Lesungs- und Interviewbericht: Karin Slaughter in Hamburg (12.09.2014)
Der gestrige Tag war einer der wohl aufregendsten und wahrscheinlich wichtigsten in diesem Jahr, wenn nicht sogar in meinem bisherigen Leben – ich durfte eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen persönlich treffen! Schon beim Erhalt dieser Nachricht war ich völlig aufgedreht und konnte kaum fassen, dass das wirklich passieren würde, aber je näher der Termin rückte, desto wuseliger und aufgeregter wurde ich.
Alles begann mit einer Mail vom Verlag, die Ende August über ein kleines Gewinnspiel informierte. Diese Mail wurde an einem Nachmittag verschickt, an dem ich nicht mehr in meine Mails schaute, weshalb ich erst am nächsten Morgen von dieser unglaublichen Möglichkeit erfuhr. Ich dachte schon, dass ich wahrscheinlich eh viel zu spät dran bin, aber irgendwas ließ mich trotzdem auf mein Glück hoffen und noch vor dem Weg ins Büro (was ich normalerweise gar nicht mache) auf die Mail antworten. Nur eine Stunde später hatte ich Rückmeldung: Ich war dabei! Unfassbar, ich konnte es kaum glauben und freute mich wie Bolle.
Irgendwann wurde mir im Laufe des Tages bewusst, dass sich dadurch natürlich die Chance ergibt, ein paar Fragen stellen zu können – also schrieb ich der Mitarbeiterin eine zweite Mail, ob die Zeit ein kurzes Interview zulassen würde. Ich sollte daraufhin doch mal kurz in ihrem Büro anrufen. Geschrieben, getan. Und dann bekam ich die grandiose Nachricht, dass ein Interview im Rahmen des Meet & Greet leider nicht möglich ist, ich aber gerne nachmittags vor der Lesung zum Hotel kommen könnte, um Karin dort persönlich und ganz privat zu einem Interview zu treffen. What the fuck?! Kreischalarm im Hause der Schattenkämpferin, ich war auf einmal so sprachlos, dass ich kaum atmen, geschweige denn noch irgendwas dazu sagen konnte. Mein erstes Live-Interview, noch dazu auf Englisch und mit einer der großartigsten Thriller-Autorinnen, die die Welt je gesehen hatte!
Danach rannte ich den Rest des Tages wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend und dachte sogar schon darüber nach, mir eigens für diesen Termin ein Diktiergerät zu kaufen – denn das Handy dann einfach auszupacken und für die Aufnahme auf den Tisch zu legen, das erschien mir dann doch ein bisschen unprofessionell. Zum Glück arbeite ich in einer Firma, die von Berufswegen mit Diktaten arbeitet, und zufällig fand sich ein ausrangiertes Diktiergerät in unserem Fundus, das ich mir ausleihen durfte. Es funktioniert nur noch, wenn es am Strom angeschlossen war (was ich natürlich erst beim Gespräch selbst bemerkte), und das Display ist nur noch zu einem Zehntel sichtbar, aber es nimmt auf und spielt auch wieder ab, und das ist die Hauptsache.
Mit der Erstellung des Fragebogens habe ich sprichwörtlich bis zur letzten Minute gewartet – erst gestern, ungefähr zwei Stunden vor dem Termin, habe ich mich tatsächlich hingesetzt und meine Fragen ausformuliert. Normalerweise ist das immer etwas unkomplizierter, weil ich meine Interviews über Fragebögen, die per Mail rausgehen, gestalte, und noch dazu musste ich alles gleich auf Englisch aufschreiben, um nicht in Übersetzungsschwierigkeiten zu kommen. Eine halbe Stunde vor dem Termin saß ich dann schon vor dem Hoteleingang und rauchte noch eine letzte Zigarette. Mit wackligen Knien ging ich schließlich rein und setzte mich in die Lobby. Schnell hatte ich Gesellschaft von der Verlagsmitarbeiterin, die zusammen mit Karin auf Deutschlandtour war, und ganz langsam beruhigte sich mein Puls wieder.
Bis Karin Slaughter dann pünktlich wie ein Uhrwerk aus dem Fahrstuhl stieg und sämtliche Atemtechniken gar nichts mehr brachten. Ich war so aufgeregt, dass ich fast über meine eigenen Füße gestolpert wäre und Angst hatte, meine Zunge zu verschlucken. Aber Karin begrüßte mich ganz lieb – stilecht im Snoopy-Shirt – und meinte, sie wäre auch ein wenig aufgeregt. Das fand ich total süß und nach dem Anfangsgeplänkel zog ich meine Unterlagen hervor sowie ein kleines Geschenk, das sie als Souvenir aus Hamburg unbedingt mitnehmen sollte. Es war nichts Besonderes, nur ein kleiner Magnet mit Grüßen aus Hamburg und natürlich dem Hamburger Tor – für ihren Kühlschrank. Und das Beste: Sie hat sich ehrlich darüber gefreut und sagte, dass sie solche Kühlschrankmagnete sammelt und aus Hamburg tatsächlich noch keinen hätte. Yay! :D
Eine halbe Stunde später war dann alles schon wieder vorbei und mein Herz kam wieder zur Ruhe, trotzdem musste ich dringend eine rauchen gehen, bevor ich wieder zur Tagesordnung übergehen konnte. Denn der Tag war ja noch nicht um, abends stand noch das Meet & Greet sowie die Lesung an. Vor Ort traf ich dann die liebe Rebecca von Beckys World Of Books, die ebenfalls einen Platz im M&G gewonnen hatte und genauso aufgeregt war wie ich. Es gesellten sich noch drei weitere Gäste dazu und saßen wir zu fünft mit den Verlagsarbeitern zusammen und warteten. Bei diesem Treffen wurden ebenfalls einige Fragen beantwortet, ich selbst habe mich da zurückgehalten, ließ aber mein Handy während der ersten Fragerunde mitlaufen – das Mini-Meet&Greet-Interview bekommt ihr in den nächsten Tagen, auf das große müsst ihr noch ein wenig länger warten.
Tjaja, und dann folgte natürlich noch die Lesung, bei welcher wir in der ersten Reihe saßen. Besonderes Highlight war dabei, dass als deutsche Stimme der Schauspieler Dietmar Wunder dabei war – am besten bekannt wahrscheinlich als die deutsche Synchronstimme von Daniel Craig in seiner Rolle als James Bond. Wir erhielten auch direkt eine Kostprobe in Form des berühmtesten Satzes von diesem speziellen James Bond. Es war in jedem Fall eine sehr unterhaltsame Lesung, die auch als Livestream auf Lovelybooks übertragen wurde. Für mich persönlich war es ein wenig anstrengend, die ganze Zeit aufmerksam zuzuhören und alles mitzunehmen, weil der Tag sehr aufregend war und zu so später Stunde dann doch seinen Tribut zollte.
Zum Abschluss gab es noch eine große Signierschlange, zum Glück hatte ich sowohl beim Interview als auch beim Meet&Greet bereits die Möglichkeit, mein Exemplar signieren zu lassen. Und natürlich habe ich auch für meine Leser eine Kleinigkeit mitgebracht – mehr dazu erfahrt ihr, sobald ich das Mini-Interview fertig abgetippt und übersetzt habe. Schließlich geht es hier ja um Spannungsliteratur, also spanne ich euch auch noch ein wenig auf die Folter ;)
Für mich war es ein unglaubliches Erlebnis und eine tolle Erfahrung, Karin persönlich zu treffen und mich ausgiebig mit ihr unterhalten zu können. Diese Autorin ist eine total sympathische und liebe Frau, der man definitiv nicht ansieht, welche Art von Büchern sie mit Leidenschaft schreibt. Es war anstrengend, hat aber auch sehr viel Spaß gebracht, und ich werde noch lange an diesen Tag denken. Nicht zuletzt, wenn ich alle Bücher von Karin noch einmal lesen werde und mich vielleicht auch endlich an die Will-Trent-Serie traue. Mal schauen, vielleicht mache ich daraus eine kleine Lesechallenge für nächstes Jahr.
Jetzt geht’s aber erstmal ans Abtippen und Übersetzen der beiden Interviews, denn zum Glück habe ich nach dem Schreck heute Morgen die Datei vom Hauptinterview doch noch wiedergefunden. Mehr Wachmacher geht nicht *aufatmet*
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3 Kommentare
Toller Bericht! :) War schön dich kennenzulernen und ich hoffe, dass ich eine Weile in deiner Freundesliste bleibe :-P
*lach* Ja, wir müssen nur den Kontakt halten ;)
Ich glaube, mir ist auch wieder eingefallen, wie Du damals überhaupt darin gelandet bist – war irgendwie so eine Idee mit Buchhandlungen vorstellen oder so, und weil da nichts weiter kam bzw. wir die Idee nicht weiter verfolgt haben, hab ich Dich irgendwann automatisch mit aussortiert. I’m sorry ^^
Hey Jess,
ich freu mich so für dich. Schön dass alles geklappt hatte und du endlich deine Lieblingsautoren treffen konntest. Ich freu mich schon auf die Interviews von dir. Ich bin sehr gespannt.
Lg Mel