Weil du bei mir bist (Anna McPartlin)
Klappentext:
Auf die Nacht folgt der Tag. Und auf den Tod das Leben.
Emmas Leben ist einfach perfekt. Und seit sie mit John zusammenwohnt, scheint das Glück vollkommen. Aber dann passiert ein schrecklicher Unfall, und plötzlich ist Emma allein.
Als wäre auch sie selbst gestorben, verkriecht sie sich im Schneckenhaus ihres Schmerzes. Doch dem sehen Emmas Freund nicht lange tatenlos zu. Und irgendwie ist auch John immer noch für sie da.
Bald wird Emma klar, dass sie von den Menschen, die sie liebt, gebraucht wird. Dass sie stark sein muss, wenn sie für andere da sein will. Und sie begreift, dass das Glück ganz nah sein kann, wenn man meint, es für immer verloren zu haben.
Rezension:
Ich bin alt genug und habe genug Sitcoms gesehen, um zu wissen, dass ich nicht alles weiß. Ich kann dein Leben nicht für dich leben. Ich kann dich nicht einmal so beschützen, wie ich es gerne tun würde. Du musst dich der Welt stellen und dein eigenes Leben leben. Du musst der Stimme deines Herzens folgen und deine eigenen Fehler machen. Das werden ganz schön viele sein, aber jeder macht Fehler, und niemand ist perfekt. Nicht mal das Mädchen mit dem Goldhaar und den Schönheitsköniginnenaugen, das dir im Bus gegenübersitzen wird, während du dich wie ein räudiger Hund fühlst, den man in den Regen hinausgejagt hat, und nicht mal der Junge, der so ist, wie alle Jungen sein wollen, und den all Mädchen zum Freund haben möchten, und nicht mal das kleine Genie, das mit Sicherheit der nächste Bill Gates wird. Alle kennen Schmerz, Verletzung und Ablehnung, aber sie kennen auch alle Liebe, Lachen und Freude, genau wie du. Man kann aus dem Leben lernen. Also will ich dich auf die vier Dinge aufmerksam machen, die ich bis jetzt aus meinem Leben gelernt habe.
Auf die Nacht folgt der Tag.
Auf den Tod folgt das Leben.
Auch im dunkelsten Moment bist du nicht allein.
Du wirst geliebt.
(S. 390)
Emma verliert ihre erste große Liebe, mit der sie seit zwölf Jahren zusammen ist. Sie versinkt in Trauer, verschließt sich, lässt niemanden an sich heran und lernt nur ganz langsam, dass das Leben weitergeht und der Schmerz irgendwann weniger wird, bis auf ein Minimum zusammen schrumpft. Familie und Freunde trauern mit ihr und unterstützen bei der Rückkehr ins Leben.
Anna McPartlin erzählt in einem liebevollen Stil, teilweise mit sehr lustigen Episoden, vom Kampf mit dem Schmerz nach dem Verlust des wichtigsten Menschen im Universum. Insgesamt ist Weil du bei mir bist sehr leicht zu lesen und zu begreifen. Teilweise ist die Story vorhersehbar, aber das macht das Buch nicht weniger lesenswert. Als Leser leidet man mit der Protagonistin, weshalb man voll in den Roman eintaucht und sich gut mit den Charakteren identifizieren kann.
Es werden Möglichkeiten und Wege aufgezeigt, mit dem Schmerz und der Trauer umzugehen, und dass man sich zwar allein fühlt, es aber niemals wirklich ist. Man erhält als Leser Denkanstöße und doch wird einem nichts aufgezwungen. Die Geschichte fließt leicht dahin, hat einige Höhepunkte, aber auch viele tiefgehende Momente.
McPartlins Roman-Debüt ist ein Buch über die Liebe und den Tod, den Verlust und das Umgehen mit ihm, Freundschaft und den Zusammenhalt in schweren Zeiten. Ein Buch, das voller Emotionen steckt. Offensichtliche und versteckte Emotionen. Ergreifende Emotionen, die einen mitfühlen lassen.
Empfehlenswert für diejenigen, die gern leichte Kost in Sachen Emotionen mögen, trotz Tränen lachen können und mitfühlen möchten.
Fazit:
Weil du bei mir bist ist ein hinreißendes Debüt, das mit einer geballten Ladung verschiedenster Emotionen auffährt, dabei trotzdem leicht zu lesen ist und in jedes Regal gehört, in dem auch Cecilia Aherns Romane einen Platz gefunden haben.
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