Literarische Zitate #16 – Die Nebelgängerin

nebelgängerinVor knapp einem Monat wurde euch „Die Nebelgängerin“ von Andrea Ecker im Rahmen einer Blogtour bereits etwas näher gebracht. Da ich beim Lesen wieder einmal auf zahlreiche schöne Textstellen gestoßen bin, stand für mich recht schnell fest, dass es zu diesem etwas anderen Roman definitiv eine Sonderausgabe der Literarischen Zitate geben müsste.

Heute bin ich nun endlich mal dazu gekommen, wieder zum Buch zu greifen und die entsprechenden Zitate für euch abzutippen. Ich hoffe, sie gefallen euch genauso gut wie mir, allerdings ist das wie immer natürlich auch sehr stimmungsabhängig. Verratet mir gerne in den Kommentaren, welches Zitat euch am besten gefällt oder mit welchem ihr euch zum Beispiel gut identifizieren könnt. Ich bin sehr gespannt!

Denken zerstört nur alles, und dann kommen die Geister wieder durch, die ich gerade irgendwie in Schach halten kann.
(Seite 39)

Reden macht nichts besser. Reden macht den Schmerz nicht kleiner, und die Räume um mich herum nicht größer.
(Seite 40)

Ich zwang mich, die Erinnerungen abzuschütteln, ehe sie mich in die Tiefe zogen. Irgendwann würde ich vielleicht aufhören können, in den Rückspiegel zu sehen und meine Dämonen darin zu betrachten. Zu wissen, dass sie mitfuhren, immer hinter mir saßen, wie viel Distanz ich auch zwischen mich und diese Orte zu bringen versuchte. Keine straße schien lang genug zu sein.
(Seite 84)

Geschichten über Schuld und Unschuld. Träume mit zu schwachen Flügeln, Abstürze, verlorene Kämpfe.
(Seite 112)

„Ich glaube schon, dass es Verbindungen geben kann zwischen zwei Menschen, die sich nie begegnet sind. Selbst wenn man keine Ahnung hat, warum. Das ist auch nicht wichtig. Wenn sie sich jemandem nahe fühlen, lebend oder verstorben, dann gibt es einen Grund dafür. Dann ist es richtig.“
(Seite 148)

„Jetzt weiß ich deinen Namen, und du meinen. Jetzt sind wir nicht mehr fremd, und jetzt können wir uns alles sagen. Ist das nicht gut?“
(Seite 161)

Menschen haben Geheimnisse. Sie hüten die Gebilde ihrer Lügen, ihrer Fehler, ihrer Schuld. Manchmal mit allen Mitteln.
(Seite 171)

Vielleicht wurde es Zeit, das Puzzle aufzulösen. Die fehlenden Teile verloren zu geben. Das Bild, das womöglich überhaupt nicht der Wahrheit entsprach, zu zerstören und in meine eigene Realität zurückzukehren.
(Seite 182)

Hoffnungen. Erste – und letzte. Es war so leicht, an sie zu glauben, und so leicht, sie wieder zu verlieren.
(Seite 185)

„Es geht um deine Zukunft. Um dein Glück. Das hier ist deine Fahrkarte, weißt du? Du kannst einsteigen und sehen, wo du ankommen wirst. Du lernst Menschen kennen, du lernst die Welt kennen. Dieser Zug hält nur einmal in deinem Leben. Wenn du ihn jetzt abfahren lässt, wirst du das für immer bedauern.“
(Seite 230)

Das ewige Spiel. Sieger war der, der weniger zu verlieren hatte. Ein gefährliches Spiel mit hohen Einsätzen.
(Seite 239)

in die Kälte von draußen drang ein Duft. Ich betrachtete die orchidee, ihre Blüten. Vanille und Himbeere. Kalt und warm.
Vielleicht war das immer so.
Vielleicht gab es nicht immer nur eine Farbe, nicht immer nur eine Seite. Nicht nur den Schmerz, nicht nur die Kälte, nicht nur die Einsamkeit
Vielleicht war in allem auch immer noch etwas anderes, was es wert war, erkannt zu werden.
(Seite 297/298)


|


Leave a Reply