Zwölf Stunden Schreiben – Der Schreibmarathon am 18. und 19.05.2013
Der zweite offizielle Schattenweg’sche Schreibtag bricht an und ich bin richtig erstaunt, wie viele „Mitschreiber“ dieses Mal an Bord sind – fast dreißig offizielle Teilnehmer haben sich tatsächlich in der Facebook-Veranstaltung zusammen gefunden, in der sich vor Beginn und vor allem nach Ende des Schreibtages kräftig ausgetauscht wurde bzw. noch wird. Ich bin ganz begeistert, dass die Idee eines konsequenten Schreibtages solchen Zuspruch gefunden hat!
Mein Plan für den heutigen Tag ist, mich an meinen vorgegebenen Plan zu halten und nicht von ihm abzuweichen. Denn ich habe tatsächlich eine Liste zusammen gestellt, was ich schaffen möchte – ob sie realistisch ist, wird sich in zwölf Stunden rausstellen. Wenn alles so läuft wie geplant, dann stehen bei der Auswertung später 9 bis 10 Rezensionen und 5 bis 6 Artikel. Vielleicht kommt auch noch der eine oder andere Interview-Fragebogen dazu, das wird dann die Zeit zeigen.
Außerdem peile ich als Gesamtwert heute die 15.000 Wörter an – beim ersten Schreibmarathon waren es knapp 13.000 und zumindest an diese Zahl möchte ich wieder rankommen. Deshalb glaube ich, dass ein konkreter Plan, was geschafft werden soll, ganz hilfreich ist, weil die Gedanken dann nicht allzu sehr abschweifen.
Immer nebendran wird deshalb heute mein Notizblock liegen, auf dem ich spontane Ideen für die nächsten Schreibtage und andere Gedankenblitze aufschreiben kann, damit nichts verloren geht. Mit dabei wie immer der obligatorische Tee und Rhabarberschorle, Schokolade und Popcorn, eine Packung Kekse, eine Schachtel Zigaretten und für den gesunden Ausgleich habe ich ein paar Äpfel, Mandelkerne und Joghurt bereit gestellt. Aber keine Sorge, zwischendurch werde ich auch noch „was Richtiges“ essen ;)
Natürlich dürfen auch die Katzen nicht fehlen, allen voran Pauli, der sich wieder auf die unmöglichste Weise in meinen Schneidersitz-Schoß kuscheln wird, wenn der Laptop auf meinen Unterschenkeln ruht, und nach Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten verlangt. Es wird also wie immer ein kleiner Kampf, aber genau deshalb liebe ich meine Babys <3
Und nun genug der Vorworte – ich freue mich auf einen wortreichen Tag und hoffe, dass er mindestens genauso erfolgreich wird wie die vorherigen Schreibtage auf den Schattenwegen :)
An die Tasten, fertig, los!
Stunde 1
Gleich zu Beginn noch eine Änderung: Ich habe beschlossen, heute zwischendurch keine Wörter zu zählen und hierzu eine Zwischenmeldung zu geben. Denn das kostet nicht nur Zeit, sondern übt unterbewusst auch ganz schön Druck aus. Deshalb schreibe ich heute einfach und lasse mich am Ende des Schreibtages dann von der Gesamtzahl überraschen. Anfangen werde ich wie immer mit einer Rezension, und hier habe ich mir heute einiges vorgenommen. Für jeden Geschmack wird wieder etwas dabei sein und auch bei den Artikeln habe ich ein buntes Programm geplant.
Halbzeitmeldung: Ich finde noch nicht so richtig in den Schreibfluss und halte mich immer noch beim Vorgeplänkel auf. Da kann auch der vorgefertigte Plan nicht viel ausrichten. Aber wenn ich gleich erstmal angefangen habe, wird es sicherlich immer besser. Das kennt man ja schon ;)
Kurz vor Ende der ersten Stunde hab ich immer noch nichts geschafft. Oder zumindest nicht viel, immerhin sind schon zwei Rezensionsbögen geöffnet und warten darauf, dass ich endlich loslege. Dafür war ich am Briefkasten und freue mich über Post von einem Verlag mit der Aussicht darauf, nahezu jeden Monat in diesem Jahr mindestens einen Titel aus seinem Programm lesen und rezensieren zu dürfen. Yahay! :)))
Stunde 2
Jetzt ist aber Schluss mit den Ablenkungen und ich fange endlich mit der richtigen Arbeit an! Ziel für diese Stunde ist, mindestens eine Rezension fertig zu stellen und eine zweite zu beginnen. Die Erfahrung zeigt, dass das sogar funktionieren kann, ich muss mich nur endlich mal zusammenreißen und das tun, was ich geplant habe ^^
Halbzeitmeldung: Ich habe darauf gehofft und meine Hoffnung wurde erhört – gerade hat der DHL bei mir geklingelt und mir zwei wunderschöne neue Bücher gebracht! Juchu, jetzt steht einem morgigen ausgiebigen Lesetag nichts mehr im Wege (als hätte ich nicht genug anderen Lesestoff im Regal :D) – aber nicht ablenken lassen, sondern schön zurück an die Rezensionen, zackig!
Kurz vor Ende der zweiten Stunde bin ich naaaatürlich wieder mal im Internet versackt, dabei wollte ich euch wirklich nur schnell die beiden Neuankömmlinge in meinem Regal zeigen. Aber jetzt ist alles wieder ausgestellt und ich gehe wieder an die Arbeit – mit neuer Motivation, denn wenn ich heute viel schaffe, belohne ich mich morgen damit, eines der beiden neuen Bücher lesen zu dürfen :)
Stunde 3
In die dritte Stunde starte ich mit einem neuen Vorhaben, das dieses Mal auch wirklich umgesetzt werden muss, wenn ich vorankommen will: Fertigstellung zweier Rezensionen. Deshalb halte ich mich diese Stunde recht kurz im Live-Bericht und schreibe lieber an den Besprechungen weiter.
Halbzeitmeldung: Ich finde noch nicht wieder zurück in den Schreibrhythmus, außerdem ist jede Position irgendwie unbequem. Die neuen Bücher lächeln mich die ganze Zeit an und ich würde am liebsten sofort mit dem Lesen anfangen. Argh!
Kurz vor Ende der dritten Stunde stehe ich immerhin kurz vor Abschluss der ersten Rezension. Bin bisher alles andere als zufrieden und hoffe wirklich, dass sich das in den nächsten Stunden noch bessert.
Stunde 4
Die erste Rezension ist inzwischen fertig gestellt und ich habe mich direkt an die nächste gesetzt. Obwohl das Wetter heute sehr zu wünschen übrig lässt, sehne ich mich irgendwie nach draußen. Mein Kopf will sich noch immer nicht richtig auf das Schreiben einstellen, sodass ein wenig Bewegung vielleicht gar nicht die schlechteste Idee ist.
Halbzeitmeldung: Heute fällt es mir extrem schwer, das Handy dort liegen zu lassen, wo es ist. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber ich bin extrem abgelenkt und finde keinen Zugang zum Schreibtag. Das nervt mich, aber ich glaube, das liegt auch ein wenig daran, dass die Vorbereitungszeit heute Morgen durch zu spätes Aufstehen ein wenig hektisch war und ich noch nicht richtig zur inneren Ruhe gekommen bin.
Kurz vor Ende der vierten Stunde wächst und gedeiht nun auch die zweite Rezension endlich. Möglicherweise habe ich jetzt doch den Motivations-Durchbruch geschafft und bin richtig im Schreibtag angekommen. Außerdem werde ich jetzt das Handy komplett ausmachen und auch auslassen. Denn heute ist es echt schlimm mit der Versuchung.
Stunde 5
Werde die eine Rezension jetzt noch fertig schreiben und die Buchbesprechungen dann erstmal beiseite legen. Das freie Schreiben von Artikeln gibt mir immer die Möglichkeit, die Gedanken auch mal ein wenig vom Thema abschweifen zu lassen, was bei den Buchbesprechungen ja nicht so richtig möglich ist. Vielleicht hilft das, wieder so richtig ins Schreiben zu kommen.
Halbzeitmeldung: Mit dem ersten Artikel komme ich gerade ganz gut voran. Trotzdem habe ich beschlossen, den Schreibtag gleich zu unterbrechen und eine Pause einzulegen. Ich merke, dass es nicht viel Sinn macht, mich gerade zum Schreiben zu triezen, wenn ich auf der einen Seite immer noch ziemlich müde bin und auf der anderen Seite lieber ein wenig lesen möchte. Deshalb wird nach der fünften Stunde vorerst unterbrochen und ich werde den Schreibtag in den späten Nachmittags- oder vielleicht auch erst Abendstunden fortsetzten. Das lange Wochenende bietet ja einige Möglichkeiten.
Kurz vor Ende der fünften Stunde ist das Internet schon wieder an und ich kann das mit dem Schreiben total vergessen. Macht aber nichts, denn der Artikel ist fertig und es macht nicht viel Sinn, jetzt noch was Neues anzufangen. Daher: Pause!
Stunde 6
Hier sind wir wieder – fünf Stunden später habe ich nur noch knapp ein Drittel des aktuellen Buches vor mir und außerdem knapp zweieinhalb Stunden geschlafen. Der Magen bekommt gleich Arbeit in Form von YumYum-Nudeln (ja, nicht das Nahrhafteste, aber irgendwie trotzdem immer wieder lecker <3) und ich mache mich frisch ans Werk – verbleibende Stunden: Sieben. Und die To-Do-Liste ist nach wie vor laaaaaaang …
Halbzeitmeldung: Jetzt war zwischendurch auch noch mein Laptop der Meinung, er müsste mal neu gestartet werden, was natürlich auch wieder einiges an Zeit kostete. Aber ich bin entspannt, habe eine neue Rezension angefangen und schaue einfach mal, was der Abend noch für mich bereit hält.
Kurz vor Ende der sechsten Stunde hänge ich mitten in der Rezension und sollte eigentlich versuchen, mich nicht so sehr vom Live-Bericht ablenken zu lassen, weil der doch immer wieder ein kleines Loch in die Konzentration reißt.
Stunde 7
Da habe ich direkt den Übergang von der sechsten in die siebte Stunde verpasst – ein gutes Zeichen, dass ich nun doch mit etwas mehr Konzentration an den Schreibtag gehen kann. Komisches Gefühl, dass mit Blick auf die Uhr eigentlich in einer Stunde Schluss ist – aber für mich geht der Schreibtag jetzt erst richtig los und ich hoffe, noch einiges geschrieben zu bekommen.
Halbzeitmeldung: Die dritte Rezension ist fertig und ich werfe jetzt erstmal einen Blick auf meinen Plan, um zu entscheiden, womit es weitergehen soll. In dem Wissen, dass die ursprüngliche Aufstellung ohnehin nicht mehr zu schaffen sein wird, disponiere ich nun ein wenig um und schreibe nach Lust und Laune – das ist wahrscheinlich ohnehin am effektivsten.
Kurz vor Ende der siebten Stunde habe ich mir die nächste Rezension vorgenommen und werde außerdem versuchen, tatsächlich die geplanten neun Besprechungen, die für heute geplant waren, noch runterzureißen. Wie weit das klappen wird, sehen wir dann in knapp fünf Stunden.
Stunde 8
Ich stelle fest, dass es bei manchen Rezensionen mehr Spaß macht, sie zu schreiben, als bei anderen, obwohl ich noch nicht rausgefunden habe, woran das liegt. Denn es ist unabhängig davon, ob mir ein Buch gefallen hat oder nicht – manchmal habe ich auch enorme Freude daran, einen richtigen Verriss zu schreiben. (Und ja, auch so etwas wird es demnächst wieder auf den Schattenwegen geben, der letzte ist ja nun auch schon ein Weilchen her.)
Halbzeitmeldung: Rezension Nummer 4 ist nun auch abgeschlossen und ich setze mich direkt an die nächste. Oder doch lieber erst noch einen Artikel? Hmhmhm. Ich weiß es noch nicht.
Kurz vor Ende der achten Stunde werde ich schon wieder unheimlich müde. Es sieht ganz danach aus, als müsste ich tatsächlich noch eine Pause einlegen, die dieses Mal dann wohl die ganze Nacht dauern wird. Muss am Wetter liegen, denn es regnet schon den ganzen Tag und will nicht richtig hell werden. Deshalb wird jetzt noch mal unterbrochen und ich hoffe, morgen dafür dann richtig durchstarten zu können und den Schreibtag vielleicht sogar zu verlängern.
Stunde 9
19.05.2013, 12:00 Uhr. Ich bin ausgeschlafen und hoch motiviert, die verbleibenden vier Stunden meines Schreibtages jetzt in einem Rutsch durchzuziehen. Vor dem Aufstehen habe ich noch mein aktuelles Buch fertig gelesen, das somit auch direkt auf den „zu rezensieren“-Stapel wandert. Das Wetter ist ähnlich trüb wie gestern, sodass ich ohne schlechtes Gewissen auf meiner Couch bleiben kann.
Halbzeitmeldung: Ich komme ganz gut voran und habe soeben Rezension Nummer 5 fertig gestellt. Irgendwo in einer der umliegenden Wohnungen piept seit bestimmt drei Stunden ein Rauchmelder, ohne dass sich jemand daran zu stören scheint. Da hilft nur eins: Musik lauter drehen und wieder in die Tasten gehauen.
Kurz vor Ende der neunten Stunde sitze ich an Rezension Nummer 6 und habe nun doch gegen meinen Plan verstoßen, mich nur an meinen vorgefertigten Plan zu halten. Aber die Eindrücke des gerade ausgelesenen Buches sind noch so frisch, dass ich sie gleich nutzen möchte, um meine Meinung nicht verfälschen zu lassen.
Stunde 10
Poooopcorn! Gestern habe ich den ganzen Tag widerstanden, aber jetzt musste ich die Tüte einfach aufreißen. Suchtpotential! Und jetzt zurück an die Arbeit, schließlich schreiben sich die ganze Worte nicht von alleine.
Halbzeitmeldung: Das Rauchmelder-Piepsen wird jetzt von Musik übertönt, die jedoch nicht aus meinen Laptopboxen stammt – jetzt scheint jemand aus der Nachbarschaft zu denken, den kompletten Stadtteil beschallen zu müssen. Da steigt irgendwo eine Party, aber da die Sonne auch endlich rauskommt, ist das legitim. Vielleicht schaue ich da nachher auch mal vorbei ;)
Kurz vor Ende der zehnten Stunde ist es Zeit für was Richtiges zu essen, deshalb wird wohl diese Stunde nicht mehr allzu viel rumkommen. Aber da ich gerade parallel an zwei Rezensionen arbeite, sollte sich das in der nächsten Stunde wieder ausgleichen.
Stunde 11
So, es ist soweit: Ich habe das Internet wieder eingeschaltet. Damit habe ich möglicherweise das Todesurteil vom effektiven Arbeiten unterzeichnet, aber in diesem Schreibtag ist ohnehin schon der Wurm drin, sodass es jetzt auch nichts mehr macht. Ich bin auch fest entschlossen, Facebook und Co nicht (mehr) zu besuchen, sondern mich weiterhin auf meine Rezensionen zu konzentrieren.
Halbzeitmeldung: Mir bleiben noch knapp anderthalb Stunden vom regulären Schreibtag und ich möchte gern die beiden angefangenen Rezensionen noch fertig stellen sowie einen Artikel zum Lilly-Lesewochenende schreiben. Mal schauen, ob mir das gelingt.
Kurz vor Ende der elften Stunde sage ich lieber gar nichts mehr, sondern versuche, die durchs Surfen verlorene Zeit schnell wieder aufzuholen und wenigstens die beiden Rezis noch fertig zu schreiben ^^
Stunde 12
Das letzte Stündlein hat geschlagen, zumindest für den Schreibtag, der doch ziemlich verkorkst lief. Bin trotzdem gespannt auf die Abrechnung und darauf, was ich letzten Endes dann doch zustande gebracht habe.
Halbzeitmeldung: Der Artikel über das Lilly-Lesewochenende wird wohl nicht mehr hinhauen, aber zumindest werde ich wohl auch noch die siebte Rezension abschließen können. Außerdem ist auch der Rauchmelder in einem der Nachbarhäuser endlich abgestellt und ich freue mich schon jetzt auf meine Badewanne – da geht’s dann nämlich gleich hin, wenn ich die letzte halbe Stunde des Schreibtages hinter mich gebracht habe.
Kurz vor Ende der zwölften Stunde bin ich ziemlich sicher, dass ich sehr viel Zeit verschenkt habe, aber gemessen an meinen Konzentrationsschwierigkeiten doch einiges geschafft habe. Den genauen Tatsachen werde ich gleich ins Auge schauen, aber erst muss diese letzte Rezension noch beendet werden.
Fazit des Schreibmarathons
9.711 geschriebene Wörter.
7 geschriebene Rezensionen.
2 geschriebene Artikel.
Das war’s!
Der zweite offizielle Schreibtag der Schattenwege ist damit beendet und ich glaube, ich bin das erste Mal richtig froh darüber, dass die zwölf Stunden vorbei sind. Dieses Mal wollte irgendwie nichts so hinhauen, wie ich es geplant hatte, und gemessen an den Vorgängern lief es auch eindeutig schlechter.
Was nicht bedeutet, dass ich jetzt wieder aufhören werde, Schreibtage einzulegen. Ganz und gar nicht, denn nur weil etwas mal nicht so funktioniert, ist es ja nicht auf einmal etwas Schlechtes. Insgesamt 31 Mitschreiberlinge, die es in der Zwischenzeit geworden sind, geben mir da sicherlich Recht.
Deshalb wird der nächste und der letzte im Mai stattfindende Schreibtag am 26.05.2013 sein und ich freue mich darauf, wieder zahlreiche Mitschreibende begrüßen zu dürfen.
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