Literarische Zitate #17 – Auf und davon
Wie es aussieht, kann ich auch aus den Literarischen Zitaten inzwischen eine monatliche Sache machen – zumindest haben mir die letzten Monate genug Stoff für zwei oder sogar drei weitere Ausgaben geliefert. Deshalb freue ich mich, euch heute eine kleine Auswahl von Zitaten aus „Auf und davon“ von David Arnold präsentieren zu können. Der Roman selbst hat mich sehr bewegt und an vielen Stellen an meine Zeit und die Begegnungen in Los Angeles erinnert. Ja, an eine ganz spezielle Begegnung ganz besonders, und vielleicht komme ich bald dazu, euch endlich mehr darüber zu erzählen.
Bis dahin dürft ihr erstmal gemeinsam mit mir in den ausgewählten Zeilen schwelgen, die euch vielleicht schon neugierig machen. Auch eine Rezension wird folgen, sobald ich wieder den richtigen Schreibflow für diesen Bereich gefunden habe. Ihr kennt das ja ;)
Wir haben uns gerade erst kennengelernt, aber so etwas wie Zeit spielt kaum eine Rolle, wenn man es mit einer Geistesverwandten zu tun hat.
(Seite 24)
„Schreiben schleift … die scharfen Kanten meines Gehirns ein bisschen ab, verstehst du?“
(Seite 26)
Eine Zeit lang schweigen wir, und für Arlene kann ich zwar nicht sprechen, aber ich finde es schön, so nah bei jemandem zu sitzen, ohne unablässig das Bedürfnis nach einem Gespräch zu verspüren. Wir beide können einfach nur sein. Was genau das ist, was ich momentan brauche.
(Seite 28)
Ich habe eine Theorie entwickelt, die ich gern das Schmerzprinzip nenne. Die Kurzfassung lautet: Schmerz macht Menschen zu dem, was sie sind.
(Seite 49)
Was ich wohl eigentlich damit sagen will, ist, dass ich gelernt habt, meinen Schmerz als Freund zu akzeptieren, in welcher Gestalt er auch auftritt. Denn ich weiß, er ist das Einzige, was zwischen mir und der erbärmlichsten aller Spezies steht – den Generetikern.
(Seite 50)
Da ist Leben in meinem Leben.
(Seite 67)
Manchmal ist etwas peinlicher, wenn man allein ist. Ich denke mal, wenn niemand da ist, der die eigene Dummheit hören kann, ist man gezwungen, sie ganz allein zu ertragen.
(Seite 86)
Es gibt Momente, wenn Sprechen nur die Tränen herausdrückt.
(Seite 147)
Das Leben kann manchmal ein echtes Arschloch sein, kann Dinge noch lange, nachdem man sich verabschiedet hat, zurückholen.
(Seite 217)
Ich habe mich zu einer Kugel zusammengerollt und mich mit einem Leben der Beobachtung und Theorie zufriedengegeben, was eigentlich gar kein Leben ist. Aber wenn Augenblicke der Verbundenheit mit einem anderen Menschen so offenkundig selten sind, wieso habe ich dann so schnell eine solche Verbindung mit Beck und Walt empfunden? Wie ist es möglich, dass ich mit ihnen innerhalb von zwei oder drei Tagen eine tiefere Beziehung aufgebaut habe als je zuvor mit jemandem in den vergangenen sechzehn Jahren? Sein ganzes Leben lang streift man durch Berge und Täler, durchkämmt die ganze Erde, sucht verzweifelt nach wenigstens einem Menschen, der einen begreift. Und ich glaube, wenn man den finden kann, dann hat man sein Zuhause gefunden.
(Seite 276/277)
Ein Zuhause ist mehr als ein Vorratsraum für das Leben und seine Sammlungen. Es ist mehr als eine Adresse oder auch das Haus, in dem man aufgewachsen ist. Man sagt ja, das Zuhause sei da, wo das Herz ist, aber ich glaube, es ist das Herz. Kein Ort, keine Zeit, sondern ein Organ, das Leben in mein Leben pumpt.
(Seite 357)
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