und letztlich ist man doch allein …
Auch knapp zwei Tage nach der Nachricht bin ich noch immer erschüttert, entsetzt, fassungslos – aber auch etwas schlauer. Denn in den letzten zwei Tagen habe ich wieder einmal festgestellt, warum ich meine Freunde so sorgfältig und mit Bedacht auswähle. Es ist schade, wenn Menschen, die sich selbst als meine Freunde bezeichnen, nicht als solche handeln und für mich dasein können. Wenn es sie kalt lässt, dass es mir auf Grund eines Todesfalls schlecht geht. Wenn sie nicht verstehen können, dass andere Dinge bedeutungslos werden neben der Tatsache, dass einfach jemand fehlt.
Ich habe eigentlich kein Recht, dich als Freundin zu betiteln. Und tue es trotzdem, denn dein Tod geht mir näher, als er wahrscheinlich sollte, eben weil ich dich im Grunde überhaupt nicht kannte. Es gibt nicht viele Menschen in meinem Leben, bei denen ich denke, dass ich zu wenig Zeit mit ihnen habe oder hatte. Dich lernte ich viel zu spät wirklich kennen, doch selbst in der kurzen Zeit hast du mir viel gegeben und mein Leben reicher gemacht. Es klingt abgedroschen, doch dein Tod hinterlässt ein Loch. Er hat mich von manchen Personen entfernt. Und anderen sehr viel näher gebracht.
Keine Ahnung, wo du jetzt bist. Doch ich bin sicher, dass du von irgendwo deine Hand schützend über die hältst, die du liebst. Und dass du über alle anderen lächelst, wie es immer deine Art war.
Der Kaddish, der dir soviel bedeutet hat, wird weiter bestehen. Nicht nur dein Mann wird dafür sorgen. Seit Montag, für den Rest der Zeit, wird eine Kerze mehr angezündet als vorher. Und außerhalb des „regulären“ Zeitplans gibt es eine Woche lang einen ganz persönlichen Kaddish für dich.
We will remember you. Don’t forget us.
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=_wOny6ZeOIo](Sarah McLachlan – I Will Remember You, live 1998)
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… vom Gehen und Bleiben …