Literarische Zitate #22 – Dein fremdes Herz

Und schon wieder ist über ein Jahr vergangen, seit ich euch einige Literarische Zitate präsentiert habe. Und das lag ganz sicher nicht daran, dass ich nur Bücher gelesen hätte, die keine schönen Textstellen oder teilenswerten Zitate hatten. Ganz im Gegenteil. Trotzdem hat es bis jetzt gedauert und ich hoffe, ihr seht es mir nach, dass ich direkt aus den Vollen schöpfe. Mir bleibt aber auch nichts anderes übrig, denn „Dein fremdes Herz“ von Kati Seck war eine wahre Fundgrube von Zitaten. Vielleicht liegt das daran, dass ich die Protagonistin Nela in manchen Punkten so unglaublich gut verstehen kann und mir ein Teil ihrer Gedanken nicht fremd ist. Der Beitrag zur Blogtour hat mich eine ganze Weile beschäftigt, und da ich das Buch erst danach beendet habe, hätte ich nachträglich noch so viel mehr zum Thema schreiben können.

Falls ihr die Blogtour übrigens verpasst habt, habt ihr HIER die Möglichkeit, meinen Beitrag noch mal zu lesen und auch die anderen Stationen nachträglich zu besuchen.

Eine Rezension wird es natürlich auch geben, allerdings muss ich das Buch hierzu erst noch ein wenig sacken lassen. Vielleicht können aber schon die Zitate, die ich für euch rausgesucht habe, einen guten Eindruck vom Roman vermitteln und euch neugierig machen. Tatsächlich zeige ich euch hier nur eine kleine Auswahl und werde ein paar Zitate noch zurückhalten – für einige BreakOuts, die ja auch schon eine Weile keinen Zuwachs mehr erhalten haben.

Sie war kein einfacher Mensch, und irgendwann war ich es auch nicht mehr gewesen, denn wir wurden geprägt von jenen, die uns großzogen.
(Seite 14)

Denn das Meer war nahe, und vielleicht würde es auffangen, was unterwegs zu Boden fiel.
(Seite 43)

Jede Jahreszeit hatte ihre Eigenarten, darin unterschieden sie sich gar nicht so sehr von den Menschen.
(Seite 45)

Aber Liebe, glaube ich, muss auch aushalten, wenn Masken fallen und offenbaren, was darunter liegt.
Selbst wenn es etwas Hässliches ist.
(Seite 91)

Irgendwann war die Zeit vorbei, in der man sich und seine Gefühle von der Welt wegsperren konnte.
(Seite 110)

„Ja, das Meer hat seinen eigenen Zauber“, sagte er leise. „Es ist wild und schön und schrecklich zugleich. Es kann Kummer und Sorgen nehmen und einen mit einer Ruhe füllen, die man nirgendwo sonst finden kann. Aber manchmal, manchmal kann das Meer sich auch gegen einen wenden.“
(Seite 111)

„Mein Großvater hat immer gesagt, dass viel frische Luft und das Rauschen des Meeres unsere Gedanken daran hindern, eingesperrt zu sein und sich immer wieder nutzlos ikm Kreis zu drehen.“
(Seite 116)

Aber Fortschritt bedeutete manchmal auch, rückwärts zu gehen.
(Seite 122)

Denn jedes Geheimnis brauchte die passenden Worte, mit denen man es offenbaren konnte.
(Seite 125)

„Menschsein ist manchmal faszinierend“, sagte er. „Wunder geschehen, und manchmal kann man sie eben nicht als solches erkennen. Man sollte glücklich sein und ist es nicht.“
(Seite 177)

Erinnerungen, die vielleicht schmerzen, aber auch heilsam sind. Denn man kann man erst dann wirklich heilen, wenn man sich durch den Schmutz gewühkt und alles in sich selbst ausgerissen und durcheinandergewirbelt und wieder zusammengesetzt hat. Dann vielleicht geht es.
Und manchmal liegt die Heilung auch in jenen Punkten in unserem Leben, an denen sich Vergangenheit und Zukunft begegnen.
(Seite 247/248)

Manchmal verstecken wir uns vor uns selbst, schieben Ausreden und Lügen vor, wollen nicht unbequem mit uns sein, wollen es nicht angehen, das Leben und seine verdammten Tücken, wollen einfach den leichten Weg gehen, auch wenn er nicht ans Ziel führt.
(Seite 280)


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