Schlaflos durch die Nacht – oder wie man gemeinsam einen Thriller liest …
Als jemand, der regelmäßig auf Bahn- oder Busfahrten seine Nase in ein Buch steckt, laufe ich ständig Gefahr, meine Haltestelle zu verpassen. In letzter Zeit passiert das ziemlich selten, da ich meist unterwegs schnell noch eMails lese oder ohnehin nicht mehr aufnahmefähig genug bin, um das Gelesene tatsächlich im Kopf zu behalten. Doch gerade vor ein paar Tagen haben es die beiden deutschen Thriller-Talente Ursula Poznanski und Arno Strobel gleich zweimal geschafft – auf dem Nachhauseweg nach einem langen Arbeitstag war ich derart in ihr Gemeinschaftsprojekt „Fremd“ vertieft, dass ich nicht nur meine Um-, sondern (viel) später (als geplant) auch die endgültige Ausstiegshaltestelle verpasst habe. Schlichtweg auch die Ansage ausgeblendet habe, weil ich so sehr von der Geschichte gefesselt war.
Und als ich dann schließlich doch irgendwann nach Hause kam und die Wohnungstür hinter mir ins Schloss fiel, wartete schon eine Facebook-Nachricht auf mich – die liebe Stef von den Schlunzen Büchern hat meine entsprechende Statusmeldung gelesen und brauchte dringend jemanden zum Austauschen. Vielleicht kennt ihr das, wenn ihr gerade ein Buch lest und unbedingt darüber reden müsst, aber einfach niemand in greifbarer Nähe ist und ihr kurz vorm Verzweifeln steht. Ich jedenfalls konnte das in dem Moment sehr gut nachvollziehen, und da meine reguläre Arbeitszeit immer erst nachmittags beginnt und auch die schlimme Erkältung wieder so weit unter Kontrolle war, dass ich nicht mehr den Drang hatte, den ganzen Tag zu schlafen, haben wir kurzerhand „zusammen“ weitergelesen – und uns zwischendurch immer mal wieder kurze Nachrichten geschickt.
Mit freundlicher Genehmigung von Stef möchte ich euch an diesem Dialog teilhaben lassen, denn auch jetzt im Nachhinein könnte ich mich an einigen Stellen immer wieder scheckig lachen. Aber Achtung, mancher Satz kann eventuell als Spoiler verstanden werden. Weiterlesen also auf eigene Gefahr ;)
Natürlich haben wir uns am nächsten Tag, nachdem wir dann beide das Buch beendet hatten, weiter ausgetauscht. Da ging es dann allerdings tatsächlich in die inhaltliche Tiefe und direkt um die Auflösung. Daher muss ich euch diesen Teil des Gesprächs vorenthalten, schließlich möchte ich nicht daran Schuld sein, wenn ihr trotz aller Warnungen weiterlest und dann vielleicht die Lust am Buch verliert – denn es zu lesen lohnt sich wirklich!
Im Nachhall dieser gemeinsamen spontanen Lesenacht sind nun einige Ideen entstanden, die in meinem Kopf rumoren und ihre volle Wirkung erst in den nächsten Tagen entfalten werden. Ich kann euch an dieser Stelle allerdings schon versprechen, dass es bald – sehr bald! – etwas Neues auf den Schattenwegen zu finden geben wird. Und vielleicht nicht nur hier, sondern auch anderswo ;)
Teil 1: Schlaflos durch die Nacht – oder wie man gemeinsam einen Thriller liest …
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