Eine Woche in Murphys Händen?
Nach viel zu vielen zahlreichen Postings rund um das Thema Literatur soll es heute zur Abwechslung mal wieder einen ganz persönlichen Beitrag aus dem Leben der Schattenkämpferin, die sich – ähnlich wie jeder andere Mensch – tatsächlich auch dann und wann mit ganz alltäglichen Problemen rumplagen darf, die Nerven und Zeit (zum Lesen und Rezensieren zum Beispiel) rauben. Denn die heute Bergfest feiernde und hoffentlich keine weiteren Katastrophen bereit haltende *auf Holz klopf und drei Mal um sich selbst dreh* Woche hatte es bisher tatsächlich in sich.
Nach einem relativ ruhigen Start ins neue Arbeits-Jahr ging am Montag meine erste Urlaubs-Vertretung los und mich erwartete viel Gewusel. Es gab viel zu tun, sodass ich nach einem Arbeitstag mal wieder mit dem Gefühl nach Hause fahren konnte, doch etwas getan und geschafft zu haben – das war in den Wochen vorher nämlich nur selten der Fall, worüber ich mich jedoch in keiner Weise beschweren möchte. Denn es werden Zeiten kommen, in denen ich mich nach dieser Ruhe zurück sehnen werde, und zwar viel zu bald ;) Der Nachhauseweg führte mich, wie so oft, mal wieder über die Postfiliale meines Vertrauens, wo selbstverständlich eine Buchsendung auf mich wartete. Beim Auspacken war ich überrascht, denn mit der Zusendung dieses Titels hatte ich gar nicht gerechnet, was die Freude natürlich nicht geringer ausfallen ließ.
Und auf dem Weg in die heimischen vier Wände wurde ich dann doch tatsächlich fast über den Haufen gefahren! Zugegeben, ich bin über eine rote Fußgängerampel gegangen – das tue ich an dieser Stelle aber immer, weil die Straße, die ich dort überquere, so gut wie nie von Autos frequentiert wird – und wenn, dann achte ich natürlich darauf. Doch an diesem Montagabend stand auf der gegenüberliegenden Seite der Kreuzung ein Fahrzeug auf der Abbiegerspur. Der Fahrer blinkte sogar, also kann man doch wohl davon ausgehen, dass er auch abbiegen würde. Aber weit gefehlt – statt links abzubiegen, fuhr er – mit eingeschaltetem Linksabbiegerblinker – geradeaus und voll auf mich zu!
Tja, wie man augenscheinlich feststellt, hat er mich nicht umge- oder überfahren, ich bin bei bester Gesundheit und erfreue mich weiterhin meines Lebens. Mit flattrigen Nerven flitzte ich nach Hause und machte es mir mit den Katzen auf dem Sofa gemütlich, um noch eine Runde zu schmökern. Die Nacht kam wieder viel zu früh und noch schneller war der Morgen des Dienstags da, an dem alles, was im Büro irgendwie schief gehen konnte, auch tatsächlich schief ging. Nicht eingegebene Patienten; nicht aufgeklärte Angehörige; geplante, aber nicht angemeldete oder angemeldete, aber nicht geplante Untersuchungen und und und. Viel mehr gibt es nicht zu sagen, dieser Arbeitstag war … irgendwann auch endlich vorüber.
Abends erwarteten mich dann wieder zwei große Umschläge auf dem Briefkasten, beides erwartete Titel, auf die ich mich sehr freue. Irgendwann fiel dann noch mein mobiles Netzwerk aus und selbst der Chat (ja, wir leben im 21. Jahrhundert, da muss man nicht mehr unbedingt in die Warteschleife von einer Kundenhotline …) mit einem Techniker brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis. Recht frustriert ging ich also ins Bett – lesen. In letzter Zeit lese ich wieder wirklich viel. Hat doch auch was.
So kam der heutige Mittwoch. Zuerst verschlief ich. Dann kam ich nicht aus dem Arschllerwertesten, weshalb mir der Bus vor der Nase wegfuhr. Aus den fünf Minuten, die das normale Wartezeitintervall an einem Arbeitstag darstellen, wurden gefühlte fünfzehn – vielleicht waren es auch nur zehn, auf jeden Fall war es bitterkalt und ich, wegen des zu späten Aufstehens, ohne meinen ersten Kaffee des Tages ohnehin nicht wirklich die Gechillteste. Der verspätete Bus brachte gefühlte tausend Fahrgäste mit sich, in der U-Bahn das gleiche Gequetsche und Gedränge, erst in der S-Bahn wurde es dann erträglich und ich konnte mich auf meinem Standard-Sitzplatz endlich wieder meinem Buch widmen. An der für mich Endhaltestelle dann wieder das Spielchen mit der Nase und dem Bus, zum Glück hielt der nachkommende seine Fahrzeit ein, sodass ich fast gar nicht zu spät im Büro war.
Und hier sitze ich nun. Ausnahmsweise lief die Arbeit heute insgesamt recht gut und ich bin mit allem soweit durch, dass ich euch die Ohren volljammern kann. Nur mein Kopf ist extrem leer, sodass ich keine Rezension zustande bringe und auch meine im Kopf geführte Liste an Interview-Fragebögen sehr wahrscheinlich heute nicht um einen oder zwei Einträge kürzen kann. Macht aber nichts – die Woche und der Tag sind noch jung, und wenn Murphy sich endlich ein anderes Opfer sucht, dann schaffe ich es vielleicht in den Abendstunden, noch das eine oder andere zu erledigen.
Glück auf!
Und einen schönen Feierabend euch :)
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eine Kommentar
Ich möchte dir ja nicht zu Nahe treten… obwohl.. doch! ;) Aber darum gehts hier nicht.
Ich kann dir aber versichern dass dein Murphy mit Wattebausch weichen Bandagen boxt! Und es geht hier nur um 3 Tage!
Is Madame etwa weich geworden im neuen Jahr? :-P
Wenn du möchtest tauschen wir unsere Murphys gerne durch. Ich hab von meinem nämlich die Schnauze richtig voll!
Klingt das jetzt ein bißchen so wie „Ätsch, meine Probleme sind viel besser als deine!“?
Vielleicht wars anders gemeint…
Lieben Gruß
Dein Günni
(half man, half amazing)