offenes Ende bleibt dem Leser abschließend die Möglichkeit, den beiden Protagonisten zu wünschen, dass sie ihr Glück gefunden haben und in ihrer Ehe weiterhin glücklich und zufrieden sein können.


Fazit:

Viola – Das Tagebuch der Sklavin ist kein Buch, das sich für völlige Neueinsteiger eignet. Es gewährt jedoch einige Einblicke in eine etwas andere Welt der sexuellen Lust, ohne diese aufzudrängen – es ist vielmehr ein leises Herantasten an etwas Neues, das nicht besonders überzeugt und schnell wieder in Vergessenheit gerät.


Wertung:

Handlung: 2/5
Charaktere: 2/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 1,5/5


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