Alltagsgedanken #8: Gedanken über die Liebe (Gastbeitrag)

In letzter Zeit denke ich viel über die Liebe und das Verliebtsein nach. Natürlich hat das einen bestimmten Grund, über den ich zu einem anderen Zeitpunk noch ausführlicher berichten werde. Aber ja, es hat mit meinem Aufenthalt in Los Angeles zu tun, und ich bin momentan immer noch dabei, meine Gedanken dazu zu sortieren. Denn es ist nicht leicht mit der Liebe. Vielleicht weil wir immer viel zu viel darüber nachdenken und viel zu sehr auf Definitionen bestehen, anstatt einfach das Gefühl zu genießen. Die gemeinsamen Momente. Die unvergessenen Augenblicke. Und jede kleine Nuance dessen, was wir empfinden.

Vor einigen Tagen habe ich zufällig einen kleinen Text entdeckt, der mein Herz sofort aufgehen ließ. Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers (an dieser Stelle erneut vielen herzlichen Dank dafür!) darf ich euch diesen in meiner Alltagsgedanken-Reihe präsentieren. Und hier passt er recht gut rein, denn trotz der vielen Vielleichts enthält er so viel Wahres. Und lässt mich bei jedem Lesen wieder lächeln (nochmals danke an den Verfasser dieser Worte ;)).

Ihr seid wie immer herzlich eingeladen, eure Gedanken zu und vielleicht auch eigenen Erfahrungen mit der Liebe in den Kommentaren mit mir und meinen Lesern zu teilen.

alte-liebe(Bildquelle)

vielleicht ist es auch falsch zu erwarten, dass die liebe etwas großes, glänzendes, aufregendes ist. etwas, das dir den atem nimmt, dass dir schlaflose nächte bereitet. vielleicht müssen es gar nicht die großen emotionen sein. vielleicht muss alles gar nicht so spannend und bunt sein. das leben und seine aufgaben sind manchmal schwierig genug. und vor allem haben wir nur eines. vielleicht gehts dabei nicht um die atemberaubende nacht, sondern darum, jemanden zu haben, mit dem man sich das leben ein stück weit sorgenfreier macht. jemand, der mit dir kompromisse findet. jemand, für den du freiwillig stundenlang durchs einkaufszentrum läufst, und der ohne zu fragen das wochenende darauf mit dir ins fußballstadion geht. ich glaub, es sind die langweiligen dinge, die eine liebe ausmachen. und die brauchen mitunter viel arbeit und geduld. ich höre mir da gern die geschichten meiner alten patienten an. alle paare, die es geschafft haben, 50 oder mehr jahre zusammen zu sein, berichten von nichts spannendem. nichts großem. sie sind deshalb noch zusammen, weil sie auch nach 50 jahren sich umarmen und küssen, wenn einer nach hause kommt. weil sie ihm nach 50 jahren noch die brote schmiert, wenn die sportschau kommt, und er immer noch aufsteht und ihr ein glas aus der küche holt, wenn sie durst hat.

(Friedrichs Hain)


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