Herzpflaster und Seelenbalsam
Berlin hat mich ziemlich mitgenommen. Die sechs Tage dort waren sehr intensiv und wirklich schön, aber auch emotional und mental unglaublich anstrengend. Entsprechend kaputt war ich dann auch, als ich am vergangenen Sonntag meine Schicht im Museum angefangen habe. Und mein lieber Techniker / Grafiker / Männchen für alles Dominic hat ein erstaunlich gutes Händchen dafür, mich in solchen Phasen mit neuen Ideen, Einfällen, Vorschlägen und Fragen zu konfrontieren, in denen ich absolut keinen Kopf dafür habe.
Da ich in den letzten zwei Jahren viel über Kommunikation gelernt habe, habe ich genau das auch kommuniziert. Dass es mir nicht besonders gut geht und womit ich in meinem Kopf gerade beschäftigt bin. Nicht unbedingt konkret, sondern nur in kleinen Anrissen, doch es hat gereicht, ihm meine Situation verständlich zu machen. Und als hätte ich ihm nicht fünf Minuten vorher geschrieben, dass ich gerade sehr viel mit Weinkrämpfen zu kämpfen habe, wirft er mir den folgenden Text um die Augen:
ich hoffe du findest ein pflaster was du dir auf die seele kleben kannst :) und wenn dein kopf wieder freier ist, dann reden wir wieder über die schattenwege. also das technische^^ denn ohne dich sind die schattenwege nun mal auch nur eine beliebige website, du gibst dem ganzen eine seele. und das kannst du eben am besten wenn du nicht angeschlagen bist. kopf hoch. :)
Danach hatte ich seltsamerweise doch ein wenig Platz in meinem Kopf, mich mit der weiteren Verbesserung der Seite zu beschäftigen, obwohl der Rest meines Körpers nach meinem Bett verlangte und ich mir eigentlich nur die Decke über den Kopf ziehen wollte..
Manchmal reichen so kleine Aussagen, um die Welt wieder freundlicher aussehen zu lassen. Manchmal ist schon ein winziges Wort genug, damit man sich besser fühlt und nicht mehr am Rande des Tränensees steht. Manchmal braucht es gar nicht mehr als das Wissen, dass liebe Menschen da draußen sind und hinter einem stehen.
Vielleicht stehe ich nicht in der NEON und werde auch nicht als „die neue Marcel Reich-Ranicki“ oder als Literaturpäpstin gehandelt. Vielleicht ist das, was ich hier tue, nichts weiter als pures Selbstbeweihräuchern. Und doch: Jeder, der diese Zeilen liest, tut das freiwillig, weil er auf diese Seite geklickt hat, um zu schauen, was ich neues zu berichten habe.
Danke. Nur deshalb bin ich immer noch hier.
Weil es Personen wie Dominic und euch gibt, die das, was ich hier tue, zu würdigen wissen und Verständnis dafür aufbringen können, wenn es mal einfach nicht weitergeht.
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2 Kommentare
Da kann ich ihm auch nur Recht geben.. Du machst Schattenwege aus… und ohne dich wäre es einfach nur 0815.
Liebe Grüße in den Norden… und Kopf hoch :-)
♥