Und der Enke-Hype geht weiter …

Gestern Abend auf dem Weg von der Schule (ja, ich war mal wieder da) nach Hause konnte ich mal wieder nur mit dem Kopf schütteln. Große Schlagzeile im Fahrgastfernsehen der Hamburger Hochbahn: “DFB plant Enke-Stiftung“
Versteht mich nicht falsch, ich finde es eine gute Idee, eine Stiftung ins Leben zu rufen, die sich mit der Forschung um die Krankheit „Depression“ zusammentut und diese unterstützt. Aber ist es nicht ein bisschen zu hart, das gerade mal drei Tage nach dem Begräbnis in der Öffentlichkeit laut zu machen?
Heute morgen im Radio wurde über das gestrige Freundschaftsspiel gegen die Elfenbeinküste in Gelsenkirchen berichtet – solche Gesten finde ich schön: Ballack legt ein Enke-Trikot auf die Ersatzbank, die Fans bringen Banner mit, Podolski richtet seinen Blick nach dem ersten Treffer gen Himmel.

Was mich eben nur extrem annervt, ist der Medienrummel, denn der macht es weder besser noch ungeschehen noch leichter für irgendwen, und ist meiner Meinung nach einfach nur überflüssig. Muss das denn alles sein? Kann man den Mann nicht einfach in Frieden ruhen lassen, jetzt wo er unter der Erde liegt und das Grab noch ganz frisch ist? Kann man ihm nicht langsam im Stillen gedenken, wird denn das Ansehen für das, was er im Leben geleistet hat, dadurch geschmälert?

Ich find’s albern, tut mir leid. Der Mann ist tot und nichts wird ihn wieder lebendig machen. Dass er in den Herzen seiner Familie, Freunde und Fans weiterlebt, weiß die Welt auch ohne diesen ganzen Medienscheiß.
Lasst die Leute doch erstmal zur Ruhe kommen und den Verlust wirklich annehmen, eh ihr über Stiftungen und sonstigen Kram nachdenkt.


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