Literarische Zitate #11

In Ausgabe 11 der „Literarischen Zitate“ stammen die wunderbaren Ausschnitte wieder aus zwei Büchern, die allerdings auch jedes für sich überaus lesenswert sind. Wie lesenswert, könnt ihr in der jeweiligen Rezension nachlesen, denn beide Titel sind bereits besprochen worden.

Hier nun aber eine kleine Auswahl der schönsten Ausschnitte aus „Dylan & Gray“ und „Die perfektesten 1440 Minuten meines Lebens“, die mir beide wunderbare Lesestunden bereitet haben und ebenfalls Leseempfehlungen sind.

Ich weiß, dass ich mit meiner ausgeleierten Jeans und der Sturmfrisur nicht zu diesem sterilen Plastikpalast passe. Aber das will ich auch gar nicht. Wenn man sich anpasst, macht man sich nur unsichtbar. Um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, muss man sich ab und zu trauen, aus dem Rahmen zu fallen.
(„Dylan & Gray“, Seite 34)

Wenn uns Menschen nahestehen, beginnen sie leere Stellen in uns auszufüllen und uns zu vervollständigen, bis sie ein wesentlicher Teil von uns sind.
(„Dylan & Gray“, Seite 86)

Aber Leid ist wie Wasser. Es findet immer einen Weg durch jede kleinste Ritze. Man kann es nicht aufhalten. Manchmal muss man sich erst bis auf den Grund sinken lassen, bevor man lernt, zurück an die Oberfläche zu schwimmen.
(„Dylan & Gray“, Seite 88)

Die meisten Menschen vergeuden ihr ganzes Leben mit Sorgen. Weil sie sich selbst viel zu wichtig nehmen, versuchen sie, gegen den Lauf der Dinge anzukämpfen: gegen die Zeit und das Altern, die Schwerkraft, den Tod. Sie sind so krampfhaft damit beschäftigt, alles zu planen und zu kontrollieren, dass sie vor lauter Stress vergessen zu leben. Ich bin entschlossen, nie einer von ihnen zu werden. Meine zeit werde ich nicht verschwenden. Schließlich sind wir nur kurzzeitige Besucher und in dieser Landschaft aus Giganten haben wir nicht mehr Bedeutung als ein Sandkorn. Also können wir genauso gut die Reise und die Aussicht genießen und aufhören, uns Gedanken zu machen.
(„Dylan & Gray“, Seite 130/131)

Aber geht es nicht genau darum, wenn einem jemand wichtig ist? Manchmal lacht man miteinander, umsorgt und inspiriert sich … und manchmal teilt man Schmerz und Wut und versucht, einen Teil der Last auf die eigenen Schultern zu nehmen. Jemanden in seinen Glücksmomenten zu lieben ist einfach. Ihn auch an seinen schlechten Tagen zu lieben ist viel wichtiger.
(„Dylan & Gray“, Seite 136)

Man kann Worte einfach an sich vorbeirauschen lassen. Wirklich auf sie zu hören, ist viel schwerer.
(„Dylan & Gray“, Seite 141)

Wenn man Menschen kennt, die einen berühren, glücklich machen, zu Höhenflügen inspirieren, dann ist jeder Moment mit ihnen heilig, weil man nie wissen kann, wie viel gemeinsame Zeit man noch hat.
(„Dylan & Gray“, Seite 170)

Ich brauche meine Vergangenheit nicht mehr, denn in dieser einen Sekunde zu leben, ist vollkommen.
(„Die 1440 perfektesten Minuten meines Lebens“, Seite 77)

Die Sonne scheint hell vom Himmel, das Wasser ist warm und ich lebe noch. Ich lebe wirklich noch. Plötzlich wird mir bewusst: Gestern war ich tot, morgen werde ich tot sein, aber heute lebe ich.
(„Die 1440 perfektesten Minuten meines Lebens“, Seite 78)

Aber mein Lieblingslachen ist das, durch das man sich befreit fühlt. Als ob das Lachen der Schlüssel ist, mit dem man die Handschellen des Unglücklichseins aufschließen kann. Die Art von Lachen, bei dem du nie einen Grund brauchst, über das du nicht nachdenkst, das sich einfach mit sich davon trägt wie ein Boot auf einem Fluss. Und diese Art von Lachen ist genau das, was ich in diesem Augenblick brauche.
(„Die 1440 perfektesten Minuten meines Lebens“, Seite 193/194)


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