Fingerübung: Fantasie-Monolog „Liebe“
In meiner ersten Ausbildung, einer rein schulischen, hatten wir irgendwann zwischen 2000 und 2002 im Deutschunterricht die Aufgabe, einen Fantasie-Monolog zu schreiben. Da ich mich damals in einer sehr aufwühlenden Phase der Pubertät befand, entschied ich mich für das naheliegendste Thema: Die Liebe.
Im Rahmen einer umfassenden Entrümpelungsaktion, bei der ich endlich mal sehr alte Umzugskartons ausgepackt und vor allem -sortiert habe, ist mir dieser Monolog nun wieder in die Hände gefallen – als einziges Überbleibsel (neben den Zeugnissen) aus dieser Schulausbildungszeit. Und ich möchte ihn gerne mit euch teilen :)
Vielleicht habt ihr ja auch Lust, euch selbst an einem solchen Monolog zu versuchen, das Thema ist natürlich frei wählbar, lediglich die fettgedruckten Satzanfänge sind vorgegeben. Lasst gerne die Links zu euren Versuchen in den Kommentaren – ich freue mich auf eure Fantasie-Monologe!
Man nennt mich Liebe.
Ich bin ein Gefühl, das entstehen kann, wenn sich zwei Menschen besser kennenlernen und ihre Zuneigung zueinander entdecken.
Meine Aufgabe ist es, die Menschen, die sich zueinander hingezogen fühlen, glücklich zu vereinen.
Ich bestehe aus Zuneigung, Fantasien, Träumen und anderen schönen Dingen und Gefühlen.
Man hat mich immer an seiner Seite, denn ich bin immer da, mal mehr, mal weniger. Mal werde ich bemerkt, mal bleibe ich unbemerkt.
Ich ärgere mich immer, wenn man mit mir spielt, wenn Menschen die Gefühle anderer nicht erwidern und diejenigen, deren Gefühle nicht erwidert werden, ausnutzen.
Ich habe Angst, wenn jemand sagt „ich hasse dich“, denn der Hass ist mein größter Rivale, gegen den ich immer wieder ankämpfen muss.
Ich wäre gern sichtbar für die Menschen, die oft traurig sind und denken, dass sie keiner liebt.
Ich bin traurig, wenn ich mich zwischen zwei Menschen, sie sich einmal so sehr geliebt haben, in Luft auflöse und plötzlich nicht mehr da bin.
Ich freue mich, wenn ich zwei Menschen, die sich lieben, vor den Traualtar und in den heiligen Stand der Ehe führen bzw. begleiten darf.
Ich möchte, dass manche Menschen mehr um mich kämpfen und andere aufhören, mich erzwingen zu wollen.
Aber bald wird die ganze Welt voller Liebe sein, alle werden glücklich zusammen leben und der Hass hat keine Chance mehr. Das ist mein größter Traum und ich werde alles tun, um ihn wahr werden zu lassen.
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