What if we Stay (Sarah Sprinz)

What if we Stay (Sarah Sprinz)

Klappentext:

Er steht für alles, was sie verabscheut. Ihrem Herzen lässt er dennoch keine Wahl.

Amber Gills hat alles verloren: ihren Studienplatz, den Respekt ihrer Eltern und sämtliche Hoffnung, jemals genug zu sein. Nur durch die Beziehungen ihres Vaters erhält sie die Chance, ihren Abschluss zu retten. Als sie sich im Gegenzug im Architekturbüro ihrer Eltern beweisen soll, bietet Emmett ihr seine Hilfe an. Er ist engagiert, zuvorkommend, ein Vorzeigestudent – und damit das exakte Gegenteil von Amber. Dass ihr Herz in seiner Gegenwart schneller klopft, kann Amber dennoch nicht verhindern. Was sie nicht ahnt: Mit dem gemeinsamen Projekt setzt sie nicht nur Emmetts Vertrauen aufs Spiel …


Rezension:

Nachdem sie eine Prüfung zum zweiten Mal verhauen hat, steht Amber Gills mit einem Mal vor den Scherben ihres Studiums und muss sich nun intensiv mit ihrer Zukunft auseinandersetzen. Ihre überaus erfolgreichen Eltern sind natürlich nicht besonders erfreut und stellen sie vor vollendete Tatsachen: Sie muss ihr Studium in Vancouver beenden und außerdem ein Bauprojekt für das Architekturbüro ihrer Eltern entwerfen. Weil Amber der Architektur überhaupt nichts abgewinnen kann, ist sie auf Hilfe angewiesen. Die findet sie ausgerechnet bei einem der Lieblingsstudenten ihres Vaters, der all das vereint, was Amber nicht ausstehen kann. Emmett brennt für die Architektur und ist dankbar für die Übung, daher unterstützt er sie bei dem Projekt. Dabei werfen sie beide einen Blick hinter ihre Masken und kommen sich langsam näher. Doch bevor sie ihre Gefühle wirklich ausleben können, steht das Projekt kurz vor dem Abschluss, und vielleicht ist es nicht das einzige, womit Amber und Emmett abschließen müssen.

In What if we Dream konnte der Leser bereits einen Blick auf Amber und Emmett erhaschen und sein Herz an die beiden verlieren. Daher dürften die Erwartungen an What if we Stay entsprechend hoch. Vielleicht zu hoch, denn im ersten Band der Trilogie hatten beide Charaktere Charme und Witz und konnten in den Nebenrollen komplett überzeugen. Leider schaffen sie es im zweiten Teil nicht ganz, dieses Bild aufrecht zu erhalten – Amber ist kalt und abweisend, während Emmett irgendwo auf dem Weg seine Schlagfertigkeit verloren zu haben scheint. So richtig Zugang findet man daher erst im späteren Verlauf, wobei der Funke bis zum Schluss nicht vollends überspringen möchte. Ihre Geschichte ist trotzdem sehr süß und Sarah Sprinz kann einmal mehr mit ihrem wirklich guten Sprachstil punkten – vor allem spricht sie in What if we Stay einige sehr wichtige Themen an und verschafft dem Leser so einen besonderen Blickwinkel. Die Triggerwarnung des Buches bereitet ein Stück weit auf den Inhalt vor, trotzdem weiß die Autorin an so mancher Stelle zu überraschen.

Natürlich kann die Story an sich keine wirklichen Neuerungen bringen und ist daher in manchen Dingen ziemlich vorhersehbar. Sarah Sprinz schafft es aber erneut, aus Altbekanntem eine wunderschöne Geschichte mit Tiefgang zu zaubern. Auch wenn die Ausarbeitung der Protagonisten hier nicht so gelungen ist wie in What if we Stay, können Amber und Emmett durch kleine Einzelheiten das Leserherz erobern. Das Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren unterstützt das Gefühl des Heimkommens und die Details der Umgebung machen einmal mehr Lust auf eine Reise nach Vancouver. Jetzt ist die Vorfreude auf den Abschlussband groß, in dem die dritte Mitbewohnerin der zauberhaften WG ihr Liebesabenteuer erleben darf – ein paar Einblicke wurden bereits gegeben und man darf gespannt sein, was die Autorin aus dem vorhandenen Potential macht.


Fazit:

Der ewige zweite Band – entweder er überzeugt auf ganzer Linie oder er enttäuscht bitterlich. What if we Stay tut keins von beidem. Der Roman spielt zwar nicht auf dem gleichen Level wie sein Vorgänger, kann aber inhaltlich mit anderen, wichtigen Themen punkten. Sarah Sprinz schafft es auf anderer Ebene, den Leser mitzureißen und zum Nachdenken anzuregen.




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