Was ist Glück? – Antwort 9 (und ein paar eigene Gedanken)
Seit dem letzten Posting zu diesem Thema im Mai – also vor ziemlich genau fünf Monaten – ist einiges passiert, was mich die Frage neu hat überdenken lassen. In dieser verstrichenen Zeit habe ich in mir selbst verschiedene Antworten gefunden, die teilweise passten, teilweise aber auch in das komplette Gegenteil wechselten, weshalb es keine Beiträge dazu gab.
Der Grund, warum ich mich heute wieder melde, ist der, dass ich vorgestern das aktuelle Buch „Vogelstimmen“ von Dirk Bernemann fertig gelesen und natürlich auch rezensiert habe.
Denn die heutige Antwort stammt aus eben diesem Buch und nach Rücksprache habe ich die ausdrückliche Erlaubnis, dieses Zitat hier zu veröffentlichen – denn dieser Teil des Buches ist eben aus genau dieser Frage entstanden, wenn auch nicht von mir ausgelöst ;)
„Glück ist nichts Greifbares, sondern es überfällt dich meist von hinten, vor allem ist Glück nichts Planbares und es hat außerdem kein Gesicht, an dem man es erkennen könnte. Aber es wird dich finden, wenn du dich bewegst.“
(Dirk Bernemann, „Vogelstimmen“, Seite 223)
Schon beim ersten Lesen konnte ich zustimmend nicken. Doch nach den letzten Tagen kann ich hier einfach nur zum tosenden Applaus aufrufen, den Stift zur Unterschrift zücken und mich einmal mehr fragen, wie dieser Autor es immer wieder, mit jedem einzelnen seiner Bücher schafft, neue Wege zu zeigen und ganz persönliche Gedanken in Worte zu fassen, wo ich selbst nicht dazu im Stande bin.
Glück ist Zufall.
Es wartet nicht an der Ecke darauf, dass du vorbeikommst und es einsammelst.
Es liegt nicht auf der Straße, in der Hoffnung, du siehst es und hilfst ihm beim Aufstehen.
Es versteckt sich in kleinen Gesten, leisen Momenten, einzelnen Songtextfragmenten, geflüsterten Worten.
Es kommt und geht nach Lust und Laune – der Versuch, es festzuhalten, scheitert schon beim ersten Gedanken daran.
Und vor allem ist es vielseitig.
Eine Definition zu suchen ist eine Sache. Eine klare Antwort zu finden eine andere. Denn Glück ist, wie auch schon mehrmals in den anderen Antworten erwähnt wurde, für jeden etwas anderes und somit nicht pauschal definierbar. Für mich stellt sich das Glück morgen schon wieder etwas anderes dar als heute. Doch so lange ich sagen kann „ich bin glücklich“, so lange entspricht es meiner ganz eigenen Wahrheit.
Und heute bin ich glücklich.
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