Schattenkämpferin goes california #1
Anderthalb Wochen nach meiner Ankunft zurück in L.A. komme ich nun doch endlich mal dazu, euch einen ersten Reisebericht zu schreiben. Nicht dass ich vorher noch keine Zeit gehabt hätte, aber irgendwie war mir nicht nach Schreiben, auch wenn es allein am Anreisetag schon mehr als genug zu berichten gegeben hätte. Aber ihr wisst ja, wie das ist – erstmal ankommen und vor allem runterkommen, den Reisestress (und stressig war es dieses Mal wirklich) abstreifen und realisieren, dass ich tatsächlich wieder zurück bin. Zurück in der Stadt der Engel, zurück in Kalifornien, zurück an dem Ort, der mir bereits Anfang des Jahres drei wundervolle Wochen beschert hat. Und das Beste daran: Dieses Mal warteten ganze 89 Tage in dieser großartigen Stadt auf mich!
Anders als bei meiner letzten Reise werde ich dieses Mal keine wöchentlichen Berichte schreiben, sondern besondere Augenblicke für euch (und mich) festhalten. Zwar wird die jetzige Zeit anders als im Januar aussehen, weil ich nicht bei den Jungs wohne und dementsprechend viel alleine unterwegs sein werde, wodurch der normale Alltag wohl nicht richtig einziehen wird. Doch ich denke, dass ihr trotzdem nicht von jedem einzelnen Schritt wissen wollt oder was ich zum Frühstück hatte oder wann ich ins Bett gegangen bin. Tatsächlich gibt es neben diesem Artikel, in dem ich euch von meiner Anreise und den anfänglichen Unterkunftsproblemen erzählen möchte, bereits zwei weitere Themen, die ich aufgreifen möchte – und ich bin überzeugt, dass noch viele weitere folgen werden. Ansonsten wird es während meiner Zeit hier in Los Angeles natürlich auch wie gewohnt Rezensionen und andere Artikel geben.
Tja. Während meiner letzten Reise gab es bei den Flügen keinerlei Schwierigkeiten – das sah dieses Mal ganz anders aus. Bereits am Vorabend bekam ich die Info des Fluganbieters, dass mein Flugzeug etwas über eine Stunde später starten würde, weil es irgendwelche Verzögerungen beim Tanken gab. Lieber so als wenn das Flugzeug mitten über dem Ozean abgestürzt wäre – und da ich ohnehin einen zweieinhalbstündigen Aufenthalt in Newark (New Jersey) eingeplant hatte, war es für mich nicht weiter schlimm. Als ich dann am Flughafen ankam, war allerdings bereits eine Verspätung von 1:40 Stunden angezeigt. Die Dame am CheckIn meinte dann, dass es deshalb evtl. knapp werden könnte, den Anschlussflug zu erwischen, und buchte mich auf den Flieger eine Stunde später. Theoretisch hatte ich also dreieinhalb Stunden Zeit, um in Newark umzusteigen.
Wenn der Zeitplan denn eingehalten worden wäre. Tatsächlich sind wir in Hamburg dann allerdings mit einer satten Verspätung von unglaublichen drei Stunden gestartet, was mich ziemlich angepisst hat, wenn ich ehrlich bin. Und natürlich hat die ganze Sicherheitskontrolle in Newark dann so viel Zeit gefressen, dass ich auch den späteren Anschlussflug nicht mehr geschafft habe. Also musste ich weitere anderthalb Stunden warten, bis der nächste Flieger nach Los Angeles ging. Und so kam ich mit einer dreistündigen Verspätung in Los Angeles an, was meinen Zeitplan völlig durcheinander gebracht hat, denn natürlich hatte ich meine Abendplanung bereits entsprechend aufgestellt und durch die Verspätung wurde alles ein wenig hektisch.
Doch damit nicht genug. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn der nervenaufreibende und zeitfressende Flug die einzige Komplikation dargestellt hätte. Nein, als ich mich schließlich von einem Taxi zu meiner über AirBnb gebuchten Unterkunft bringen ließ, war man dort ziemlich überrascht – denn der Housemanager hat niemanden darüber informiert, dass ich kommen würde. Dadurch gab es noch mal ein wenig Klärungsbedarf und die Zeit strich dahin und dahin und ich musste doch noch irgendwie halbwegs pünktlich zu dieser Konzertlocation kommen, wo eine Band, die ich im Januar kennen gelernt hatte, abends einen Gig hatte. Zum Glück konnte alles recht unkompliziert gelöst werden, sodass ich nur meine Sachen ins Zimmer brachte und meinen Schlafsack aufs Bett schmiss, um direkt weiterzudüsen und die Rituals zu sehen.
Am nächsten Tag dann gleich die nächste Überraschung. Abends stand plötzlich ein Mädchen aus Frankreich vor der Tür und kam mit der gleichen Geschichte an wie ich am Vortag. Nur mit dem Unterschied, dass ich das letzte freie Bett bekommen hatte. Das war irgendwie lustig und irgendwie auch wieder nicht. Ebenn alles ein wenig unorganisiert und chaotisch. Einige Tage später schrieb mir dann der Housemanager eine Mail und fragte mich, ob ich mir evtl. vorstellen könnte, in ein anderes Haus zu ziehen – von Pico Union ins direkte Herz der Stadt nach Downtown L.A., weil er das Zimmer bzw. das Bett doppelt vergeben hatte. Ich habe ziemlich schnell entschieden, dass ich dem zustimmen würde, weil die Anbindung der öffentlichen Verkehrsmittel hier in Downtown einfach besser ist für jemanden ohne Auto oder Führerschein. Auch das Mädchen aus Frankreich ist hier untergekommen und es ist eine wirklich tolle Unterkunft, ähnlich wie ein Hostel. Tolle Menschen und tolle Umgebung, aber in den ersten zwei Tagen hier vor Ort war ich doch sehr skeptisch und wollte am liebsten wieder zurück in das Haus in Pico Union.
Denn über kurz oder lang wäre es wahrscheinlich zu einem Eklat mit meiner kurzzeitigen direkten Zimmergenossin gekommen. An dieser Stelle möchte ich gerne aus meinem Journey-Journal zitieren und dabei vorausschicken, dass ich weder Vorurteile noch Probleme im Umgang mit schwierigen Persönlichkeiten/Charakteren habe. Aber ein wenig Rücksicht darf man doch schon erwarten, wenn man sich ein Zimmer teilt, oder?
Als angehende Schauspielerin ist sie ziemlich exzentrisch, macht seltsame Geräusche, sodass ich nicht genau weiß, ob sie gerade Schmerzen hat oder sich selbst befriedigt, und sie spricht viel mit sich selbst, aber nicht mit mir. Nicht mal einen guten Morgen kann sie wünschen, außerdem schlägt sie die Tür entweder mit Bums zu oder lässt sie sperrangelweit offen stehen, völlig ungeachtet dessen, dass ich noch im Bett und damit quasi auf dem Präsentierteller liege. Heute hat jedenfalls nicht viel gefehlt, dass ich an die Decke gehe.
Ich bin nicht an die Decke gegangen und gestern (für euch vorgestern) ist sie dann tatsächlich auch in ein anderes Zimmer gezogen. Stattdessen habe ich nun eine kurzweilige Mitbewohnerin, die sehr viel offener ist und zudem auch noch meine Interessen teilt, aber leider am Dienstag schon wieder weiterzieht. Mehr zu ihr erzähle ich in einem gesonderten Artikel, denn heute haben wir gemeinsam etwas unternommen, was einen eigenen Bericht verdient. Seid gespannt.
Jedenfalls bin ich nach knapp anderthalb Wochen tatsächlich endlich in Los Angeles angekommen und werde wahrscheinlich während der kompletten drei Monate hier wohnen. Jedenfalls meinte der Housemanager, dass ich so lange beliben kann, wie ich möchte, als ich nach der Möglichkeit auf eine Verlängerung fragte. Das gibt mir ein gutes und sicheres Gefühl und ich freue mich auf alles das, was noch vor mir liegt. Die anfänglichen Zweifel und Ängste sind endlich von mir abgefallen und ich kann mich voll diesem neuen Lebensgefühl hingeben, das diese Stadt in mir auslöst. Großartig!
Das soll es für’s Erste auch schon wieder gewesen sein. Für euch beginnt der Tag gerade erst, für mich geht er demnächst zu Ende – deshalb wünsche ich euch an dieser Stelle einen wunderbaren Start in den Tag und in die neue Woche. Vergesst nicht, dass euch alle Möglichkeiten offen stehen – traut euch, groß zu träumen! ;)
Teil 1: Schattenkämpferin goes california #1
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Monatsrückblick April – Reisevorbereitungen sind enorme Zeitfresser!
2 Kommentare
Wie heißt’s so schön: Aller Anfang ist schwer (auch wenn das bei dir grad richtig nach einem schlechten Film klingt ^^) Jetzt bist du in der Stadt der Engel angekommen und ich hoffe, du genießt JEDE. EINZELNE. SEKUNDE <3
Vergiss nicht, ich reise mit dem Herzen ein bisserl mit… :)
Bussi aus Europa :D
Ach Nanale, Du machst Dir keine Vorstellung, was hier abgeht.
Gestern stand die Polizei plötzlich im Flur … ich glaube, es wird noch ein Weilchen dauern, bis endlich wirklich Ruhe einkehrt :D
Aber ich halte durch, anyhow, anyway ;)
Knutscher zurück!