Blogtour: “Ein Akt der Grausamkeit“ von Patricia MacDonald (Tag 4)

Herzlich willkommen zum vierten Tag der Blogtour zu „Ein Akt der Grausamkeit“ von Patricia MacDonald!
Seit Mittwoch habt ihr schon viele Informationen rund ums Buch bekommen. Bevor ich euch morgen das Interview mit der Autorin präsentieren darf, möchte ich mich heute mit einem ernsteren Thema befassen. Für mich war es ein Genuss, nach all der Fantasy (die ich ebenfalls genossen habe) mal wieder einen Thriller genauer unter die Lupe nehmen zu dürfen. Und was für einen!

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Wie ihr im Rahmen der Tour bereits erfahren habt, geht es in „Ein Akt der Grausamkeit“ eher unblutig zu. Was allerdings bei Weitem nicht bedeutet, dass dieser Thriller nicht unter die Haut gehen würde. Denn Patricia MacDonald hat sich eines der in meinen Augen schwierigsten und schlimmsten Themen vorgenommen. Ein Thema, das leider immer noch viel zu selten behandelt und gesehen wird: Kindesmissbrauch.

Viele Menschen assoziieren mit diesem Wort direkt eine sexuelle Komponente. Diese spielt sicherlich auch eine große Rolle, tatsächlich ist Missbrauch an Kindern aber sehr viel umfangreicher. Neben dem sexuellen Aspekt gibt es auch noch Gewalt gegen Kinder, sowohl die tätliche als auch die verbale, und auch die Ausbeutung in Form von Kinderarbeit fällt darunter. Ebenfalls kann man die Vernachlässigung dazu zählen. Wikipedia sagt dazu: „Kindesmisshandlung ist Gewalt gegen Kinder oder Jugendliche. Es handelt sich um eine besonders schwere Form der Verletzung des Kindeswohls. Unter dem Begriff Kindesmisshandlung werden physische als auch psychische Gewaltakte, sexueller Missbrauch sowie Vernachlässigung zusammengefasst. Diese Handlungen an Kindern sind in den meisten westlichen Industrieländern strafbar. Statistiken haben ergeben, dass die Täter häufig die Eltern oder andere nahestehende Personen sind.“

Die Grenzen sind manchmal nur schwer zu erkennen – fällt ein zärtliches Tätscheln oder eine Ohrfeige oder ein bisschen Hausarbeit bereits unter Kindesmissbrauch bzw. Kindesmisshandlung? Wie schon gesagt, es ist ein schwieriges Thema und in den meisten Fällen vor allem eine Grauzone. In den letzten Jahren wird immer mehr über Kindesmisshandlung berichtet, vor allem im Zusammenhang mit Verletzung der elterlichen Pflicht. Woran liegt es, dass derartige Geschichten immer häufiger in den Nachrichten landen? Ist die Situation tatsächlich schlimmer geworden oder hat sich nur die Sensibilität der Gesellschaft verändert?

Ich denke, es ist ein Mix aus beidem. Gerade junge Eltern sind oftmals überfordert mit der Verantwortung, die Kinder mit sich bringen. Um einen solchen jungen Elternteil geht es auch in „Ein Akt der Grausamkeit“. Die junge Protagonistin hat hier allerdings das Glück, dass ihre Eltern ihr zur Seite stehen und sich hingebungsvoll um ihre kleine Enkeltochter kümmern. So kann sich die junge Frau auf ihr schwieriges Medizinstudium kümmern und weiß ihr Kind trotzdem immer gut versorgt. Dass trotzdem ein Kindesmissbrauch stattfindet, ist für den Leser nicht sofort erkennbar, obwohl man irgendwie so ein seltsames Bauchgefühl hat. Wie sich dieses Bauchgefühl schließlich bewahrheitet, lest ihr aber am besten selbst. Ich kann euch versprechen, dass es sich lohnt!

Leider ist das, was Patricia MacDonald in ihrem Thriller beschreibt, keine Seltenheit im alltäglichen Leben. Die Frage ist, wie man in derartigen Verdachtsmomenten handeln sollte. Dafür gibt es leider kein Patentrezept – ich kann nur immer wieder darum bitten, mit einem wachsamen Auge zu beobachten, wenn euch etwas auffällt, und in eindeutigen Fällen – wie zum Beispiel in der Öffentlichkeit – einzuschreiten und ggf. die Polizei zu rufen. Und vor allem: Wenn ein Kind auf euch zukommt und euch von seltsamen Übergriffen erzählt, dann glaubt ihm. Denn oftmals wird diesen kleinen Seelen kein Glauben geschenkt, was sie schweigen lässt. Oder viel schlimmer noch, was sie die Schuld bei sich selbst suchen lässt.

Ja, es ist eine Grauzone, aber Zivilcourage kann in solchen Momenten ein Kind vor traumatischen Erlebnissen bewahren. Deshalb seid und bleibt aufmerksam – Kinder haben es verdient, Kind sein zu dürfen.

Blogtour-Gewinnspiel
Natürlich gibt es auch etwas zu gewinnen – nämlich je eines von insgesamt fünf gedruckten Exemplaren von „Ein Akt der Grausamkeit“! Die Teilnahme an diesem Blogtour-Gewinnspiel ist denkbar einfach – alles, was ihr tun müsst, ist, mir in den Kommentaren eine kleine Frage zu beantworten. Ich möchte von euch wissen:

Wie betrachtet ihr Berichterstattungen von Kindesmissbrauch in den Medien? Und wie denkt ihr über die Strafmaße in solchen Fällen?

Das Kleingedruckte
Du bist mindestens 18 Jahre alt oder hast das Einverständnis deiner Erziehungsberechtigten.
Hinterlasse uns eine Möglichkeit (E-Mail etc.), um Dich nach dem Gewinnspiel zu kontaktieren.
Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
Eine Teilnahme am Gewinnspiel ist nur innerhalb von Deutschland, Österreich und Schweiz möglich.
Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich.
Wir übernehmen keine Haftung für den Verlust des Gewinns auf dem Postweg.
Das Gewinnspiel endet am 13. Mai 2016 um 23:59 Uhr.

Tja, und nun bleibt mir nicht mehr viel mehr zu sagen. Ich hoffe, dass ihr Spaß bei der Blogtour hattet und wir euch auf das Buch neugierig machen konnten, und drücke allen Schattenwege-Lesern kräftig die Daumen fürs Gewinnspiel ;)


Alle Stationen auf einen Klick:

08.06.2016 – Literaturschock
09.06.2016 – Nicigirl85s Welt
10.06.2016 – Kielfeder
11.06.2016 – Schattenwege
12.06.2016 – Schattenwege


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7 Kommentare
  1. Jenny Siebentaler sagt:

    Na man hört und liest ja viel in den Medien-aber auch immer nur ein Bruchteil, zudem aber auch immer nur eine Dunkelziffer! Klar ist vieles schrecklich und kaum zu glauben meist wenn die eigenen Kinder es betrifft, wo man sich fragt warum??
    Kein schönes Thema ist und man gerne es ausblenden möchte.
    LG Jenny
    jspatchouly@gmail.com

  2. Daniela Schiebeck sagt:

    Man liest ja sehr viel darüber. Ich finde das ganz schrecklich und die Strafen definitiv zu milde.

    Liebe Grüße,
    Daniela

  3. Hallo!
    Ich denke, dass dieses Thema noch gar nicht genug in den Medien vertreten ist, denn die Dunkelziffer ist sehr hoch und oft wird ein Fall von Kindesmissbrauch nur mit wenigen Zeilen abgehandelt. Außer es ist ein wirklich großer Ring oder es sind junge Eltern, meistens nicht der Vater des Kindes, der sich an einem Kind vergreift. Aber solche Fälle auszuschlachten ist natürlich auch nicht der Sinn der Sache. Vielmehr gehören die Strafen erhöht!
    Liebe Grüße
    Martina

  4. Rena sagt:

    Hallo!,
    Ich bin was dieses Thema angeht sehr zweigeteilt. Auf der einen Seite finde ich bekommen wir in den Nachrichten schon viel zu viel über dieses Thema zu hören, kaum ein Tag an dem nicht irgendwo ein neuer Fall in den Nachrichten ist. Auf der anderen Seite ist es aber viel zu wenig, die Öffentlichkeit müsste sich eigentlich weit mehr mit dem Thema auseinandersetzen als sich nur während der Nachrichten damit berieseln zu lassen. Niemand möchte persönlich etwas damit zu tun haben und wir schieben es daher alle ganz weit von uns… Was die Strafen angeht finde ich schon, das manche einfach viel zu glimpflich aus so einer Geschichte wieder raus kommen und im schlimmsten Falle die Gelegenheit haben, erneut tätig zu werden. Zahlen möchte ich nicht raus kramen, aber manche Urteile stehen in keinerlei Relation zur Straftat.

    Viele Grüße,
    Rena

  5. Hallo,

    als normaler Verbraucher kann man nicht einschätzen, wie objektiv die Medien mit diesem Thema umgehen.
    Solche Täter sind für mich jedoch keine Menschen mehr und haben eine viel höhere Strafe verdient, als die erhalten. Für mich gehören sie für immer weggesperrt, denn ich halte diese nicht führ therapierbar.

    LG Claudia

  6. Hallöchen. :)
    Danke für den tollen Beitrag zu der schönen Blogtour.
    Also es gibt ja immer mal wieder Berichte über misshandelte Kinder und was mit dabei immer wieder missfällt, dass man so viel über die Täter (schlimme Kindheit etc.) liest, aber nie etwas über die Opfer. Irgendwie ist das doch unfair, wenn der Täter in den Vordergrund kommt, man aber gleichzeitig das Opfer irgendwie vergisst.
    Ich bin auch ein Anhänger davon, dass unsere Strafen einfach zu lasch sind, weil man fragt sich teilweise bei den Strafen, was sich der Richter dabei gedacht hat. Ich bin ein Anhänger der radikaler Lösung, wie es in den USA gehandhabt wird, also richtig hohe Haftstrafen und auch verschärfte Haftbedingungen.
    Alles Liebe,
    Katja

  7. Margareta Gebhardt sagt:

    Hallo ,

    ich finde das Berichterstattungen von Kindesmissbrauch in den Medien
    wichtig sind aber sollen auch noch die Strafen härter werden .

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt ( Stern44 )

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