Backstage: Interessante Jobangebote im richtigen Moment
Vor etwas mehr als zwei Jahren brauchte ich in meinem Leben eine dringende Veränderung, sodass mir ein Jobangebot sehr willkommen war. Obwohl ich in meinem damaligen Job sehr glücklich war, entschied ich mich nach einigem Hin und Her dann für einen Wechsel, und obwohl mir der Abschied wirklich nicht leicht fiel, wusste ich doch, dass es damals die richtige Entscheidung war, auch wenn es am Anfang einige Schwierigkeiten gab und ich (und auch mein neuer Arbeitgeber) alles andere als zufrieden war. Inzwischen sind diese Probleme beseitigt und vieles hat sich verändert, doch in den letzten Wochen merke ich wieder einmal, dass ich unruhig, unausgeglichen und unausgelastet bin. Die Hintergründe möchte ich hier erstmal nicht weiter ausbreiten, denn man soll nichts übers Knie brechen und ich bin sicher, dass diese Phase nur vorübergehend ist und sich mit ein wenig Kommunikation regeln lässt.
Trotzdem bin ich wieder einmal erstaunt, wie wohlgesonnen mir das Schicksal manchmal zu sein scheint und wie groß der Zufall manchmal sein kann, wenn man denn an Zufälle glaubt. Der Chef eines Verlages, mit dem ich schon länger zusammenarbeite, bereits die eine oder andere Lesung organisiert habe und mit dessen Autoren ich zum Teil auch privat engeren Kontakt pflege, schrieb mich letzte Woche an, dass er ein paar Dinge mit mir besprechen möchte und wann ich denn mal ein wenig Zeit für ihn hätte. Heute Mittag ergab sich dann die Gelegenheit und ich hatte ein überaus interessantes und angenehmes Telefonat mit ihm, das einige spannende Perspektiven offenlegte.
Zum einen ging es dabei um ein sich derzeit nich in Planung befindliches Projekt, über das ich noch nichts Genaueres sagen darf, für das ich aber vielleicht eingespannt werden soll, wenn es dann an der Zeit ist. Zum anderen – und jetzt kommt der Grund für diesen Artikel – erzählte er mir, dass er auf der Suche nach vUnterstützung bei verlagsinternen Arbeiten ist. Halt so der typische Kram, für den der Chef in den meisten Fällen einfach keine Zeit hat, zumal er vor zwei Jahren Vater geworden ist und eben auch Zeit mit seinem Kind verbringen möchte. Demnach bleiben Mailanfragen und anderes Zeug oft viel zu lange liegen, und beim Überlegen, wie er das ändern kann, kam unter anderem ich ihm in den Sinn. Eben weil ich schon viel über den Verlag weiß, die Autoren und das Programm recht gut kenne und ganz gut einschätzen kann, wonach der Verlag sucht und wofür er steht. Außerdem basierte die bisherige Zusammenarbeit immer auf gegenseitigem Schätzen und ehrlichen Meinungen, die ich ja immer unumwunden preisgebe – ob der Gegenüber das möchte oder nicht ;)
Das Ganze wäre zunächst erstmal wie eine Art Nebenjob zu betrachten, für ein paar Stunden in der Woche, und je nachdem, wie es dann läuft – ob mir die Arbeit Spaß macht und ob er mit dem, was ich dann tue – , würde man die Zeit nach und nach erhöhen und – jetzt kommt’s! – irgendwann würde vielleicht sogar eine Vollzeitstelle dabei rauskommen. Ist das geil oder ist das geil?! Mir blieb erstmal die Luft weg und ich wusste ehrlich nicht, was ich in diesem ersten Moment dazu sagen sollte. Doch zum Glück musste ich nicht sofort entscheiden, sondern kann mir in den nächsten Tagen und Wochen erstmal alles durch den Kopf gehen lassen, mir meine Gedanken machen und auch andere Meinungen einholen. Anfang Juli wird der Verlagschef dann aus dem Urlaub zurück sein und wir werden noch mal sprechen, Fragen und Eckdaten klären und eventuelle Bedenken aus der Welt schaffen.
Ich spiele ja schon seit Jahren mit der Idee, mich mal bei einigen Hamburger Verlagen vorzustellen und zu gucken, ob ich nicht auch ohne Studium einen Fuß in diese Branche bekommen kann, die mir doch sehr am Herzen liegt. Denn wer möchte denn nicht mit seinem Hobby (gutes) Geld verdienen und es vielleicht sogar zum Beruf machen? Dazu kommt, dass ich ohnehin seit einiger Zeit überlege, mir einen Gewerbeschein ausstellen zu lassen und zum Beispiel meine Arbeit für Lesungsorganisationen entsprechend in Rechnung zu stellen. Wenn dieses Jobangebot nicht der perfekte Zeitpunkt für eine Konkretisierung in diesem Punkt ist, dann weiß ich auch nicht.
Ohne dass ihr jetzt die persönlichen und verlagsinternen konkreten Hintergründe kennt – was haltet ihr davon? Was würdet ihr machen, wenn jemand, den ihr sehr schätzt und gerne unterstützen möchtet, euch ein solches Angebot unterbreiten würde? Würdet ihr euch Bedenkzeit erbitten und wenn ja, wie viel? Welche Fragen würden euch sofort in den Sinn kommen, die ihr stellen würdet?
Man merkt vielleicht, dass ich immer noch ein bisschen aufgeregt bin und mich ziemlich freue. Manchmal mag ich das Leben :D
Teil 1: Neue Artikel-Kategorie: „Backstage“
Teil 2: Backstage: Wie viel Glück kann ein Mensch haben?
Teil 3: Backstage: Einmal und nie wieder!
Teil 4: Backstage: Warum mein Herz für Hamburg schlägt
Teil 5: Backstage: Shoppingwahn am Vor-Welttag des Buches
Teil 6: Backstage: Hamburger Nächte
Teil 7: Backstage: Draußen lesen
Teil 8: Backstage: Wenn Bedeutung unter die Haut geht …
Teil 9: Backstage: A Question Of Lust – oder nicht?
Teil 10: Backstage: … Sonntagsgedanken …
Teil 11: Backstage: Jetzt beginnt mein (Lese)Wochenende …
Teil 12: Backstage: Gehaime vor- und nachwhainachtliche Überraschungspost
Teil 13: Backstage: Manchmal gibt’s so Momente …
Teil 14: Backstage: Eine Zugfahrt, die ist lustig …
Teil 15: Backstage: … durch Raum und Zeit und Worte …
Teil 16: Backstage: Interessante Jobangebote im richtigen Moment
Teil 17: Backstage: Wenn Schweigen zur Gewohnheit wird …
Teil 18: Backstage: Wenn eine gemeinsame Reise zu früh endet …
Teil 19: Backstage: „Ich muss mich leider über Dich beschweren.“
Teil 20: Backstage: Wenn Bedeutung unter die Haut geht (Teil 2)
Teil 21: Backstage: Wenn Alpträume nicht nur den Schlaf rauben.
Teil 22: Backstage: Der etwas andere Liebesbrief
Teil 23: Backstage: Warum Schwäche auch eine Stärke sein kann
Teil 24: Backstage: Somewhere over the rainbow
Teil 25: Backstage: Hi, my name is Chase!
Teil 26: Backstage: Wenn Bedeutung unter die Haut geht (Teil 3)
Teil 27: Backstage: Warum ich dieses Mal nicht am #litnetzwerk teilnehme
Teil 28: Backstage: Wenn Bedeutung unter die Haut geht (Teil 4)
Teil 29: Backstage: Sechs Monate, ein Jahr und zwei Leben
Teil 30: Backstage: #MobbingVerjährtNicht
Zurück zu:
Blogtour: “Losing It” von Cora Carmack (Tag 5) Weiter mit:
Schattenweg’sche Schreibtage – 15. Juni 2014
3 Kommentare
Gerne auch nochmal hier
Wow, das hört sich toll an…. Freu mich echt mit dir….. Würde mir echt für zeit nehmen und alles für mich in Ruhe durchdenken und alle eventualitäten gedanklich durchspielen… Wie lange sowas dauert… Schwer zu sagen. Höre auf jedenfalls auch auf dein bauchgefühl und mach dir jetzt schon mal Gedanken, bis Anfang Juli ist ja noch ein Weilchen hin…..
Mein kleines Bücherwürmchen, ich sitze hier mit Gänsehaut und freue mich unglaublich für dich!!! Da haben sie sich ja genau die Richtige rausgepickt… was ich mir allerdings denke… wie schaffst du Hauptjob, Museum und dann diesen Job auch noch? Kommst du dann nicht irgendwann zu kurz? Das wirst du sicherlich auch mit bedenken, oder?
Gewerbeschein finde ich gut, den kann man dann ja vielfältig nutzen. Such dir nur einen guten Berater (steuerlich).
Was ich für Fragen stellen würde? Ich glaub, erst einmal gar keine, die ergeben sich dann aus dem Tun. Annehmen MUSST du diese Chance, definitiv! Buchstaben und du, das gehört zusammen.
Danke übrigens für die liebe Post, die ich gestern auf meinem Schreibtisch vorgefunden habe. Danke für deine liebe-vollen Zeilen, ich hab mich unglaublich gefreut! ♥ Hoffentlich klappt das mit der persönlichen Umärmelung bei deiner nächsten Berlin-Stippvisite :)
Dicker Knuddler für dich und ein ♥ für den Hausmeister
Claudia
Hey Schattenkämpferin,
Wow, das ist aber eine Super Chance, die für dich genau das Richtig ist. Ich freu mich für dich. Ich weiß nicht so recht, was ich an deiner Stelle machen würde, aber ich finde es toll. Denke in Ruhe über alles nach und wie ClauDia schon sagt, denk auch an das Museum und so.
Drück dich!!!!
Lg Mel