fbm16 – Begeisterungsstürme und Fieberschübe (Tag 3)
Hallo liebe Die-Buchmesse-von-daheim-Verfolgende,
dann will ich mich mal an den Bericht des dritten Messetages setzen. Der hatte es echt in sich – denn er war nicht nur der terminreichste Tag, nein, zusätzlich dazu ereilte mich Donnerstagabend ein heftiger Erkältungsrückfall mit voller Breitseite. Was natürlich gerade so knapp vor den Besuchertagen richtig angenehm ist, wenn die Hallen überfüllt und überhitzt und stickig sein werden – da macht es richtig Spaß, sowieso schlecht Luft zu bekommen und regelmäßige Hustenattacken zu erleiden, die jedes Mal fast im Erstickungstod enden.
Ja, jammern auf hohem Niveau kann ich gut. Aber keine Sorge, so schnell werdet ihr mich nicht los. Und jetzt erzähle ich euch erst mal, was der Freitag so gebracht hat. Seid allerdings gewarnt, das könnte wieder etwas länger dauern ;)
Anders als ursprünglich geplant startete mein Tag schon um 09:30 Uhr beim Bloggerfrühstück von Droemer Knaur, zu dem unser Presseverlagskontakt mich am Donnerstag noch spontan eingeladen hat. Neben einigen bekannten Bloggergesichtern waren auch namhafte Autorinnen aus dem Liebesroman-Genre da, und aufgemacht war das Ganze wie eine Art SpeedDating. Ich fühlte mich nach einer sehr kurzen Nacht wie durch den Fleischwolf gedreht und beteiligte mich nicht so sehr an diesen Gesprächen. Dafür gab es aber auch die Gelegenheit, einen Blick in das kommende Droemer-Programm zu werfen, das wie immer sehr umfangreich ist.
Eine kleine Auswahl habe ich für euch notiert:
Mit „Coldworth City“ von Mona Kasten und „Das Haus der gebrochenen Schwingen“ von Aliette de Bodard erhält die Urban Fantasy endlich wieder Nachwuchs, denn das fehlte mir in den letzten Jahren wirklich sehr. Markus Heitz-Fans dürfen sich ebenfalls auf etwas Neues freuen – zu „Des Teufels Gebetsbuch“ wird es eine sehr interessante und spannende Kampagne geben, die sich sehr spaßig anhört. Für Anhänger des Thriller-Genres gibt es ebenfalls frischen Nachschub – in Form von Sebastian Fitzek („AchtNacht“), Steve Mosby („Hölle auf Erden“) und Veit Etzold („Tränenbringer“).
Mehr Vorschau kann man wie immer online abrufen und selbst ausgiebig stöbern gehen.
Nach ausgiebigem Klönen, Kaffee trinken und Blätterteiggebäckteilchen essen verabschiedete ich mich leider viel zu schnell, aber aus ziemlich gutem Grund. Denn vor mir lag eines meiner absoluten Highlights auf jeder Buchmesse: der Termin mit unserem Loewe-Verlagskontakt. In den letzten Jahren ist aus diesen Treffen eine schöne kleine Tradition geworden, bei der wir nicht nur das kommende, sondern immer auch das aktuelle Programm und unsere bzw. meine Meinung dazu sowieso auch private Anekdoten austauschen. Letztere behalte ich allerdings auch für mich ;)
Mitgebracht habe ich euch aber natürlich die Highlights aus dem kommenden Programm, wobei diejenigen, die mir schon länger folgen, wahrscheinlich schon ahnen, dass nahezu sämtliche angekündigten Titel in meinem Regal und damit (früher oder später *hust*) auch auf den Schattenwegen landen werden. Vorab ist aber die folgende Information vielleicht ganz interessant für meine Leser: Das Label script5 wird nach dem Erscheinen des vierten Ravenboys-Bandes „Wo das Dunkel schläft“ von Maggie Stiefvater eingestellt. Diese Nachricht ist für die, die die Programmentwicklung der letzten Jahre verfolgt haben, sicherlich keine Überraschung, aber ich finde es allemal schade.
Doch halten wir uns nicht mit den negativen Dingen im Leben auf, sondern kommen zu den wichtigen und schönen Punkten aus unserem Gespräch. Viele haben schon gesehen, dass Marie Lu mit Young Elites eine neue Trilogie bei Loewe veröffentlichen wird. Der Auftakt Die Gemeinschaft der Dolche ist bereits jetzt in der Online-Vorschau zu finden und kommt Mitte Januar. Sophie Jordan legt mit Rhapsodie in Schwarz den zweiten und finalen Infernale-Band vor. Und auch Mechthild Gläser wird im Frühjahrsprogramm vertreten sein. Emma, der Faun und das vergessene Buch soll wohl einen ähnlichen Stil wie Die Buchspringer haben, was mich natürlich gleich vor Freude fast aufspringen ließ.
Dazu kommen drei neue Namen in der Jugendliteratur: Emily Trunks liefert den Lesern mit „Ich wollte nur, dass Du noch weißt …“ ein paar Nie verschickte Briefe, was mich gleich an „To All The Boys I’ve Loved Before“ denken ließ. Eine Parallelwelten-Story kommt mit „Mein schönes falsches Leben“ von Hilary Freeman auf den Markt und als Verlagsmitarbeiterhighlight wurde mir „Dark Noise“ von Margit Ruile ans Herz gelegt. Da dieses wohl in die Richtung von „Erebos“ geht, bin ich unheimlich gespannt auf diese neue deutsche Autorin. Und schließlich hat es noch ein Kinder-Comicroman auf meine Liste geschafft, nur durch sein unglaublich tolles Cover, in dessen Stil auch die Innenseiten gestaltet sein werden – „Luzifer Junior – Zu gut für die Hölle“ von Jochen Till.
Nach einer Stunde, die wieder einmal wie im Flug verging, bekam ich noch kurz die Lektorin von Daphne Unruhs Zauber der Elemente-Reihe zu fassen und tauschte mich ein wenig mit ihr über „Himmelstiefe“ aus. Das Gespräch war ziemlich interessant und bestätigte mir, was ich während des Lesens schon vermutet hatte. Mehr dazu verrate ich in den nächsten Tagen in meiner ausführlichen Rezension – nur so viel vorab: Es wird definitiv keine lobende Besprechung werden. Nicht einmal annähernd …
Danach hatte ich ein bisschen Zeit bis zu meinem nächsten Termin, weshalb ich mich noch mal auf den Weg zum Droemer-Stand machte und mir das versprochene Exemplar vom gerade erschienenen Dornenkleid abholte. Karen Rose macht mich immer wieder glücklich mit ihren Ladythrillern und ich kann es kaum abwarten, auch diesen Wälzer wieder zu verschlingen. Bei der Gelegenheit hielt ich auch ein kurzes Schwätzchen mit Sebastian Fitzek und seiner Frau, hielt die beiden aber nicht lange auf, da wir uns ja demnächst schon wieder auf seiner Lesetour in Hamburg sehen werden.
Weiter ging es für mich dann zu Ravensburger, wo ich es mir an der verlagseigenen Bar gemütlich machte und einen Tee trank. Und noch einen zweiten, denn leider wurde mein Termin vergessen, sodass ich euch zum kommenden Ravensburger-Programm aktuell gar nichts sagen kann :( Auch ein späteres erneutes Vorbeischauen brachte mir kein Glück, weil mein Kontakt da schon wieder im nächsten Gespräch saß. Na gut, dann eben bei der nächsten Messe – es war ja nicht so, dass der Messefreitag an diesem Punkt für mich schon zu Ende sein sollte.
Stattdessen kämpfte ich mich zum Coppenrath-Verlag durch und lernte dort die neue Ansprechpartnerin kennen, die mir nach kurzem privaten Geplauder auch das kommende Programm vorstellte. Wie immer ist das Jugendbuch-Programm recht klein, dafür aber sehr ausgewählt. Fünf Titel haben es dieses Mal in die Frühjahrsvorschau geschafft:
„Glück ist was für Anfänger“ von Ortwin Ramadan geht ein wenig in die Richtung von „Ziemlich beste Freunde“, „Mein Leben, mal eben“ von Nikola Huppertz und „Ins Blaue hinein“ von Kristina Dunker befassen sich beide mit dem Übergang vom Mädchen zum Teenager und den damit verbundenen Problemen. Mit „Fürchte die Nacht“ mischt Claudia Puhlfürst einmal mehr den Jugend-Thriller auf und schließlich kommt mit „Dark Horse Mountain“ von Kyra Dittmann auch der obligatorische Pferde-Fan nicht zu kurz.
Danach machte ich mich zum zweiten Mal während dieser Buchmesse auf den Weg zum emons:-Stand, wo ich dieses Mal aber bereits von unserer Pressedame erwartet wurde. Es stellte sich heraus, dass die drei Titel, die ich bereits am Donnerstag während Judiths Gespräch mit Henning in den Händen hatte und für interessant befand, genau auch die drei Bücher waren, die sich Leslie für mich notiert hatte, um sie mir vorzustellen – alle drei etwas blutiger und direkter in der Umsetzung, nämlich „Schere 9“ von Isabella Archan, „Küstenkinder“ von Bent Ohle und „Schwarze Angst“ von Simon Bartsch. Meinem geschundenen Rücken zuliebe musste ich keines der drei direkt mitnehmen, sondern lasse mir stattdessen ein liebevoll zusammengestelltes Päckchen nach Hause schicken :D Dafür wurde ich quasi genötigt, das neue Buch von Sina Beerwald mitzunehmen, denn die saß zufällig gerade mit am Tisch und machte mir „Kräherwald“ schmackhaft. Und da ich ja zu einem persönlich signierten Exemplar nicht einfach Nein sagen kann …
Von diesem Termin huschte ich dann zwei Gänge weiter zur Standfläche von Random House, wo das Blog’n’Talk stattfand. Da ich, wie schon den ganzen Tag immer wieder, zu dem Zeitpunkt einmal mehr mit einer Fieberattacke zu kämpfen hatte, war ich nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist, aber meine zugewiesene Interview-Partnerin Anna Pfeffer – oder viel mehr die beiden – waren so lieb und begeistert und enthusiastisch, dass mein Unwohlsein schnell vergessen war. Ich ließ mir mein Exemplar von „Für dich soll’s tausend Tode regnen“ signieren und zwei Fragen für ein Kurzinterview beantworten:
Frage 1: Würden Sie auch mal gern ein anderes Genre versuchen, haben sich aber nie getraut?
Antwort: Wir haben uns schon an anderen Genres versucht – unter anderem in der Fantasy, beim Liebesroman und im Kinderbuch-Bereich.
Frage 2: Wie viele Meter Bücherregale haben Sie zu Hause? Und wie wichtig ist es Ihnen, von Bücherregalen umgeben zu sein?
Antwort: Viele, viele Meter.
Ich will an dieser Stelle festhalten, dass diese Fragen nicht von mir stammen, sondern vom Verlag vorgeschlagen wurden. Aber ich habe mit den beiden schon besprochen, dass wir demnächst ein ganz entspanntes Interview per Mail führen werden, das dann auch etwas umfangreicher sein wird.
Nachdem ich diesen angenehmen „Pflichtteil“ erledigt hatte, machte ich mich noch schnell auf die Suche nach Moira Frank, um mir auch ihr „Sturmflimmern“ signieren zu lassen. Moira hatte ich Anfang August zufällig in Jesteburg auf dem Flohmarkt kennengelernt, als sie tatsächlich bei mir am Stand in den Bücherkisten wühlte und fündig wurde. Wir kamen irgendwie ins Gespräch und als ich ihren Namen auf der Veranstaltungseinladung sah, war klar, dass ich zumindest kurz mit ihr sprechen musste. Auch mit ihr ist demnächst ein Interview geplant, das wir aber ganz gemütlich bei einem Kaffee oder ähnlichem in Hamburg führen werden.
Obwohl es in der Runde des Blog’n’Talk wirklich lustig war, machte ich mich dann bald auf den Weg zurück ins Hostel. Abends stand noch das Galaktische Forum von Knaur Fantasy und Fischer Tor an und ich wollte mich vorher zumindest noch kurz hinlegen und ein wenig kurieren. Eigentlich stand auf dem Plan, dass ich den Tagesbericht in dieser Freizeitspanne schreibe, aber ich konnte mich dann doch nicht motivieren und schaute stattdessen einen Film und stopfte mich mit Zitrusfrüchten und Kräutertee voll, bis es an der Zeit war, sich wieder in Mantel, Schal und Schuhe zu werfen und auf den Weg zu machen. Wirklich lange blieb ich aber auch dort nicht, nach nur einem Kaltgetränk befand ich mich schon wieder auf dem Rückweg in Richtung Buch und Bett.
Da ich das Zimmer an diesem Abend und in dieser Nacht ganz für mich alleine hatte, lüftete ich einmal gründlich durch und drehte anschließend die Heizung bis zum Anschlag auf, in der Hoffnung, im Schlaf so richtig alles auszuschwitzen und mich am nächsten, am Samstagmorgen endlich besser zu fühlen. Ob dieser Plan geklappt hat, erzähle ich euch im abschließenden Messebericht, in welchem ich dann Tag 4 und 5 zusammenfassen werde. Sobald ich mich in der Lage dazu fühle, den auch tatsächlich zu schreiben ;)
Bis dahin kommt gut in die neue Woche – und bleibt gesund!
Teil 1: Buchmesse Leipzig: Auf zu neuen Horizonten (Tag 1)
Teil 2: Buchmesse Leipzig: Erste Eindrücke und Aussichten (Tag 2)
Teil 3: Buchmesse Leipzig: Lesen, Lauschen und Sitzen (Tag 3)
Teil 4: Buchmesse Leipzig: Chill-Out und Anti-Pop (Tag 4)
Teil 5: Buchmesse Leipzig: Abschied und Freude (Tag 5)
Teil 6: Buchmesse Leipzig 2013: Resümee und Ausblick
Teil 7: fbm13: Ein Gefühl von Nachhausekommen (Tag 0 + 1)
Teil 8: fbm13: Ein weiterer Tiefschlag für das Fantasy-Genre (Tag 2)
Teil 9: fbm13: Ich muss ganz dringend anbauen! (Tag 3)
Teil 10: fbm13: Vom Warten und Plaudern und Stöbern und Freuen (Tag 4)
Teil 11: fbm13: Menschen treffen, Bücher signieren lassen und Abschied nehmen (Tag 5)
Teil 12: fbm13: Buchmessenachwehen – Das Gewinnspiel
Teil 13: Vom Stress mit Umzügen, Buchmessen und Planänderungen
Teil 14: fbm14 – Das Warten hat ein Ende! (Tag 0 + 1)
Teil 15: fbm14 – Der Tag der Messehighlights (Tag 2)
Teil 16: fbm14 – Bloggertreffen und Fantasy-Land in Sicht (Tag 3)
Teil 17: fbm14 – Eiserner Spaß und überraschende Interessen (Tag 4)
Teil 18: fbm14 – Vom Auschecken über Abschiedstränen bis hin zur Vorfreude (Tag 5)
Teil 19: fbm14 – Der große Messerückblick mit Gewinnspiel
Teil 20: fbm15 – Endlich zurück im Bibliophilen-Mekka! (Tag 0 + 1)
Teil 21: fbm15 – Termine, Termine, Termine! (Tag 2)
Teil 22: fbm15 – Viele Fortsetzungen und neue Titel von bekannten Autoren! (Tag 3)
Teil 23: fbm15 – Buchmesse ist Krieg! Und Frieden. (Tag 4)
Teil 24: fbm15 – Schön war’s wieder einmal. Aber … (Tag 5)
Teil 25: lbm16 – Das Abenteuer beginnt (Tag 0)
Teil 26: lbm16 – Lockerer Start in die Messetage (Tag 1)
Teil 27: lbm16 – Termingehetze und trotzdem Zeit für Spontantreffen (Tag 2)
Teil 28: fbm16 – Here we come! (mein Terminkalender)
Teil 29: fbm16 – Entspannter Einstieg in den Messerummel (Tag 0 + 1)
Teil 30: fbm16 – Jede Menge Vorfreude auf neue Titel! (Tag 2)
Teil 31: fbm16 – Begeisterungsstürme und Fieberschübe (Tag 3)
Teil 32: fbm17 – Die Welt wartet schon. (Tag 0 und 1)
Teil 33: lbm18 – Von entspannt über entzückt über verwirrt bis kaputt (Tag 1)
Teil 34: fbm18 – Ein Gefühl von Nachhausekommen (Tag 1)
Teil 35: fbm18 – Ein stetiges Auf und Ab (Tag 2)
Teil 36: fbm18 – Tierschutz und Bloggertreffen (Tag 3)
Teil 37: fbm18 – Spontane Termine & Begegnungen (Tag 4)
Teil 38: fbm19 – Entspannter Start ins Messegewusel (Tag 1)
Teil 39: fbm19 – Kennenlernen, Wiedersehen, Reanimation (Tag 2)
Teil 40: fbm19 – Von entspanntem Start zu Terminhopping (Tag 3)
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fbm16 – Jede Menge Vorfreude auf neue Titel! (Tag 2)
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darüber muss man schweigen.
Die Grenzen der Sprache
bedeuten die Grenzen der Welt.
(Ludwig Wittgenstein)