Das liebe, schlechte Gewissen
Mich plagt langsam wirklich das schlechte Gewissen und ich nutze diesen Beitrag jetzt dazu, mir wenigstens ein ganz klein wenig davon von der Seele zu schreiben. Welchen Sinn das hat? Weiß ich selbst noch nicht so genau, auf jeden Fall aber gibt es dann endlich mal wieder einen Artikel auf den Schattenwegen, der sich nicht in erster Linie irgendwie mit Büchern beschäftigt und damit ein bisschen Abwechslung reinbringt. Außerdem sollen ja auch die Leute unterhalten werden, die nicht so viel mit Literatur am Hut haben und sich lieber mit mir als Person befassen ;)
Wo kommt dieses schlechte Gewissen also her?
Im ersten Schritt schon aus der Literatur – es stehen mehrere Lesungsberichte aus, dann muss natürlich der große Buchmessen-Rückblick inklusive Fotos noch geschrieben werden, zahlreiche Rezensionen und einige Interviews (zumindest an Letzterem bin ich aber nicht alleine schuld!) liegen in der Pipeline, von den zu lesenden Büchern fange ich lieber gar nicht erst an, im Kopf plane ich gefühlte tausende Artikel zu ganz unterschiedlichen Themen, und dann gibt es noch diese Wanderbuch-Aktion, die mir auf verschiedene Weise auf den Magen schlägt.
Zumindest den letzten Punkt will ich aber in dieser Woche noch von der Liste holen, seit zwei Tagen schon nehme ich zu Lesezeiten ausschließlich diesen Titel zur Hand. Meinen „einführenden“ Bericht plane ich ganz fest für morgen ein und ich hoffe, dass auch das Lesen spätestens nächste Woche hinter mir liegt und ich das Buch endlich an die nächste Station schicken kann. Denn dort wird sicher schon sehnsüchtig drauf gewartet. Dann folgt natürlich noch die abschließende Rezension und die Sache ist erledigt.
Natürlich bringt mich dieser eine abgearbeitete Punkt dann nicht wirklich voran, denn für jeden „Erledigt“-Haken auf der ToDo-Liste kommen immer wieder neue Punkte, die die Liste wieder füllen. Inzwischen habe ich es sogar aufgegeben, richtige Listen zu führen, stattdessen lagert das alles in meinem Kopf – was erfahrungsgemäß auch nicht die richtige Lösung ist, aber die ganze Zeit, die ich zum Listenführen verwenden würde, kann ich auch sinnvoller investieren. Wie zum Beispiel in diesen Artikel. Der sortiert ja immerhin auch ein wenig.
Ansonsten nehme ich mir – mal wieder – vor, mich regelmäßiger mit den Schattenwegen und den damit anfallenden Aufgaben zu befassen. Ein bis zwei Stunden am Tag, zwischen Arbeit und Schlafengehen, fallen eigentlich immer ab. Zeit, die ich nur zu gerne durch stumpfes Netzsurfen oder „eine DVD zum xten Mal gucken“ oder Schaumbaden ins Nichts fließen lasse. Sicherlich auch Dinge, die ich mir mal gönnen sollte, weil sie mir Entspannung bringen, aber wie bei allen Dingen sollte auch hier gelten: In Maßen, nicht in Massen.
Daher mein Ziel ab heute: Zehn Stunden meiner kostbaren Freizeit in der Woche für mein Projekt „Schattenwege“ aufwenden, Lesezeit nicht eingerechnet. Und je nachdem, wie gut das funktioniert, kann ich die Stundenzahl ja hoch- und auch runtersetzen. Mir geht’s eigentlich nur darum, ganz bewusst eine gewisse Zeitspanne zu nutzen und sie nicht sinn- und inhaltslos verstreichen zu lassen.
Ein kleiner Motivationsarschtritt von mir selbst sozusagen. Und wenn’s so funktioniert, wie ich mir das grad vorstelle, dann bekommt ihr bald auch wieder mehr auf den richtigen Schattenwegen zu lesen, statt immer nur mit Zwischendurchmeldungen auf Facebook gefüttert zu werden ;)
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2 Kommentare
Oh je, jetzt fühl ich mich ja schon fast schuldig!
Aber ich kenn das Problem nur zu gut. Leider trägt ein Blog nicht wirklich zur Zeit-Entspannung bei, wie ich feststellen durfte. Irgendwie muss man die Balance zwischen Spaß und Pflicht immer wieder neu ausloten. Herzliche Grüße, Mila
Liebe Mila,
es gibt gar keinen Grund, sich schuldig zu fühlen – ich habe leider die Angewohnheit, mich schnell zu übernehmen. Schmiede halt gerne Pläne und im Kopf ist auch immer alles ganz leicht und schnell erledigt, im wahren Leben geht das leider nur ein wenig langsamer.
Ist aber alles gut, irgendwo muss man anfangen, und ich finde, dass die gute Lio ein perfekter Startpunkt ist :)
Sei gedrückt!