Mein Wacken 2010 – Der Bericht – Part I
Hey ihr Lieben,
da ich schlicht und ergreifend einfach nicht dazu komme (und auch nicht in der Stimmung bin), den Bericht fertig zu stellen, bekommt ihr ihn in kleinen Bröckchen. Wann der zweite Teil kommt, kann ich noch nicht genau sagen, hier und da muss ich noch kleine Änderungen vornehmen, aber er kommt irgendwann. Bis dahin müsst ihr euch mit dem uninteressanten Anfang der Wacken-Woche zufrieden geben.
Trotzdem viel Spaß! :)
Dienstag, 10.08.2010, irgendwann um die Mittagszeit.
Moinsen zusammen,
ich bin ausgeschlafen und wieder nüchtern, mein Kühlschrank ist wieder voll mit leckeren Dingen, die erste Maschine mit schwarzen Klamotten rumpelt vor sich hin, das Zelt steht endlich zum Trocknen vor dem Küchenfenster (natürlich musste es in der letzten Nacht noch schiffen wie aus Eimern), ich kann mich wieder halbwegs normal artikulieren und die Tickets für nächstes Jahr sind bestellt – es ist also Zeit für den W:O:A-Bericht des Jahres 2010. Der seiner Art der erste im Tagebuch der Schattenkämpferin sein dürfte. Denn obwohl ich krank nach Hause gekommen bin, war die letzte Woche wieder überaus lohnenswert – in vielerlei Hinsicht. Natürlich gab es auch den einen oder anderen negativen Aspekt, aber solche Sachen blenden wir aus, schließlich soll das Ganze ja Spaß machen, und so wirklich fallen diese Punkte auch nicht ins Gewicht.
Los ging’s Dienstagmorgen, noch früher, als sowieso schon geplant war. Da montags ja immer die AFC-Sendung mit SirAriell stattfindet, war für mich klar, dass ich die Nacht durchmachen würde – zu groß die Gefahr, dass ich nicht aus dem Bett finde. Gegen eins rief dann das Nennsch an. „Planänderung: Wir sind jetzt alle schon hier und werden gleich losfahren. Und Bredde sammelt dich ein.“ Kein Problem, immerhin sind die ausm Pott ja um die vier Stunden unterwegs, eh sie Hamburg erreichen. Also guck ich mal nach der HVV-Verbindung zum Treffpunkt – tolles Ding, es war ja unter der Woche, zwischen eins und vier fährt hier nur der Nachtbus, was für mich eine Fahrzeit von anderthalb Stunden bedeutete. Der Haken an der Sache? Ich hatte noch rein gar nichts gepackt. Zwar lagen meine Klamotten, Schlafsack, Isomatte, Zelt und der ganze andere wichtige Kram schon seit einigen Tagen packfertig auf meinem Bett, nur eingepackt war noch nichts. Und die Katzen, da war ja auch noch einiges vorzubereiten, bevor ich das Haus verlassen konnte.
Daher artete alles etwas in Streß aus und ich musste einiges an Literatopia-Arbeit liegen lassen, was ich mir für diese Nacht noch vorgenommen hatte. Nicht weiter schlimm, nur ein wenig ärgerlich, weil es halt anders geplant war. Zusammen mit ein paar Ereignissen am vergangenen Wochenende und dem hinter mir liegenden letzten Arbeitstag vorm Urlaub wurde mir davon kurzzeitig sogar die Laune verdorben, kann man sich das vorstellen? Aber letztendlich läuft unter Druck manches einfach besser und so war ich innerhalb einer halben Stunde fertig mit Packen, ohne etwas vergessen zu haben, und nach weiteren zwanzig Minuten mehr oder weniger abfahrbereit – und hatte noch etwa eine Stunde. Yay!
Kaum schloss ich die Wohnungstür hinter mir zu, war auch meine Stimmung wieder besser. Langsam machte sich dieses besondere Kribbeln der Vorfreude breit – immerhin hatte ich die Bastarde seit Silvester nicht gesehen. Und vor mir lag eine Woche Ausnahmezustand, ganz zu schweigen von jeder Menge Musik und Alkohol. Bereits der Weg zum Treffpunkt war dann sehr amüsant. Morgens um viertel vor vier mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, die voll sind mit Menschen auf dem Weg zur Arbeit (oder nach Hause von einer Sauftour), vollbepackt mit Campingkram, während es draußen schüttet ohne Ende – die Blicke waren unbezahlbar und unbeschreiblich. Natürlich hatte ich das Shirt vom XMAS-Package an, damit auch jeder sofort wusste, wo mein Weg mich hinführen würde. Einmal umsteigen, Wartezeit von fünfzehn Minuten, also genug Zeit für einen Caramell Macchiato, der auch dringend nötig war – mittlerweile war ich fast 24 Stunden auf den Beinen und die Müdigkeit versuchte krampfhaft, sich ihren Weg zu bahnen. Verbindungstechnisch klappte aber alles wunderbar und ich war pünktlich am Bahrenfelder S-Bahnhof, wo ich eingesammelt werden sollte. Dort musste ich letztlich doch noch ein wenig warten, was aber gar nicht schlimm war – auf die halbe Stunde kam es jetzt auch nicht mehr an.
Weiter ging’s auf die Autobahn Richtung Itzehoe, wo sich die komplette Truppe bei BurgerKing treffen sollte. Auf dem Weg dorthin traf man die ersten anderen Autos, die zum Wacken unterwegs fahren, persönliches Highlight war hier eine Kolonne, bei der einer der Fahrer im Auto Shisha rauchte – endgeil, diese Gesichter! Mein Fahrer und ich waren die ersten am Fastfood-Schuppen, aber es dauerte nicht lange, bis der Transporter aufs Gelände fuhr und ich die nächsten der Freigraf-Truppe begrüßen konnte. Nach und nach trudelten alle anderen ebenfalls ein, man stopfte sich noch mal mit Burgern, Pommes und Milchshakes voll, traf durch Zufall auf alte Bekannte, die sich uns spontan anschlossen – und schon waren wir wieder auf dem Weg zu den heiligen Wiesen.
Wie ausgestorben war das Dorf, aber okay, morgens um sieben ist das noch akzeptiert. Immerhin sind Ferien, obwohl sich das Dorf ja in dieser einen Woche im Jahr ebenfalls im Ausnahmezustand befindet. Unsere Gruppe hatte Glück mit dem Campground, wir lagerten dieses Jahr auf F – direkt an einem Pizza- und Crepes-Stand, neben einem Frühstückszelt und nur wenige Schritte von den Sanitäranlagen entfernt. Und das Festivalgelände war über den Metalmarkt auch in wenigen Minuten zu erreichen. Im Vergleich zu den letzten beiden Jahren, die ich Wacken bereits erleben durfte, war das meiner Ansicht nach der bisher beste Platz. Mal sehen, wie es nächstes Jahr wird. Etwas Ärger gab es wegen der Gebühr, die wir entrichten mussten – wegen einer halben Stunde nahm man uns noch den vollen Preis ab. Aber hey, man spart ja nicht umsonst den Rest des Jahres auf diese eine Woche, also werfen wir das Geld mit großen Schwüngen um uns.
… to be continued …
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