Lebenspläne


(Copyright by Gaißenpeter)


Life is what happens to you while you’re busy making other plans.
(John Lennon)

Hallo ihr Lieben,

vielleicht hat sich der eine oder andere schon darüber gewundert, dass es entgegen aller Vorsätze doch wieder recht ruhig im Tagebuch der Schattenkämpferin war. Es ist ja auch nicht so, dass ich schon wieder nichts zu erzählen hätte – das war nie so, wie sich die meisten von euch denken können. Aber wie das eben mit Vorsätzen so ist, müssen sie manchmal gebrochen werden, weil irgendwas die Pläne durchkreuzt und/oder sie völlig über den Haufen wirft. Doch ich kann euch beruhigen: Der Vorsatz, euch wieder öfter hier zu unterhalten, ist nicht der einzige, den ich in den letzten knapp zwei Wochen gebrochen habe.
Leser, die jetzt an Dinge wie „mehr Sport machen“ oder „mehr Obst/weniger Schokolade essen“ oder „mit dem Rauchen aufhören“ denken, liegen gänzlich daneben. Leser, die mich hingegen etwas besser kennen, könnten der Sache schon etwas näher kommen. Ich bin allerdings sicher, dass sich niemand von euch – bis auf die sehr wenigen, die schon wissen, worüber ich hier berichten werde – mit dem Vorsatz „Keine Männer-Geschichten im Jahr 2011“ gerechnet hat.

Warum geht frau mit einem solchen Vorsatz ins neue Jahr? Nun, im letzten Jahr habe ich, um mal mit den Worten meines Lieblingsmiststücks (ich vermiss dich übrigens ganz abartig!) zu sprechen, teilweise einfach nur ins Klo gegriffen, oder bin, wie sie sich so treffend geäußert hat, direkt in eine Kläranlage gesprungen. Das wollte ich dieses Jahr vermeiden, zumal ich im Februar den zweiten Abitur-Nachhol-Versuch starten werde und mir dieses Mal keine Ablenkung leisten kann und will. Da müssen sogar mir wirklich wichtige Dinge zurückstecken, wobei ich hier noch auf eine Übergangslösung hoffe.
Egal, jedenfalls war ich fest entschlossen, mich in diesem Jahr auf nichts einzulassen. Jedenfalls nichts Emotionales, und da sich das nur selten ausschließen lässt, lässt man den ganzen Männerkram lieber direkt komplett sein. Dachte ich mir so. Aber … Scheiße war.

Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
Neulich war da diese Geburtstags-Reinfeier-Party eines ehemaligen Klassenkameraden aus der Abendschule, auf die ich erst nicht gehen wollte, die sich dann aber als amüsant und lohnenswert rausstellte. Ich kannte bis auf den Gastgeber und zwei weitere Gäste niemanden, was es durchaus einfach gestaltete, neue Leute kennen zu lernen. Es waren einige Charaktere dabei, die sich im Laufe der folgenden zwei Wochen als interessant rausstellten, und wie man an meinem Blog- und Lese-Verhalten sowei am Online-Sein ganz klar erkennen kann, haben sich meine Freizeitaktivitäten ziemlich verschoben. Nichts ist mehr mit Nachhausekommen und mit einem Buch ins Bett legen, nein, damit ist es vorerst vorbei – Stammtische, Billardabende, PoetrySlams, Kinobesuche und jede Menge Zeit, die ich nicht allein verbringe, stehen neuerdings auf dem Plan. Ich war schon immer jemand, der gut mit sich alleine klar kam und keine Gesellschaft brauchte, solange es Musik, Bücher und Filme gibt. Deshalb überrascht es mich doch ein wenig, wie viel Spaß ich bei diesen Treffen habe und wie viel Lust darauf. Jetzt schon zu sagen, dass daraus echt Freundschaften entstehen könnten, wäre wahrscheinlich etwas übertrieben, aber den einen oder anderen werde ich sicherlich in meinen Freundeskreis aufnehmen, vorerst locker, aber man soll ja niemals „nie“ sagen.

Doch um diese Menschen geht es nicht. Jedenfalls nicht in erster Linie. Denn es gab eine Person in dieser Party-Menge, mit der ich seitdem des Öfteren Kontakt habe. Täglich, um ehrlich zu sein. Und selbst das ist nicht genug, habe ich manchmal den Eindruck. Seit unserer ersten Begegnung vor tatsächlich erst knapp zwei Wochen gab es … lasst mich kurz nachzählen … keine drei ganzen Tage, an denen wir uns nicht gesehen haben. Der Schlaf ist seit dieser Party jedenfalls sehr kurz gekommen, weil das Voneinandertrennen bis zur letzten verfügbaren Bahn rausgezögert wurde und selbst dann schwer fiel. Reden bis in die frühen Morgenstunden hinein, wenn um halb sechs der Wecker wieder klingelte, gehörte die letzten zwei Wochen zu meinem Tagesablauf wie das Amen in die Kirche. Von Müdigkeit aber keine Spur. Koffein und Endorphine sind ein gutes Mittel dagegen.

Kurzum: Ich habe mich verliebt. Nicht Hals über Kopf, aber mit Sicherheit. Entgegen aller Vorsätze und Pläne wird es also doch eine Männer-Geschichte 2011 geben. Gedanken darum, ob es eine bleiben und ob es über 2011 hinausgehen wird, mache ich mir momentan keine. In den Tag zu leben steht mir nicht, doch diese „Geschichte“ lasse ich auf mich zukommen und ich habe fest vor, mich von ihrer Wucht mitreißen zu lassen. Denn, so irrsinnig das klingen mag, ich glaube wirklich, dass mir mein Engel geschickt wurde. Hierzu wird es, sobald ich Zeit finde, einen weiteren Beitrag geben. Es gibt da nämlich jemanden, dem ich noch dafür danken muss.

Letztlich habe ich nur eine Botschaft für euch, die ich in diesem Posting unterbringen möchte:
Plant euer Leben nicht. Lebt es!


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