Wintereinbruch im Büro

Einen schönen ersten Advent an meine Leser da draußen!

Endlich, endlich ist der Winter da. Nachdem im Laufe der Woche schon einige Male Flöckchen vom Himmel fielen, blieb die weiße Pracht in der Nacht von Donnerstag auf Freitag – zumindest hier in Hamburg – auch liegen. Erstaunlich, dass jemand mit großer Neigung zu Winterdepressionen die Aussage trifft, den Winter wirklich zu mögen. Aber so ist es: Ich liebe den Winter. Wenn er denn richtig da ist. Und richtig bedeutet entweder einen wahren Schneesturm oder das Wetter, das es gestern gab – klirrend kalt, aber blauer Himmel und Sonnenschein, und die ganze Welt sieht wie mit Puderzucker bestreut aus. Herrlich.

Eigentlich wäre gestern das ideale Wetter für einen Winterspaziergang gewesen, um den Kopf mal wieder freipusten zu lassen, die eiskalte Luft durch die Lungenflügel zu jagen, tolle Gespräche zu führen, eine heiße Schokolade mit viel Sahne zu trinken. Stattdessen verbrachte ich den ganzen Tag im Büro, um die kommende Woche in Ruhe vorbereiten zu können – also ohne ein ständig klingelndes Telefon und eine Tür, die immerzu aufgeht und Kollegen mit zeitraubenden Fragen und/oder Aufgaben reinlässt. Denn durch einen reichlich ungünstigen Krankheitsausfall seit Montag wurden sämtliche Dienstpläne und Vertretungen in unserem Team umgeworfen.
Für mich hieß das einmal mehr den Sprung ins kalte Wasser – ohne Einarbeitung in eine völlig neue Abteilung, und dann auch direkt in eine Sache, die mindestens einen Tag Vorbereitungszeit braucht. Toll, wie ich bin, hab ich das natürlich gemeistert, auch wenn ich hart an meine Grenzen stieß – war ja nicht so, dass sämtliche andere Arbeit, für die ich eingeplant war, plötzlich wegfiel. Aber die Rückmeldungen von den Ärzten und vor allem auch dem Chefarzt der Abteilung waren durchweg positiv, daher freue ich mich auf die vor mir liegende Woche, die auch wieder anstrengend wird.

Da die ausgefallene Kollegin am Freitag keine klare Aussage treffen konnte, ob sie morgen wieder zur Arbeit erscheinen würde, habe ich kurzerhand meinen Samstag für die Vorbereitung zweier Sprechstunden geopfert – Wochenenddienste fallen normalerweise nicht in unsere Sparte, aber da ich absolut keine Lust habe, völlig im Streß zu versinken, war das nötig. Und tatsächlich habe ich auch den ganzen Tag im Büro gesessen, die Akten vorbereitet und mich zumindest grob einarbeiten lassen, damit der Laden ab morgen wenigstens so weit läuft, dass die Patienten keinen Schaden nehmen. Bedeutet im Endeffekt eine Menge Überstunden und außerdem Anerkennung von meiner Chefin, mit der das natürlich abgesprochen war. Ein tolles Gefühl, wenn die eigenen Leistungen anerkannt, gewürdigt und wertgeschätzt werden – nachdem ich sowas bei meinem letzten Arbeitgeber gar nicht kennen lernen durfte, bin ich jedes Mal aufs Neue erstaunt, dass es sowas tatsächlich gibt.

Tja, und da der mögliche weitere Ausfall kompensiert werden muss, startet mein Tag morgen schon wieder um fünf mit dem Weckerklingeln. Höchste Zeit also, dass ich ins Bett komme. Das Wochenende war wie immer zu kurz und kaum erholsam. Dem Kater geht’s immer noch nicht wieder gut, mein Schlafrhythmus ist völlig im Eimer und durch jede Menge liegengebliebener Literatopia-Arbeit kam ich auch kaum zu Dingen, die ich freiwillig und aus echter Lust gemacht habe.
Na, ihr kennt mich und meine Einstellung: Jammern bringt einen auch nicht weiter, also Kopf hoch, Arschbacken zusammen gekniffen und auf in den Kampf!

Wünshe euch einen tollen Wochenstart und hoffe auf noch mehr Schnee, auch wenn das Chaos auf Straßen und Schienen bedeuten wird.


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eine Kommentar
  1. MariWob sagt:

    das war mal wieder ein richtig schöner Blog – da konnte man die Geschichte mit Kopfkino schön miterleben :-)

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