Literarische Zitate #14 – Splitterfasernackt (Part Two)
Vor mehr als zwei Jahren habe ich euch in der ersten Jubiläumsausgabe der „Literarischen Zitate“ den ersten Teil meiner persönlichen Zitatesammlung aus der Autobiographie „Splitterfasernackt“ von Lilly Lindner präsentiert. In der Zwischenzeit haben sich viele neue Zitate aus anderen Büchern angesammelt, die ich mit euch geteilt habe, doch natürlich hatte ich auch den zweiten Teil dieser besonderen Ausgabe die ganze Zeit über im Kopf.
Heute ist es endlich so weit und ich freue mich, weitere Lieblingsstellen aus einem Buch, das mir ein einer Achterbahn gleichendes Lesevergnügen geboten hat und immer wieder in meinen Händen landet, zeigen zu dürfen. Auch zu den anderen Büchern von Lilly plane ich natürlich jeweils eine „kleine“ Zitatesammlung, denn wer auch nur eins von ihren Büchern gelesen hat, der weiß, dass Lilly eine unglaubliche Wortkünstlerin und Sprachakrobatin ist. Und dass sich in jedem einzelnen Satz große Schönheit befindet.
Einen kleinen Teil der splitterfasernackten Schönheit bekommt ihr nun in dieser Ausgabe der „Literarischen Zitate“. Ich hoffe, sie gefallen euch genauso gut wie mir.
Caitlin, meine beste Freundin, mein größtes Glück, mein zärtlichster Teil. Und ich habe neben ihr gesessen, sie fest im Arm gehalten und gehofft, dass ihr Schmerz sich verflüchtigt.
Aber flüchtende Schmerzen.
Verstecken sich meistens in einem Kopf.
(Seite 205)
Manchmal kommen Menschen zurück.
Bevor sie endgültig gehen.
Doch nichts, was ich kenne, ist stiller, als Abschied zu sagen.
(Seite 210)
Lebensabschnitte.
Sie können tief einschneiden.
Und eine einzige Entscheidung, ein einziger Schritt durch eine unbekannte Tür kann alles verändern.
(Seite 216)
Mein Leben hat mich gelehrt, alleine zu leben. Da kann ich auch alleine sterben. Ich brauche nicht mehr zu weinen, weil meine Eltern mich nicht lieben. Und ganz bestimmt muss ich auch nicht weinen, weil mein ehemaliger Freund die klaffende Wunde in mir nicht zu vermessen vermag.
Ich bin nicht verletztlich – ich bin schon verletzt.
Und Worte können vielleicht hart und eindringlich sein.
Aber niemals so hart und eindringend wie ein Schwanz.
Der in einem kleinen Kind steckt.
(Seite 235)
Es ist zärtlich, gehalten zu werden.
Es ist zärtlich, nicht alleine zu sein.
Und es ist Zärtlichkeit, etwas zu teilen – ganz egal, ob Schmerz oder Glück.
(Seite 253)
Aber Kritik. Ist nur ein Verriss.
Und reißen kann nur, was noch intakt ist.
(Seite 285)
Denn was man nicht erkennt, ist weniger wirklich.
Und was man nicht anerkennt, gehört weniger dazu.
(Seite 327)
„Meine Süße, eine Ewigkeit hört immer erst dann auf, wenn man eine andere findet.“
(Seite 333)
„Du bist immer mehr wert als der Preis, den du bereit bist zu zahlen, um jemand anders zu sein“
(Seite 349)
Ich bin ein Wortbruchstück ohne Zeilenabstand.
(Seite 368)
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