fbm16 – Entspannter Einstieg in den Messerummel (Tag 0 + 1)

Einen wunderschönen guten Abend, liebe Daheimgebliebenen,
ich freue mich, dass ihr vorbeischaut, um wenigstens ein Stück weit an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen zu können. Ich hoffe, dass ich euren Anforderungen gerecht werden und euch zumindest ein klein wenig mitnehmen kann. Der erste Messetag liegt nun hinter mir, meine Füße sind dankbar, dass ich sie aus den neuen Chucks befreit habe, und Blooky wartet sehnsüchtigst darauf, dass ich endlich ins Bett komme, damit wir unser aktuelles Buch beenden können. Hat der eigentlich mal auf die Uhr geschaut? Ist doch noch früh am Tage!

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Aber fangen wir mal ganz am Anfang an, nämlich bei der gestrigen Anreise. Sonst bin ich ja immer recht früh in Frankfurt, aus irgendwelchen Gründen war das dieses Jahr anders. Kann natürlich mit dem unschlagbaren Sparpreis zusammenhängen, den ich für den späteren Zug bezahlt habe. Jedenfalls war ich entgegen meiner bisherigen Messebesuche tatsächlich erst nach 18 Uhr in Frankfurt. Die Fahrt war stressfrei, die Bahn pünktlich und ich reichlich produktiv – wie eigentlich immer auf längeren Bahn- oder Busfahrten.

Allerdings wartete der Ärger dann im Hostel auf mich. Dort gab es nämlich einen Systemserverausfall, sodass die Mitarbeiter keinen Zugriff auf irgendwelche Daten hatten. Alles, womit sie arbeiten konnten, war eine ausgedruckte Liste mit total falschen Zahlen. So wollten sie mir gestern Abend für angeblich drei(!) gebuchte Nächte knapp 40 Euro mehr berechnen, als ich tatsächlich für fünf(!) Nächte bezahlen muss bzw. online gebucht hatte. Ich leitete meine Bestätigungsmail weiter, bekam meine Zimmerkarte und klärte die ganze Sache dann heute Morgen, bevor ich auf die Messe gefahren bin. Zum Glück lief das System dann wieder, sonst hätte es wahrscheinlich noch ein bisschen Trouble gegeben. Schließlich habe ich mir angewöhnt, nur noch einen bestimmten, vorher genau abgezählten Geldbetrag mit auf die Messe zu nehmen – sicher ist sicher :D

Da mein erster Termin heute erst um 13:00 Uhr anstand, machte ich mich recht spät auf den Weg zur Messe – nämlich erst kurz nach elf. Der Vorteil: Man kommt sich duschtechnisch mit den Mitbewohnerinnen nicht ins Gehege, die Bahn ist nicht völlig überfüllt und am Messeeingang erwartet einen keine kilometerlangen Einlassschlangen. Also alles richtig gemacht. Nach einem kurzen Abstecher ins Pressezentrum (ist auch dieses Jahr wieder im CongressCenter untergebracht) nutzte ich die freie Zeit, um mir durch einen Rundgang erst einmal einen groben Überblick über die Hallen 3.0 und 3.1 zu machen. Größtenteils ist eigentlich alles wie immer, allerdings hat sich bei einigen Verlagen der ganze Stand etwas verändert. Am meisten ist mir das bei RandomHouse aufgefallen. Fotos reiche ich euch spätestens Freitag nach, da werde ich ohnehin beim Blog’n’Talk sein.

arena-digi-talesPünktlich um 13:00 uhr fand ich mich dann am Stand des Arena-Verlages ein, wo die Vertreterin meiner eigentlichen Ansprechpartnerin, die allerdings ganz kurz vor der Messe grad in Mutterschutz gegangen ist, mich schon erwartete. Obwohl sie, wie gefühlt die halbe Messe, mit einer Erkältung zu kämpfen hat, hielt sie tapfer durch und stellte mir das kommende Programm vor.
Allzu viel darf ich euch leider nicht wirklich verraten, weil wohl noch nichts so wirklich hundertprozentig feststeht, aber zumindest so viel: Es wird von einigen namhaften Autoren neue Titel geben, die da wären Thomas Thiemeyer, Rainer Wekwerth, Beatrix Gurian, Christoph Marzi und Alana Falk. Aber auch zwei neue Stimmen haben es auf meine Interessenliste geschafft, nämlich Timo F. mit einem autobiographischen Buch über seinen Ausstieg bei den Neonazis und S. J. Kincaid, die meines Wissens vor einigen Jahren schon bei Goldmann veröffentlicht hat.

Bevor wir uns verabschiedeten, verriet mir Anna außerdem noch ein bisschen was über das neue Imprint digi:tales, das gerade heute seinen Relaunch hatte. Dabei handelt es sich um ein Imprint, bei dem die Titel ausschließlich in digitaler Form, also als eBooks, erscheinen werden. Veröffentlichungsintervall soll monatlich mit jeweils zwei Titeln sein. Genretechnisch werden eigentlich alle Sparten bedient – Fantasy, Crime&Thrill, Science Fiction und Liebe – dürfte also für jeden was dabei sein. Ich jedenfalls bin auf die ersten beiden Geschichten schon sehr gespannt und freue mich auch auf den einen oder anderen Titel, der in gedruckter Form erscheinen wird.

Anschließend ging es nach einer kurzen Raucherpause direkt weiter zum Stand der Fischer-Verlagsgruppe, wo schon Sophie von Fischer Tor auf mich wartete. Auf dieses Gespräch freute ich mich sehr, denn Sophie hat mich schon bei unserem letzten Treffen dermaßen mit ihrer Begeisterung angesteckt, dass ich tatsächlich ein, zwei Titel aus ihren Empfehlungen angefragt habe, zu denen ich sonst unter keinen Umständen gegriffen hätte. Dementsprechend war ich natürlich gespannt, was sie mir dieses Mal präsentieren würde. Und ich kann nur sagen: Das Verlagsprogramm des neuen Imprint-Labels hat es tatsächlich in sich! Durch die Bank weg klingen alle Titel spannend, aber ich habe mich (fürs Erste *hust*) auf drei beschränkt. Wobei zwei Fortsetzungen eventuell noch dazu kommen, je nachdem, wie mir die jeweils ersten Teile gefallen.

Aber genug der Vorworte, ihr wollt bestimmt Genaueres wissen. Hier also die Details:
Im Januar kommt als eBook-only der Kurzroman „Uns geht’s allen total gut“ von Daryl Gregory auf den Markt, der laut Klappentext und Sophies Erzählungen sehr humorvoll sein dürfte – und der einer der drei vorgemerkten Titel für mich ist ;) Im März geht es dann mit „Alle Vögel unter dem Himmel“ von Charlie Jane Anders und „Armada – Nur du kannst die Erde retten“ von Ernest Cline weiter, welche beide ziemlich stark in die ScienceFiction-Richtung gehen. Ernest legt übrigens im April dann auch gleich noch einen weiteren Titel vor, und zwar eine Neuauflage von „Ready Player One“. Ebenfalls im April wird es mit „Vier Farben der Magie“ von V. E. Schwab außerdem einen fantastischen Trilogie-Auftakt geben, bei dem sich alles um London dreht, sowie einen SciFi-Auftakt von Joel Shepherd, nämlich „Die Androidin – Auf der Flucht“, der gerne mit BladeRunner verglichen wird.

Im Mai geht es dann weiter mit einem eher düsteren Fantasy-Roman von Mats Strandberg, der mich auch sofort angesprochen hat – der Titel „Die Überfahrt“ verspricht jetzt nicht so viel, aber der Klappentext … wenn ich euch den bloß zeigen dürfte ;) Ebenfalls im Mai wird dann mit „Kill Baxter“ auch der Nachfolger von „Apocalypse Now Now“ (ET 24.11.2016) von Charlie Human erscheinen. Im Juni folgt dann ein Fantasy-Roman ganz nach meinem Geschmack – „Die Verräterin – Das Imperium der Masken“ von Seth Dickinson hat mich schon mit seinem Cover überzeugt, hoffentlich stimmt der Inhalt auch. Und schließlich dürfen sich im Juli Fans von Bernd Perplies freuen, denn dann wird „Der Drachenjäger – Die erste Reise ins Wolkenmeer“ – laut Sophie eine Art Moby Dick, nur mit Drachen :D Ist wohl erstmal als Einzeltitel geplant, allerdings soll die Welt so aufgebaut sein, dass man jederzeit wieder eintauchen könnte, theoretisch.

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Phew, das war jetzt doch eine ganze Menge.
Nach diesem Termin bin ich noch knapp zwei Stunden über das Gelände gewandert, habe hier und dort ein wenig ausgiebiger gestöbert und ein paar Gespräche geführt. Ob daraus nennenswerte Kontakte entstehen, wird man in der Zukunft sehen, aber man soll ja erstmal optimistisch an die ganze Sache rangehen. Also denke ich positiv und harre der Dinge, die da noch kommen werden.

Natürlich musste ich auf dem Weg zur Bahn dann noch an einem Stand vorbeikommen, der mir in Leipzig bereits en tiefes Loch in den Geldbeutel gerissen hat – aber daran vorbeigehen konnte ich dann doch nicht. Denn Tushita hatte dieses Mal das Notizbuch, das in Leipzig leider bereits ausverkauft war, als ich den Stand entdeckte, wieder dabei – mal ehrlich, wer von euch hätte da denn „nein“ gesagt, hm? Keiner, gebt es zu! Na ja, und weil man auf einem Bein nicht stehen kann, habe ich das Notizbuch mit dem Voltaire-Spruch „Ich weiß nicht, wohin ich gehe, aber ich gehe meinen Weg.“ auch noch mitgenommen. Das passt grad einfach so gut zu mir. Und ich finde, das ist auch durchaus okay, schließlich bin ich nicht nur zum Arbeiten hier :D

So. Das war’s für heute. Jetzt gehe ich eine rauchen, dann bereite ich die Leselaunen für diese Woche vor und anschließend gehe ich mit Blooky und Jesse Eisenberg ins Bett. Klingt nach einem Plan, oder? Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen mit auf die Messe nehmen und habe euch nicht zu sehr mit meinem persönlich-privaten Geschwafel gelangweilt.
Morgen gibt es dann ein paar mehr Verlage, über deren Programm ich erzählen kann, versprochen :)

Dieser Beitrag ist Teil 29 von 41 aus der Serie: Messeberichte | Zeige alle Teile

Teil 1: Buchmesse Leipzig: Auf zu neuen Horizonten (Tag 1)

Teil 2: Buchmesse Leipzig: Erste Eindrücke und Aussichten (Tag 2)

Teil 3: Buchmesse Leipzig: Lesen, Lauschen und Sitzen (Tag 3)

Teil 4: Buchmesse Leipzig: Chill-Out und Anti-Pop (Tag 4)

Teil 5: Buchmesse Leipzig: Abschied und Freude (Tag 5)

Teil 6: Buchmesse Leipzig 2013: Resümee und Ausblick

Teil 7: fbm13: Ein Gefühl von Nachhausekommen (Tag 0 + 1)

Teil 8: fbm13: Ein weiterer Tiefschlag für das Fantasy-Genre (Tag 2)

Teil 9: fbm13: Ich muss ganz dringend anbauen! (Tag 3)

Teil 10: fbm13: Vom Warten und Plaudern und Stöbern und Freuen (Tag 4)

Teil 11: fbm13: Menschen treffen, Bücher signieren lassen und Abschied nehmen (Tag 5)

Teil 12: fbm13: Buchmessenachwehen – Das Gewinnspiel

Teil 13: Vom Stress mit Umzügen, Buchmessen und Planänderungen

Teil 14: fbm14 – Das Warten hat ein Ende! (Tag 0 + 1)

Teil 15: fbm14 – Der Tag der Messehighlights (Tag 2)

Teil 16: fbm14 – Bloggertreffen und Fantasy-Land in Sicht (Tag 3)

Teil 17: fbm14 – Eiserner Spaß und überraschende Interessen (Tag 4)

Teil 18: fbm14 – Vom Auschecken über Abschiedstränen bis hin zur Vorfreude (Tag 5)

Teil 19: fbm14 – Der große Messerückblick mit Gewinnspiel

Teil 20: fbm15 – Endlich zurück im Bibliophilen-Mekka! (Tag 0 + 1)

Teil 21: fbm15 – Termine, Termine, Termine! (Tag 2)

Teil 22: fbm15 – Viele Fortsetzungen und neue Titel von bekannten Autoren! (Tag 3)

Teil 23: fbm15 – Buchmesse ist Krieg! Und Frieden. (Tag 4)

Teil 24: fbm15 – Schön war’s wieder einmal. Aber … (Tag 5)

Teil 25: lbm16 – Das Abenteuer beginnt (Tag 0)

Teil 26: lbm16 – Lockerer Start in die Messetage (Tag 1)

Teil 27: lbm16 – Termingehetze und trotzdem Zeit für Spontantreffen (Tag 2)

Teil 28: fbm16 – Here we come! (mein Terminkalender)

Teil 29: fbm16 – Entspannter Einstieg in den Messerummel (Tag 0 + 1)

Teil 30: fbm16 – Jede Menge Vorfreude auf neue Titel! (Tag 2)

Teil 31: fbm16 – Begeisterungsstürme und Fieberschübe (Tag 3)

Teil 32: fbm17 – Die Welt wartet schon. (Tag 0 und 1)

Teil 33: lbm18 – Von entspannt über entzückt über verwirrt bis kaputt (Tag 1)

Teil 34: fbm18 – Ein Gefühl von Nachhausekommen (Tag 1)

Teil 35: fbm18 – Ein stetiges Auf und Ab (Tag 2)

Teil 36: fbm18 – Tierschutz und Bloggertreffen (Tag 3)

Teil 37: fbm18 – Spontane Termine & Begegnungen (Tag 4)

Teil 38: fbm19 – Entspannter Start ins Messegewusel (Tag 1)

Teil 39: fbm19 – Kennenlernen, Wiedersehen, Reanimation (Tag 2)

Teil 40: fbm19 – Von entspanntem Start zu Terminhopping (Tag 3)

Teil 41: fbm19 – Messewahnsinn meets Glücksmomente (Tag 4)


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eine Kommentar
  1. Thomas sagt:

    Danke für den interessanten Bericht! So konnte ich zumindest virtuell etwas Buchmess-Luft schnuppern ;-)
    Liebe Grüße
    Thomas

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