Was ist Glück? – Antwort 8

hey ihr Lieben,

ich hab lange nichts zum Thema gebloggt, daher wird es endlich Zeit für die nächste Antwort, die ebenfalls aus dem Literaturforum stammt. Weitere sind natürlich noch immer willkommen, und vielleicht stoßen ja auch ein paar neue Leser auf diese private Studie, die nur einen Zweck hat: Antworten finden.

Ich versuch’s einfach mal – nachdem ich letzte Woche wollte, aber keine Zeit zum Gedankensortieren hatte. Vorweg kann ich sagen, dass für mich „Glück“ immer eine Ursache hat, weil ich selbst noch nie erlebt habe, einfach so glücklich zu sein. Zufrieden, gut gelaunt oder sogar euphorisch ja, aber wirklich glücklich bin ich nie grundlos. Ich denke aber, dass es stark darauf ankommt, ab wann genau man selbst positives Empfinden als „Glück“ bezeichnet.

Zu der Frage: Was ist Glück?
Um mir das Schreiben etwas leichter (und übersichtlicher) zu machen, unterteile ich „mein“ Glück in drei Definitionen:

Glück zum Ersten: Der positive Ausgang einer negativen Situation
Wir haben „Glück gehabt“, wenn wir uns bei einem schweren Autounfall nur ein paar Kratzer zuziehen, wenn wir die Bushaltestelle knapp vor dem Bus erreicht, wenn wir bei einem Gewinnspiel gewinnen oder am Sonntagmorgen beim Bäcker noch genau die zwei Brötchen da sind, die wir frühstücken möchte.
Das erste Glück setzt also zunächst Unglück oder zumindest ungünstige Umstände voraus.
Für mich das Glück, das es am wenigsten verdient hat, sich Glück zu nennen. Eher „positive Fügung“.

Glück zum Zweiten: Ein kurzzeitiges Hochgefühl
Dieses Glück „haben“ wir nicht mehr, wir „fühlen“ es – wir sind glücklich. Das kann am guten Wetter liegen, an einem freien Tag, an neuen Klamotten, einem tollen Lied, der Erkenntnis, den besten Mann auf Erden geheiratet zu haben, einem bombastischen Fernseher, einem erfolgreich zuende gebrachten Projekt … Dieses Glück wird ausgelöst durch Erfolge, die wir im Leben verbuchen können oder durch besonders positive äußere Einwirkungen. Allerdings ist es an den Moment gebunden – hält vielleicht ein paar Tage oder gar eine Woche an. Doch irgendwann verblasst es und lässt uns im Alltag zurück.
Vielleicht gelingt es uns manchmal, eine ganze Perlenkette aus Glücksmomenten zu basteln, aber trotzdem zerfällt es im Laufe der Zeit zu einer Erinnerung, die uns nur noch ein flüchtiges Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Glück zum Dritten: Vollkommene Glückseligkeit
Das klingt nach Kitsch, aber das ist es, was Glück für mich im Grunde bedeutet. Eine andauernde, allgegenwärtige Zufriedenheit mit sich selbst und seinem Leben. Dabei entsteht das Gefühl nicht aus einzelnen Glücksmomenten, sondern ist Teil unserer Einstellung und unseres Empfindens. Es hat weniger mit Perfektion zu tun als damit, die eigene Mitte gefunden zu haben und den eigenen Weg gehen zu können – ohne Einschränkungen, ohne Kompromisse, ohne Steine.
Wahres Glück ist wie wahre Liebe – bedingungslos. Dieses Glück ist für uns da, es ist bei uns und in uns. Wir müssen es nicht mit Zufällen oder Erfolgen ködern, damit wir unsere Probleme in einem flüchtigen Rausch vergessen können. Wir müssen nur unseren Weg zu ihm finden.

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Ich selbst denke in letzter Zeit nicht so viel über Glück nach. Warum das so ist, sollten vergangene Beiträge beantworten. Was ihr davon haltet, dürft ihr mir gerne sagen. Ändern wird das aber nichts.
Ansonsten gilt, wie oben schon erwähnt, weiterhin der Aufruf, mir eure Antworten zu schicken. Dafür schon mal im Voraus ein herzliches Danke! (hatten wir ja heute noch nicht genug ^^)

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