2019 goes 2020 – Ein Rück- und ein Ausblick

Ihr Lieben, es ist soweit. In wenigen Stunden ist das alte Jahr vorüber und neue 366 Tage (ja, es ist ein Schaltjahr) liegen vor uns. Es liegt an uns selbst, das Beste aus dieser neuen Zeit zu machen, das leere Buch mit Abenteuern zu füllen und unsere eigene Geschichte zu erzählen.

Für mich war es ein durchwachsenes, insgesamt aber wohl positiv zu betrachtendes Jahr. Es gab viele Aufs und Abs, ich habe mich unfreiwillig (also außerhalb meiner geliebten Thriller) viel zu oft mit dem Tod beschäftigen müssen, schwierige Kämpfe gegen den Schwarzen Hund ausgefochten, emotionale Krisen überstanden und einige Zeit damit verbracht, Selbstzweifel und Tiefpunktphasen zu überwinden.

Doch es gab auch viele gute Dinge im Jahr 2019, wie die wöchentlichen Gänseblümchen mehr als einmal gezeigt haben. Die beiden Buchmessen, die jedes Jahr wieder ein Highlight sind; das recht spontane Wiedersehen nach dreieinhalb Jahren mit einem der wichtigsten Menschen aus Los Angeles, bei dem die Tiefe unserer Verbindung erneut unter Beweis gestellt wurde; ein Sommerbesuch in Ungarn, der uns eine neue Mitbewohnerin bescherte; neue Bekanntschaften, die zu Freundschaften wachsen oder noch wachsen könnten; alte Freundschaften, die wieder aufgelebt sind oder gefestigt wurden; die späte Erkenntnis des Familienzusammenhaltes, die mir zum Jahresende überraschend das Herz gewärmt hat; getroffene Entscheidungen, die nicht leicht fielen und doch notwendig und hilfreich für meine persönliche Entwicklung waren.

Wenn ich also auf das letzte Jahr dieses Jahrzehnts zurückblicke, und wenn ich weitergehend betrachte, was dieses Jahrzehnt mit sich gebracht hat, so kann ich guten Gewissens sagen: Ich bin dankbar. Dankbar für alle Herausforderungen, die mich haben wachsen und stärker werden lassen. Dankbar für die Menschen, die (wieder) in mein Leben getreten sind und es mit Wärme erfüllen. Dankbar für die Fellnasen, die mich lange Zeit begleitet haben und die ich schweren Herzens gehen lassen musste, für die aber ganz wunderbarer „Ersatz“ gekommen ist und mein Leben jeden Tag ein wenig heller macht. Dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln durfte, und für das Wachstum, das damit einhergegangen ist. Dankbar dafür, dass ich am Leben bin, ein Dach über dem Kopf, immer etwas zu essen im Kühlschrank, ausreichend Geld für den Lebensunterhalt auf dem Konto, sauberes Wasser und warme Heizungen habe.

Trotz aller Schwierigkeiten, die die letzten zehn Jahre mit sich brachten, seien es die großen Abstürze 2012 und 2016 oder all die kleinen Momente, in denen ich an so vielem und vor allem an mir selbst zweifelte, kann ich heute sagen, dass es ein gutes Jahrzehnt war. Denn ich habe viel (nicht nur über mich) gelernt, ein bisschen was von der Welt gesehen, mir nicht nur einen Traum erfüllt, mich Hals über Kopf verliebt (auch wenn es eine Menge Herzschmerz mit sich brachte), Freunde fürs Leben (oder zumindest den aktuellen Lebensabschnitt) gefunden. Ich gehe sehr viel stärker in das neue Jahrzehnt, als ich das alte begonnen habe.

Was erwarte ich mir vom neuen Jahr und vom neuen Jahrzehnt?
Ehrlich gesagt, weiß ich darauf keine klare Antwort. Ich habe dieses Jahr beschlossen, keine Neujahrsvorsätze festzulegen. Stattdessen nehme ich mir vor, alles das, was ich 2019 begonnen habe, auch in 2020 weiterzuführen. Sei es die gesündere Ernährung oder der bewusstere Umgang mit (fremden und eigenen) Ressourcen, sei es die Ausweitung von Achtsamkeit und Resilienz, seien es berufliche neue Wege oder der Ausbau meiner nebenberuflichen Selbstständigkeit – ich habe viele Ideen für das neue Jahr und sicherlich wird auch das eine oder andere Projekt (wieder) mehr Aufmerksamkeit von mir bekommen. Doch ich möchte mich nicht auf konkrete Dinge festlegen, denn wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe, dann das: Pläne ändern sich jeden Tag durch diese Sache, die wir Leben nennen.

Und wenn ich mich doch auf einen Neujahrsvorsatz festlegen muss, dann ist es dieser: Ich möchte das Leben auskosten, mit allem, was es für mich bereit hält. Mehr Kontakt zu meiner Familie, mehr Training mit und für Chase, mehr Aufmerksamkeit für die Menschen in meinem Leben. Denn das sind die Dinge, die wirklich wichtig sind. Wenn dann noch ein kleiner Geldsegen ins Haus schneit, freue ich mich natürlich, aber ich habe gemerkt, dass finanzielle und materielle Dinge nicht das sind, worauf es im Leben ankommt. Es sind die Menschen, und denen möchte ich mich weiterhin mehr widmen.

Die Schattenwege bleiben selbstverständlich Teil meines Lebens und ich werde mich bemühen, auch hier wieder ein wenig mehr Abwechslung zu bieten. Denn das Schreiben von Artikeln fehlt mir. Trotzdem wird mein Hauptaugenmerk offline im Real Life liegen, denn was nützen mir all die tollen, wunderbaren Menschen im Internet, wenn da draußen vor meiner Tür niemand ist? Was nicht bedeutet, dass im Internet nicht auch großartige Freundschaften entstehen und gepflegt werden können.
Aber es ist eben nicht alles.

Was bleibt mir abschließend zu sagen?
Danke – für all das hier bereits Genannte und für euch. Denn ohne euch Leser, ohne den Austausch mit euch wären die Schattenwege nicht das, was sie sind. Und ich wäre auch eine andere Person, als ich heute bin. Ich mag, wer ich heute bin, und ich mag, dass ihr – jeder auf seine Weise – dazu beigetragen habt, dieser Mensch zu werden.

Ich hoffe, ihr könnt den Abend genau so verbringen, wie ihr es euch vorstellt.
Für mich geht es gleich zu einer Hundefreundin, wo ich mit drei kleinen Kindern und zwei Hunden den Abend verbringen werde. Ohne Knallerei, dafür mit gutem Essen, wunderbaren Gesprächen, einem gewissen Geräuschpegel und doch in aller Ruhe.

Kommt alle gut ins neue Jahr, bleibt gesund und wir sehen uns dann hoffentlich bald – on- und offline.
Einen guten Rutsch wünsche ich euch!


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