Blogtour: „Böses Kind“ von Martin Krist (Tag 5)
Herzlich willkommen zum fünften und damit leider schon letzten Tag der Blogtour zu „Böses Kind“ von Martin Krist!
Seit Montag habt ihr nun schon verschiedene Einblicke in den Reihenauftakt erhalten und ich hoffe, ihr hattet bis hierher viel Spaß bei den einzelnen Beiträgen. Am Ende des Abschlussbeitrags findet ihr noch einmal alle Links zu den vorhergehenden Stationen, falls ihr sie verpasst habt.
Treue Besucher der Schattenwege haben inzwischen schon festgestellt, dass ich eine Leidenschaft für Thriller hege und mich vor allem für die Bösewichte begeistern kann. Da lag es nahe, meinen Tourbeitrag um genau diese Figur drehen zu lassen. Allerdings lief die ganze Sache dann doch etwas anders, als ich mir vorgestellt habe …
Einige meiner „älteren“ Leser wissen ja, dass ich vor vielen Jahren mal Onlineradio gemacht habe und regelmäßig auf dem Stream zu hören war. Von den größten „Fans“ höre/lese ich bis heute immer wieder, dass sie gerne mal wieder was von mir hören würden. Obwohl ich grundsätzlich große Lust hätte, wieder regelmäßig ein paar neue Songs unter die Leute zu bringen und die Köpfe der Hörer ein bisschen mehr open minded zu machen, fehlt mir doch die richtige Basis dafür – der richtige Onlineradiosender, das richtige Team und auch die richtige Technik.
Doch vor ein paar Wochen hatte ich dann plötzlich die Möglichkeit, bei einem Berliner Radiosender eine Gast-Show zu moderieren. Ein Traum! Der allerdings zu einem leichten Alptraum wurde, denn anders als bei meinen Onlineradio-Erfahrungen, wo ich Kontakt über den Chat mit meinen Hörern hatte, wurden hier Anrufer live in die Sendung geschaltet. An sich keine schlimme Sache, im Gegenteil hatte ich massig Spaß an der Sendung – bis dieser eine Anruf kam, den ich euch nicht vorenthalten möchte …
Schattenkämpferin: Der nächste Anrufer wartet in der Leitung. Dann wollen wir ihn mal nicht zu lange schmoren lassen. Hi, hier ist Jess, wer möchte denn jetzt Teil meiner Gastsendung sein?
Anrufer: Ich bin … also, meinen Namen, den möchte ich lieber nicht sagen. Nicht dass die Polizei nachher noch vor meiner Tür steht, das wäre … wäre dumm. Aber ich habe da was zu erzählen, das interessiert Dich ganz sicher.
Schattenkämpferin: Okay, das klingt sehr geheimnisvoll und auch ein bisschen unheimlich, wenn ich das mal so offen sagen darf. Möchtest Du uns mehr erzählen?
Anrufer: Es geht um dieses Mädchen, Du weißt schon, über das sie berichten, weil es verschwunden ist. Jacqueline Pirnatt. Angeblich sei sie in Gefahr. Aber das ist sie nicht.
Schattenkämpferin: Nicht? Wie kommst Du darauf? Was hast Du mit der vermissten Jacqueline Pirnatt zu tun?
Anrufer: Gar nichts, also, nicht dass Du da auf falsche Gedanken kommst. Ich hab‘ gar nichts mit Jaquie zu tun, aber …
Schattenkämpferin: … Du bist Dir sicher, sie schwebt nicht in Gefahr, richtig?
Anrufer: Sag ich doch.
Schattenkämpferin: Warum informierst Du dann nicht die Polizei? Wieso rufst Du stattdessen in meiner Sendung an?
Anrufer: Weil ich lieber nicht mit der Polizei rede, das hab‘ ich doch gesagt. Außerdem hör‘ ich Deine Sendung regelmäßig, und es gefällt mir, wie Du über Krimis, Thriller und so ein Zeug erzählst. Irgendwie ist das ja auch wie ein Krimi, das junge Mädchen, das vermisst wird, die Bullen, die im Dunkeln tappen, meinst Du nicht auch?
Schattenkämpferin: Ich fühle mich ein bisschen geschmeichelt, verstehe aber immer noch nicht so ganz, warum Du überhaupt diesen Weg an die Öffentlichkeit gehst.
Anrufer: Weil ich denen sagen möchte …
Schattenkämpferin: Wem?
Anrufer: Na, den Bullen, den Leuten … und Jaquies Mutter! Dass sie sich keine Sorgen machen soll um ihre Tochter.
Schattenkämpferin: Weißt Du, wo ihre Tochter ist?
Anrufer: Das kann ich nicht sagen.
Schattenkämpferin: Hast Du sie entführt?
Anrufer: Ich sag doch, es geht ihr gut.
Schattenkämpferin: Das ist nicht die Antwort auf meine Frage.
Anrufer: (schweigt)
Schattenkämpferin: Liebe Hörer, man bekommt ja nicht allzu oft die Gelegenheit, mit einem Entführer zu sprechen …
Anrufer: Ich hab‘ sie nicht entführt!
Schattenkämpferin: … darf ich Dir ein paar persönliche Fragen stellen?
Anrufer: (schweigt)
Schattenkämpferin: Statistiken besagen, dass Verbrecher oftmals eine schlimme Kindheit erleben mussten. Du auch?
Anrufer: Noch mal – ich bin kein Verbrecher. Und das mit der verkorksten Kindheit, also ehrlich, das ist doch Psychologengeschwätz. Ich hatte eine glückliche Kindheit, glückliche Eltern, ich war sogar mal glücklich verheiratet. Okay, am Ende dann nicht mehr so ganz. Inzwischen bin ich geschieden, weil … weil meine Exfrau nicht mehr mit mir klarkam. Angeblich war ich ihr zu unbeherrscht.
Schattenkämpferin: Hmhm. Unbeherrscht?
Anrufer: Ungeduldig. So meinten meine Eltern immer. Wenn ich meinen Willen nicht bekam.
Schattenkämpferin: Und was hat das mit Jacquelines Entführung zu tun? Sie ist nur ein junges Mädchen, das sich gerade ein wenig gegen seine Mutter auflehnt, aber sonst niemandem jemals etwas getan hat.
Anrufer: Hast du mir nicht zugehört? Ich habe sie nicht entführt. Aber wo du ihre Mutter erwähnst, um die geht es, verstehst du? Deshalb auch mein Anruf. Weil Jaquies Mutter verstehen muss, dass sie, also … dass ich ihr nur helfen möchte.
Schattenkämpferin: Wem? Jaquie?
Anrufer: Nein, verdammt, ihrer Mutter!
Schattenkämpferin: Glaubst Du, Jaquies Mutter versteht Deine Botschaft? Ich tue es nämlich nicht.
Anrufer: Das wird sie, schon bald. Und du auch, glaub mir.
Schattenkämpferin: Was hast Du vor? Du wirst doch nicht etwa Jaquie …
Anrufer: Nein, verdammt, nein, ich rühre ihr kein Haar an. Kann ich gar nicht. Weil sie … Ach nein, jetzt habe ich schon viel zu viel verraten.
Schattenkämpferin: Verstehe, das möchtest Du nicht. Ich bekomme auch gerade das Zeichen aus der Redaktion, dass die Sendezeit allmählich zu Ende geht. Möchtest Du den Hörern zum Abschluss noch eine besondere Botschaft vermitteln?
Anrufer: Macht Euch auf was gefasst!
Schattenkämpferin: Alles klar, das war es dann für heute. Vielen Dank für Deinen Anruf und ein paar Einblicke in Dein Leben. Ich hoffe, Du entdeckst vielleicht doch noch Dein Mitgefühl für Jaquie, und dass alles ein gutes Ende nimmt. Bis bald, meine Lieben, und passt auf euch auf!
Blogtour-Gewinnspiel
Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen!
Die Teilnahme an diesem Blogtour-Gewinnspiel ist denkbar einfach – alles, was ihr tun müsst, ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen und mir zu verraten, welche Frage ihr dem Täter stellen würdet.
(Kleiner Tipp: Für jeden Kommentar bei den einzelnen Stationen bekommt ihr ein Los, im besten Fall habt ihr also fünf Chancen ;))
Das Kleingedruckte
An der Verlosung teilnehmen darf jeder mit einem Wohnsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, der auf einem der teilnehmenden Blogs, in den Kommentaren die oben genannte Frage beantwortet.
Ihr müsst 18 Jahre alt sein oder die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten haben.
Eine Auszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Ihr seid damit einverstanden, dass euer Name bei der Gewinnerverkündung genannt wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Die Verlosung läuft vom 27.11. bis zum 03.12.2017. Die Gewinnerverkündung findet auf den jeweiligen Blogs statt. Ihr habt daraufhin Zeit, euch innerhalb von 48 Stunden zu melden – geschieht dies nicht, losen wir erneut aus. Daher ist es dringend ratsam eine Mailadresse zu hinterlassen!
Martin Krist erhält für die Versendung des Gewinns euren vollen Namen und eure Adresse.
Wir übernehmen keine Haftung für den Verlust des Gewinns auf dem Postweg.
Tja, und nun bleibt mir nicht mehr viel mehr zu sagen. Ich hoffe, wir konnten euch auf das Buch neugierig machen, und drücke allen Schattenwege-Lesern kräftig die Daumen fürs Gewinnspiel ;)
Alle Stationen auf einen Klick:
27.11.2017 – Tapsis Buchblog
28.11.2017 – Die Liebe zu den Büchern
29.11.2017 – The Anna Diaries
30.11.2017 – Kielfeder
01.12.2017 – Schattenwege
Zurück zu:
Monatsrückblick November – Viel gelesen, wenig geschrieben Weiter mit:
Die Schattenkämpferin liest mit der Skoobe-App (November 2017)
4 Kommentare
Hallo und guten Tag,
Danke erst einmal für dieses interessante Telefonat mit dem Täter.
Also ich würde den Täter fragen, wem dieser Anruf etwas gebracht hat?
Denn ich persönlich kann daran nichts gutes oder gar tröstliches entdecken….eher erzeugt er Angst und Unsicherheit…weil man z.B. nicht weiß, ob es dem Mädchen wirklich gut geht usw.
LG..Karin..
Hallo,
och würde den Täter fragen, ob er denkt, das man ihn rehabilitieren kann. Und auf was wir uns gefasst machen können.
Übrigens eine tolle Blogtour.
Hat mir viel Spaß gemacht
Liebe Grüße
Anja vom kleinen Bücherzimmer
Hallo,
so richtig wüßte ich gar nicht, was ich ihn fragen sollte.
Am ehesten wohl, warum er nicht sagt, wo das Mädchen ist, wenn er sie nicht entführt hat.
LG von Elke
becjat(at)yahoo.de
Hallo,
das ist ja mal ein interessantes Interview. Hm, was ich den Täter fragen würde? Ich glaube, meine spontane erste Reaktion wäre, ihn zu fragen, wie er dazu kommt, dass ich ihm glauben würde. Da müsste er mich noch mehr überzeugen. Dann hoffe ich dadurch, ihm noch mehr Informationen zu entlocken – also so in der Theorie. In der Realitäte wäre ich vermutlich nicht so schlagfertig.
Liebe Grüße, Jutta